Duisburg. Duisburg-Marxloh bekommt eine moderne Aldi-Filiale. Was der Neubau für zwei bestehende Märkte im Umkreis bedeutet und was der neue Markt bietet.

Der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd will in Duisburg expandieren und plant einen großen Neubau. Das bestätigt die Mülheimer Konzernzentrale gegenüber unserer Redaktion. Demnach ist eine „moderne Filiale in einem neuen Design“ vorgesehen. Der Schwerpunkt dieses Aldi-Markts mit neuem Ladenkonzept soll vor allem auf frischen Lebensmitteln liegen, wie Konzernsprecherin Regina Tran Van erläutert.

Insbesondere „das regionale Sortiment“ mit über 300 Artikeln werde im künftigen Neubau „prominent hervorgehoben“ und gesondert gekennzeichnet. Bei den Kundinnen und Kunden will der Discounter außerdem mit seinem Bio-Sortiment punkten, das über 500 Produkte umfassen wird.

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Entstehen soll dieser Aldi-Markt in Marxloh. Dafür hat das Unternehmen ein rund 6000 Quadratmeter großes Grundstück an der Dahlmannstraße, Ecke Weseler Straße gekauft. Es gehörte bislang den Grillo-Werken. Lange hatte das Gelände brachgelegen, auf dem dadurch Igel, Hasen, Füchse und Vögel gelebt haben.

Dieses rund 6000 Quadratmeter große Grundstück in Marxloh (hier im März 2022) hat die Grillo Immobilienverwaltungsgesellschaft an Aldi Süd verkauft. Dort soll ein großer, moderner Discounter entstehen.
Dieses rund 6000 Quadratmeter große Grundstück in Marxloh (hier im März 2022) hat die Grillo Immobilienverwaltungsgesellschaft an Aldi Süd verkauft. Dort soll ein großer, moderner Discounter entstehen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Mit einer Sondergenehmigung der Stadtverwaltung hatte der Marxloher Chemiekonzern sein Grundstück am 3. März gerodet, um dort „unaufschiebbare geologische Untersuchungen und Vermessungsarbeiten durchführen zu können“, wie es damals aus dem Rathaus hieß. Damit rutschte Grillo knapp in die siebenmonatige Schonzeit, die Tieren eine ungestörte Fortpflanzung sichern soll. Die Arbeiten hätten wohl nicht bis Herbst aufgeschoben werden können. Ohnehin waren sie früher geplant, vor Beginn der Schonzeit, doch aufgrund der Corona-Krise kam es zu Verzögerungen bei Fachfirmen. Auf Grundlage der Untersuchungen und der Vermessung sollte entschieden werden, ob das Areal verkauft wird, zu welchem Zweck und an wen.

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Das Rätsel um die Zukunft des Grundstücks, das nach der Rodung zuletzt durch wilde Müllkippen auffiel, ist also nun gelöst. Aldi wird dort bauen: Das geplante Gebäude soll nicht nur beim Sortiment modern aufgestellt werden, sondern auch beim Gebäude selbst.

Bei allen Bauprojekten des Discounters nehmen inzwischen laut Regina Tran Van die erneuerbaren Energien „eine zentrale Rolle“ ein. Der Konzern produziere auf mehr als 1340 seiner gut 2000 Filialen bereits grünen Strom. Das wird auch am künftigen Standort nahe der Brautmodenmeile so sein. „Alle Neubauten werden mittels Wärmepumpen und Grünstrom klimaneutral beheizt und – sofern möglich – mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet“, so die Aldi-Sprecherin.

Neubauprojekt in Duisburg: Was geschieht mit den benachbarten Aldi-Filialen?

Das neue Filialkonzept will weiterhin möglichst alle Gesellschaftsschichten als Kunden locken und das auch über günstige Preise schaffen. Doch ist das Einzugsgebiet überhaupt groß genug, um nach Eröffnung des modernen Aldi-Markts an der Dahlmannstraße nicht gleich die eigenen nächstgelegenen Filialen zu kannibalisieren? Im Marxloh-Center, das 1965 am August-Bebel-Platz eröffnete, ist Aldi bereits in den 90ern eingezogen. Außerdem betreibt der Konzern einen weiteren Discounter an der Duisburger Straße in Obermarxloh.

Was bedeutet der geplante Neubau an der Dahlmannstraße für die benachbarte Aldi-Filiale im Marxloh-Center? Die Konzernzentrale äußert sich diesbezüglich eindeutig.
Was bedeutet der geplante Neubau an der Dahlmannstraße für die benachbarte Aldi-Filiale im Marxloh-Center? Die Konzernzentrale äußert sich diesbezüglich eindeutig. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Die aktuellen Planungen betreffen nicht den Betrieb der anderen Filialen“, dementiert die Aldi-Sprecherin, dass das Bauprojekt auf dem ehemaligen Grillo-Grundstück das Aus für die beiden älteren und kleineren Filialen in der Nähe bedeutet. Sie ergänzt aber, dass es noch keinen Zeitplan für das Bauvorhaben gibt.

Tatsächlich scheint bei Aldi Süd gerade der Bezirk Hamborn beliebt zu sein, um dort neue Konzepte auszuprobieren. Bereits 2020 erprobte das Unternehmen das Konzept des sogenannten Frische-Markts und baute den Röttgersbacher Laden an der Schlachthofstraße firmenweit als allerersten entsprechend um. „Der Duisburger Norden ist für uns ein wichtiger Absatzmarkt“, hieß es damals – daran hat sich offenkundig bis heute nichts geändert.

>> Weitere Discounter sind nur fußläufig von den Aldi-Märkten entfernt

● Der Duisburger Norden ist nicht nur für Aldi wichtig, sondern auch für die Mitbewerber.

● So sind Lidl, Kaufland und Netto nur fußläufig von den drei Aldi-Standorten im Marxloh-Center, an der Duisburger Straße und dem früheren Grillo-Grundstück an der Dahlmannstraße entfernt.