Duisburg. Für den neuen Teil der „Tribute von Panem“-Reihe wurde in Duisburg gedreht. Wie viel steckt davon im neuen Film? Wir haben ihn vorab gesehen.

Bilder aus Duisburg gehen nun um die Welt: Die Hollywood-Produktion „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes“ steht kurz vor dem Kinostart. Der Film wurde im Sommer 2022 unter anderem im gründlich abgeriegelten Landschaftspark Nord gedreht, Hunderte Komparsen und Statisten waren dabei. Aber wie viel Duisburg steckt nun im neuen Teil der beliebten „Panem“-Reihe? Die Antwort lieferte jetzt die NRW-Premiere: Eine ganze Menge!

Etwa eine Viertelstunde dauert es, bis Zuschauerinnen und Zuschauer erstmals das alte Hüttenwerk erkennen. Das hat sich in den verarmten Distrikt 12 verwandelt. Im Schatten der Hochöfen wird die junge Lucy Gray Baird, bewacht von Soldaten, der Öffentlichkeit präsentiert. Als eines von zwei Tributen aus dem Distrikt muss sie diesen bei den Hungerspielen vertreten und im Kampf auf Leben und Tod alle weiteren Tribute besiegen.

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„Die Tribute von Panem“: Spektakuläre Perspektiven von der Kulisse in Duisburg

Das war es zunächst mit Duisburg; für den brutalen Wettkampf wird Lucy Gray ins Kapitol gebracht. Die Hauptstadt von Panem herrscht über die zwölf Distrikte und beutet diese aus, um den eigenen Reichtum zu mehren. Als Zeichen der Überlegenheit finden im Kapitol die Hungerspiele statt. Kulisse hierfür war die Jahrhunderthalle in Breslau, weitere Drehorte für den Blockbuster waren im Vorjahr Babelsberg, Köln und Hattingen.

Erst im letzten Drittel kehrt der Film ins Ruhrgebiet zurück – dann aber gewaltig, denn ein großer Teil der abschließenden 60 Minuten lässt sich ganz eindeutig im Duisburger Landschaftspark verorten. Spektakulär ist vor allem die Perspektive einer Szene, in der Bewohner von Distrikt 12 als Verräter an einem kahlen Baum aufgehängt werden: Im Hintergrund thront neben den Hochöfen die ehemalige Verladebrücke, ein besonders charakteristisches Bauwerk des Industriedenkmals.

Das alte Duisburger Hüttenwerk ist vor allem im letzten Drittel des Films dauerpräsent. Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot vom ersten Trailer aus dem Mai.
Das alte Duisburger Hüttenwerk ist vor allem im letzten Drittel des Films dauerpräsent. Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot vom ersten Trailer aus dem Mai. © Lionsgate / LEONINE Studio

Weitere Szenen wurden ganz offensichtlich innerhalb der Mauern des Landschaftsparks gedreht. Mehrfach sind die Schächte zu erkennen, etwa wenn sich die Hauptfigur Coriolanus Snow vor patrouillierenden Friedenswächtern versteckt. Und auch das kellerartige Gewölbe, in dem Lucy Gray regelmäßig auf der Bühne singt, befindet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Meiderich.

Computer-Technik lässt Schlote im Landschaftspark wieder qualmen

Die Kulisse des Landschaftsparks wurde für den Film digital stark nachbearbeitet. So qualmen die Schlote des alten Hüttenwerks wieder, das Gemäuer ist stark heruntergekommen. Auch der eintreffende Zug mit Coriolanus Snow an Bord ist animiert.

Schließlich offenbart sich den Zuschauern, warum für die Dreharbeiten in Duisburg so viele Komparsen benötigt wurden. Dreckig geschminkt und in ärmlich anmutender Kleidung verfolgen sie als Einwohner von Distrikt 12 öffentliche Hinrichtungen, feiern zur Musik von Lucy Gray Baird oder laufen einfach nur durch die Gassen des Landschaftsparks.

Als Kulisse für die Hungerspiele selbst diente die Jahrhunderthalle in Breslau.
Als Kulisse für die Hungerspiele selbst diente die Jahrhunderthalle in Breslau. © Lionsgate | Murray Close

Bei dem Blockbuster handelt es sich um ein Prequel zu den ersten vier Teilen. Erzählt wird die Geschichte von Coriolanus Snow, der Fans der Reihe als autoritärer Herrscher von Panem bekannt ist. „The Ballad of Songbirds and Snakes“ zeigt den Anfang seiner Entwicklung vom jungen und mitfühlenden Mann zum kühlen, machtbesessenen Despoten. Der offizielle Kinostart ist in Deutschland der Donnerstag, 16. November.

>>„TRIBUTE VON PANEM“: GEFÖRDERT DURCH DIE FILMSTIFTUNG NRW

Für „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes“ wurden im Vorjahr rund 3000 Komparsen gesucht, die in Duisburg, Hattingen oder Köln für bis zu acht Drehtage vor der Kamera mitwirken sollten.

Gefragt waren vor allem sehr schlanke und dünne Menschen, um die in den Bestsellern von Suzanne Collins als unterernährt beschriebene Bevölkerung von Panem zu verkörpern.

Dass in Duisburg gedreht wurde, ist auch dem Engagement der Filmstiftung NRW zu verdanken, die das Projekt mit 800.000 Euro förderte. Das Gesamtbudget für den Film soll rund 100 Millionen US-Dollar betragen haben.