Duisburg. Dank drei neuer Stellen wird das Duisburger Citymanagement nun auch auf die Stadtteilzentren ausgeweitet. Das ist das Team, das sind seine Ziele.
Leere Schaufenster in City und Stadtteilzentren, eine verwaiste Ladenmeile wie die Königsgalerie, der geschlossene Kaufhof: Nicht nur die Entwicklung der Innenstadt gibt Anlass zur Sorge. Das City-Management wird deshalb auf die Stadtbezirke ausgeweitet, das erweiterte Team hat kürzlich die Arbeit aufgenommen. „Im Fokus steht die Bekämpfung des Leerstands“, sagt Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung DBI. Laut ihrer Statistik liegt die Quote der freien Ladenflächen in Duisburg zwischen 15 und 17 Prozent.
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Aus Haushaltsüberschüssen des vergangenen Jahres hat der Rat Geld für drei neue, vorerst auf zwei Jahre befristete Stellen freigegeben. Neben Jan Tiemann, der nach dem Wechsel des Citymanagements zur DBI die Teamleiter-Rolle übernommen hat, sind Gianna Reich, Armagan Doll und Mehmet Erdogan neu an Bord. Schon seit einigen Wochen sind sie in den Bezirken unterwegs, wo sie, wie Erdogan, aufgewachsen sind. „Kollegen mit Stallgeruch“, sagt Beck.
Viele Duisburger wünschen sich eine „lebenswerte Innenstadt“
Er verweist auf die Befragung, bei der „eine lebenswerte Innenstadt“ zu den wichtigsten Zielen für die Bürger war: „Das gilt auch für die Stadtteilzentren.“ Noch stärker als in der City sei da der Druck auf den Handel, auch in einwohnerstarken Ortsteilen wie Rheinhausen. „Aber es gibt bei vielen den Wunsch, die Lage zu verbessern, etwas zu verändern und sich dafür zu engagieren“, sagt Armangan Doll über ihre ersten Erfahrungen, „es gilt nun, die Leute zusammenzubringen“.
Ein digitales Kataster, erstellt auf Basis der Kontakte, soll bis Anfang 2024 einen Überblick geben über den aktuellen Stand und helfen, die Herausforderungen zu identifizieren und Strategien zu entwickeln. Francesco Mannarino, er ist schon seit 2015 in der Innenstadt unterwegs, ist die Gemengelage bekannt: Sinkende Kundenfrequenz, geringe Kaufkraft, zu hohe Ladenmieten und institutionelle Eigentümer, die nicht in ihre Immobilien investieren oder lange Leerstände gar billigend in Kauf nehmen.
Handel allein wird die Zentren nicht neu beleben können
Mit Handel allein werde man kein neues Leben in die Zentren bringen, glaubt Rasmus Beck. „Alles ist willkommen, weshalb man gern in eine Stadt geht.“ Gastronomie ist dabei ein Thema, auch Wohnen. „Die oberen Etagen der meisten Handelsimmobilien werden nicht mehr als Lager benötigt.“
Auch Studierende können Leben in die City bringen – wenn wie in Siegen ein ehemaliges Kaufhaus zum Hörsaal-Zentrum umgebaut wird. Förderprogramme können dazu beitragen, Interessenten die Anmietung von Ladenflächen zu erleichtern.
Das Team werde sich „daran messen lassen müssen, ob es gelingt, den Leerstand zu minimieren und die Quartiere lebendiger zu gestalten“, sagt Jan Tiemann. Der Start des verstärkten Teams stimmt den Hub-Manager zuversichtlich: „Die bisherige Resonanz war sehr positiv. Ich bin mir sicher, dass Entwicklungen schon bald sichtbar werden.“
>>KONTAKT ZU DEN STADTTEIL-MANAGERN
- Die City- und Stadtteilmanager sind in ihren Quartieren unterwegs, bieten Sprechstunden, Gesprächsrunden an für Händler, Mieter, Immobilienbesitzer und Gründer.
- Leiter des Teams bei der Wirtschaftsförderung DBI ist Jan Tiemann (Hub-Manager, tiemann@duisburg.business, 0203 3639 364)
- So sind die Bezirke eingeteilt:
- Francesco Mannarino: Innenstadt, Ruhrort, Neudorf, mannarino@duisburg.business, 0203 3639 364;
- Sabrina Hölscher: Innenstadt, Duissern, Hochfeld, hoelscher@duisburg.business, 0203 3639 341;
- Gianna Reich: Meiderich, Beeck, Bezirk Süd, reich@duisburg.business, 0203 3639 366;
- Mehmet Erdogan: Bezirke Hamborn und Walsum, erdogan@duisburg.business, 0203 3639 347;
- Armagan Doll: Bezirke Rheinhausen, Homberg/Ruhrort/Baerl, doll@duisburg.business, 0203 3639 356