Duisburg. Dort, wo an der Düsseldorfer Straße in Duisburg die Torhäuser entstehen, gibt es eine große Street-Art-Galerie. Wie sie die Stadt bunter macht.

Das „Platzhirsch“-Festival der Artenvielfalt hat sich nie nur auf den Dellplatz in Duisburg beschränkt, sondern schon immer andere Galerien, Gaststätten und Kulturorte einbezogen. In diesem Jahr haben sich Streetart-Künstler den Bauzaun an der ehemaligen Zentralbibliothek in der Innenstadt vorgenommen. Die Citymanager von Duisburg Business & Innovation hatten ihn hergerichtet. So genannte Paste-Art-Künstler kleisterten ihre Bilder am Wochenende an den Zaun. Dieser wird weiterhin eine Galerie bleiben und sich mit Sicherheit in den kommenden Wochen verändern. Parallel konnten Kinder und alle, die wollten, Bilder malen und diese ebenfalls aufhängen.

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„Der Kopierer feiert eine Renaissance, das ist absolut legitim“, sagt einer, der sich in der Szene „Fuxundschalter“ nennt. Er kommt aus Düsseldorf, hat viele Bilder dabei und freut sich, wenn es Ausstellungsmöglichkeiten gibt. Paste-Art ist eine Grauzone. Wenn sich der Kleister löst, lassen sich die Bilder unproblematisch entfernen. Und doch ist der Fux meistens auf der Hut. „Das ist hier mein Fünf-Minuten-Fuchs“, sagt er grinsend. Er entsteht aus Klebeband, das er mit geübten Handgriffen in Tierform klebt. Andere haben Fotos von alten Kaugummi-Automaten aufgepappt. Die sehen so täuschend echt aus, dass mancher Passant sich glatt etwas aus den Geräten ziehen möchte.

Viele verschiedene Sticker und Gemaltes lassen sich an der Düsseldorfer Straße entdecken.
Viele verschiedene Sticker und Gemaltes lassen sich an der Düsseldorfer Straße entdecken. © FFS | Fabienne Piepiora

Kunsthistorikerin Annika Forjahn erklärt indes den Kindern, wie sie selbst Kunst an die Wand bringen können. Mit Stiften zeichnen sie ihre Bilder, die dann später aufgeklebt werden. „Es waren unheimlich viele hier. Die Jüngste war zwei.“ Entsprechend glücklich, zufrieden, aber auch ein bisschen erschöpft ist sie, als sie die noch nicht ganz fertige Galerie am Nachmittag begutachtet. Sie interessiert sich für die Streetart-Szene und freut sich, dass es nun einen neuen Treffpunkt für die Künstler gibt – auch wenn der eine oder andere lieber heimlich unterwegs ist und stiekum seinen Sticker kleben wird.