Essen. Premiere für die „Tribute von Panem“ in Essen. Teile der Hollywood-Produktion wurden in Duisburg gedreht. Fans feiern die deutschen Darsteller.
Wenn sie in New York, Rio, Tokio demnächst mal sehen wollen, wie so ein Hochofen aussieht, dann müssen sie sich im Kino nur die „Tribute von Panem“ ansehen. Für den fünften Teil des aufwendig verfilmten Science-Fiction-Spektakels hat sich der Duisburger Landschaftspark nämlich in den „Distrikt 12“ verwandelt. Auch in der Henrichshütte Hattingen wurden Filmszenen gedreht.
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Klar, dass die Kinofans im Ruhrgebiet nun auch zu den ersten Zuschauern gehörten, die den Film zu Gesicht bekamen. Nach der Europapremiere in Berlin hatte „Die Tribute von Panem. The Ballad of Songbirds and Snakes“ in der Essener Lichtburg am Montagabend seinen zweiten großen Auftritt. Fans der Saga um die berühmt-berüchtigten „Hunger Games“ waren aus dem gesamten Ruhrgebiet angereist, um die lang erwartete Fortführung des düsteren Zukunftsdramas zu erleben, bei der diesmal auch Oscarpreisträgerin Viola Davis und „Game of Thrones“-Star Peter Dinklage dabei sind. Dabei zwingt ein diktatorisches Regime die jungen Kämpfer aus verschiedenen Distrikten, die sogenannten Tribute, bei den „Hungerspielen“ bis zum Tod gegeneinander anzutreten. Der neue Film ist allerdings keine Fortsetzung, sondern ein Prequel, erzählt also die Vorgeschichte vom Aufstieg des späteren Präsidenten von Panem, Coriolanus Snow.
Und während die Hauptdarsteller Rachel Zegler als Lucy Gray und Tom Blyth als Coriolanus Snow am Montagabend schon auf dem Weg nach London sind, lassen sich der deutsche Cast auf dem roten Teppich vor der Lichtburg ausgiebig feiern. Darunter auch Irene Böhm: die aus „Babylon Berlin“ bekannte Schauspielerein muss nun als weibliches Tribut Lamina in der Arena ums Überleben kämpfen. Zu ihren Kontrahenten gehört der gebürtige Düsseldorfer Kjell Brutscheidt, der sich freut, für den Auftritt mal wieder nach NRW zu kommen. Wie Brutscheidt lebt auch Dimitri Abold mittlerweile in München. Das Ruhrgebiet habe er ganz neu kennengelernt und die Menschen „fast noch einen Tacken netter“ gefunden, schwärmt Abold über die Arbeit am Set. Nach dem ersten „fetten Grinsen im Gesicht“ sei aber auch gleich der Schweißausbruch gekommen, schildert Abold den Moment, als ihm klar wurde, was so ein 100-Millionen-Dollar-Blockbuster in der noch jungen Schauspieler-Karriere ausrichten kann.
Auch Cooper Dillon steht noch ganz am Anfang. Bei den Dreharbeiten war der Hamburger Jungdarsteller gerade 14 Jahre alt und bei längeren Auslands-Drehterminen auf die Sommerferien angewiesen. Ansonsten ging’s vormittags zur Schule und nachmittags zum Stunttraining, erzählt Dillon. Denn auch der neue Film in der Regie von Francis Lawrence fordert wieder viel körperliche Fitness von den Tributen, die sich mit Axt und Dreizack reihenweise um die Ecke bringen, bevor Giftschlangen und ein paar listige Tricks das Mitbewerberfeld eliminieren – und ausgerechnet das zarte Mädchen Lucy aus dem „Distrikt 12“ zur Siegerin der „Hunger Games“ machen.
„Distrikt 12“ ist gewissermaßen das heruntergekommene Problemviertel von Panem. Das man die Industriekulissen des Ruhrgebiets für die Dreharbeiten nutzte, dürfte nicht nur am verblichenen Charme des ehemaligen Hüttenwerks liegen, sondern auch am Engagement der Filmstiftung NRW, die das Projekt großzügig gefördert hat. Und damit auch tausenden von Komparsen wie Raphael Mergehem zu einem einmaligen Leinwanderlebnis verholfen hat. Der Essener Student wurde von seiner Mutter auf das Casting aufmerksam gemacht, bei dem vor allem sehr schlanke Menschen gesucht waren. „Das ist doch was für dich!“ Zwei Drehtage hat er am Set verbracht. Ob die Szene den Schnitt überstanden hat, ist erst am Premierenabend zu sehen. „Im Trailer war sie zumindest drin“, sagt der Essener. Wenn alles gut läuft, wird er sich den am kommenden Donnerstag, 16. November, offiziell startenden „Tribute“-Film auf jeden Fall auch noch mit Freunden anschauen. Und bald sehen ihn dann auch die „Panem“-Fans in New York, Rio, Tokio.
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