Duisburg. Armagan Doll bringt Eigentümer und Mieter zusammen, um Leerstände im Duisburger Westen zu beseitigen. Mit einem Trick baut sie Hemmschwellen ab.
Armagan Doll ist seit dem 1. August die erste Quartiermanagerin für den Duisburger Westen unter dem Dach der Duisburg Business Innovation (DBI). Nach einem guten halben Jahr zieht sie eine erste positive Bilanz für den Westen: „Ich war zu Anfang primär damit beschäftigt, die einzelnen Stadtteile kennenzulernen und herauszufinden, wo die Probleme liegen und welche Menschen und Organisationen existieren“, erzählt Doll.
Das war nicht immer einfach, denn während sie mancherorts mit offenen Armen empfangen wurde, herrschte nebenan erst einmal Misstrauen. Zu ungewöhnlich war wohl die Situation, dass jemand vorbeikommt, erzählt, dass sie von der Stadt Duisburg ist und umsonst Unterstützung anbietet. Doch genau das ist der Job der jungen Frau mit türkischen Wurzeln.
Quartiermanagerin Armagan Doll: So bringt sie Geschäftsidee und Immobilie zusammen
„Mein Hintergrund hat mir geholfen, denn es ist manchmal einfacher, das Gespräch auf Türkisch weiterzuführen. Das baut Hemmschwellen ab.“ Gerade in Rheinhausen war das hilfreich und es hat schon zu erfolgreichen „Matches“ geführt, also der Vermittlung von Geschäftsidee und Immobilie.
Doch was genau verspricht sich die DBI von den Quartiersmanagern, die es mittlerweile in vielen Duisburger Stadtteilen gibt? „Wir fungieren als eine Art Schnittstelle. Man kann sich das ein wenig wie Parship vorstellen“, erklärt Jan Tiemann. Er ist der Teamleiter hinter dem Konstrukt und kümmert sich organisierend um die Truppe vor Ort.
Leerstand: Warum es in Rheinhausen oft schwierig ist, Mieter zu vermitteln
Konkret schaut sich Armagan Doll den Leerstand in den Stadtteilzentren an, nimmt Kontakt mit den Eigentümern auf und lotet aus, ob sie ihnen Mieter vermitteln kann. „Das ist manchmal nicht einfach, denn es gibt gerade in Rheinhausen viele Erbengemeinschaften, die sich nicht um die Immobilie kümmern oder über deren Nutzungsmöglichkeiten uneins sind“, erzählt sie. Doch manchmal klappt es und dann ist das ein Gewinn für alle im Stadtteil.
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Doll hat durch ihre vielen Gespräche mit den ortsansässigen Vereinen und Werberingen ebenfalls herausfiltern können, dass viele Anwohner sich nicht sosehr die zwölfte Shisha-Bar und noch einen Barber-Shop wünschen, sondern viel eher Kunst und Kultur mehr Raum bieten möchten. „Auch hier unterstützen wir alle Interessenten bei der Umsetzung oder suchen gemeinsam nach Fördermöglichkeiten.“
Das Angebot richtet sich also nicht nur an Gewerbetreibende oder die Gastronomie. Voraussetzung ist, dass die Eigentümer bereit sind, auf einen Teil der Miete zu verzichten, um den Mutigen, die sich eine neue Existenz aufbauen möchten, einen etwas größeren finanziellen Spielraum zu geben.
Anmietungsfonds: Auch für den Duisburger Westen?
Erleichtert wurde das in den vergangenen Jahren durch den vom Land NRW finanzierten Anmietungsfonds. Der übernimmt subventionierten Existenzgründern über einen gewissen Zeitraum hinweg die Mieten, um den Start zu erleichtern. „Den gibt es in diesem Jahr leider nur noch für die Duisburger Innenstadt, aber es wird daran gearbeitet, dass die Stadt Duisburg für die Stadtteilzentren ein ähnliches Modell ins Leben ruft“, erklärt Tiemann. Nähere Infos dazu gibt es erst Ende Februar, aber das Team ist optimistisch.
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Wer also eine leerstehende Immobilie besitzt und nicht genau weiß, wie er sie seriös, vernünftig und sicher in arbeitsfreudige Hände geben kann, der sollte einen Termin bei Armagan Doll vereinbaren. Jeden dritten Mittwoch im Monat ist sie von 11 bis 13 Uhr in der Bezirksverwaltung Homberg am Bismarckplatz 1 in Raum 22 anzutreffen. Für mögliche Mieter, Franchise-Interessenten oder andere Entrepreneure gilt dasselbe.
Quartiersmanagerin: So erreichen Sie Armagan Doll
Armagan Doll ist Quartiersmanagerin im Auftrag der Duisburger Wirtschaftsförderung Duisburg Business & Innovation.
Sprechstunde: Jeden dritten Mittwoch im Monat von 11 bis 13 Uhr, Bezirksverwaltung Homberg, Bismarckplatz 1, 47198 Duisburg, Raum 22.
Tel.: 0203 36 39 356
E-Mail: doll@duisburg.business