Duisburg. Unter Regie der Wirtschaftsförderung DBI hat das City-Management aufgerüstet. So will das Team neue Mieter für leere Duisburger Geschäfte finden.

Gutes City-Management füllt keine leeren Ladenlokale, aber es kann die Bedingungen dafür schaffen. Seit dem 1. August ist ein personell verstärktes Team unter der Regie der Wirtschaftsförderung DBI in der Innenstadt und den Bezirkszentren am Werk. „Wir wollen Leerstände beseitigen und uns dabei nicht im akademischen Bereich verzetteln“, sagen Rasmus C. Beck und Wirtschaftsdezernent Michael Rüscher, die Geschäftsführer der DBI.

Digitales Leerstandskastaster für Duisburg ist in Arbeit

Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme, Grundlagenarbeit für ein „digitales Leerstandskataster“. Das soll potenziellen Nutzern einen einfachen Überblick über das Angebot ermöglichen. Rund 230 Gespräche haben die City-Manager mit Händlern und Vermietern geführt, dabei gefragt, wo der Schuh besonders drückt.

Vor allem in den Bezirken ist dieses Klinken putzen wichtig. Dort gibt es immer weniger intakte Werbegemeinschaften. Die Einzelhändler zusammen zu bringen, auch das ist hier eine Aufgabe. Auch zwei neue Kulturmanager sollen künftig helfen, Leben in die Stadtteilzentren zu bringen – die Stellen hat der Stadtrat unlängst bewilligt.

DBI: Immobilien-Besitzer sind mitunter wenig kooperativ oder schwer erreichbar

Erste Aktionen in der Innenstadt bewerten Beck und Rüscher positiv: Street Art am Bauzaun etwa, wo die neuen „Torhäuser“ an der Düsseldorfer Straße aus der Baugrube wachsen. Beim Versuch, Schaufenster von leeren Ladenlokalen mit Plakaten zu bekleben, stieß das Team auf einen ebenso wichtigen wie schwierigen Akteur: die Immobilien-Besitzer. „Teilweise hat‘s drei Monate gedauert, um von ihnen eine Genehmigung zu bekommen“, berichtet Beck.

Viele Eigentümer leben außerhalb der Stadt, nicht wenige Häuser gehören Fonds oder werden in ausländischen Firmen verwaltet, die wenig kontaktfreudig sind. Gesprächsbereitschaft über gemeinsame Anstrengungen für eine Neuvermietung sei zuweilen nicht vorhanden, bedauern der DBI-Geschäftsführer: „Da gibt es viele, die noch auf die Rückkehr der guten alten Zeit hoffen oder auf eine Drogeriemarkt-Filiale.“

Das Team des City-Managements, hier bei seiner Vorstellung im Frühjahr, soll bald ein Lokal auf der Kuhstraße in der Fußgängerzone beziehen.
Das Team des City-Managements, hier bei seiner Vorstellung im Frühjahr, soll bald ein Lokal auf der Kuhstraße in der Fußgängerzone beziehen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Unterstützung aus „Anmietungsfonds“ als Hilfe für Interessenten

Weder das Eine, noch das Andere werde geschehen, prognostiziert Beck. Es gelte also, auch andere Zielgruppen für den Standort Innenstadt zu begeistern. „Warum muss ein Start-up seinen Sitz in einem Gewerbegebiet haben, es könnte auch ein Ladenlokal sein.“ Um potenziellen Mieter einen Einzug zu erleichtern, kann das City-Management mit Geld aus einem „Anmietungsfonds“ die Miete auf Zeit bezuschussen.

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So sei es auch eine gute Nachricht, dass der niederländische Videospiel-Anbieter Gamebox im zweiten Quartal 2024 das ehemalige McDonald‘s-Restaurant auf der Königsstraße beziehen wird. „Das ist keine Spielhölle, wie einige vermuten, sondern ein angesagter Treffpunkt für Spiele-Fans, der viele junge Leute in die City bringt.“

City-Managment: Team soll bald ein Ladenlokal am Kuhtor beziehen

Einen Leerstand wird das Team selbst beseitigen, indem es ein Ladenlokal am Kuhtor bezieht. „Das City-Management muss ein Gesicht haben“, sagt Beck. Als Ansprechpartner, wenn‘s um kleinere Defekte und sonstige Defizite geht, sollen dort die Quartiersmanager ebenfalls vertreten sein.

Sicherheit und Ordnung gehören auch zu den Aufgaben des Dezernats von Michael Rüscher. Gerade hier drückt Gewerbetreibende auch in den Bezirken der Schuh. „Es wird für alle Notfall-Nummern geben, damit der Städtische Außendienst (SAD) aktiv werden kann“, kündigt der Beigeordnete an.

NEUE SITZMÖBEL FÜR DIE DUISBURGER CITY

  • Die Fußgängerzone in der Innenstadt soll schon bald neue Sitzgelegenheiten bekommen. Es gebe zu wenig Möglichkeiten, kurz auszuruhen, ohne gleich in einem Café Platz zu nehmen, haben viele Besucher beklagt.
  • Gesponsert werden 20 Bänke vom Einrichtungshaus Blennemann, das seinen Sitz gegenüber dem Rathaus an der Ecke Poststraße/Gutenbergstraße hat, kündigen die DBI-Geschäftsführer an.