Duisburg. Wann der Umzug des Herzzentrums in Meiderich in den Neubau am Fahrner Krankenhaus ansteht und wie diese logistische Mammutaufgabe geplant wird.

Bei der Modernisierung des Fahrner Krankenhauses ist ein Ende in Sicht. Der Umzug des Herzzentrums Meiderich (HZD), das ebenfalls zum Verbund des Ev. Klinikums Niederrhein (EVKLN) gehört, soll im Herbst 2024 erfolgen. Mit einer logistischen Großoperation zur Verlegung von Patienten und Technik aus Meiderich endet dann ein zehnjähriger Umbaus des Nord-Krankenhauses.

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Die Meidericher Herzspezialisten sollten eigentlich schon seit fünf Jahren in der neuen Klinik behandeln, die neben den Bestandsgebäuden an der Fahrner Straße entstanden ist. Die Jahre 2017/18 hatte der damalige Klinik-Geschäftsführer Otto Eggeling angepeilt, als er 2012 die Bauanträge einreichte.

Sanierung des Altbaus in Duisburg im laufenden Betrieb erforderte mehr Zeit

Zu ehrgeizig, wie sich bald erweisen sollte – die Kernsanierung des Altbestandes im laufenden Betrieb erforderte deutlich mehr Zeit. Noch läuft die stationsweise Modernisierung – sobald ein Bereich betriebsbereit ist, zieht eine Sektion ein und der Bauarbeiter-Trupp einen Flur weiter.

Die Anpassungen an technische Entwicklungen und gesundheitspolitische Anforderungen haben zwar den Zuschnitt der neuen Gebäude verändert, nicht aber den Kern der Planung: Die beiden Standorte in Röttgersbach und Meiderich werden zusammengeführt, durch die Modernisierung wird auch aus dem 50 Jahre alten Evangelischen Krankenhaus eine neue Klinik für 440 Patienten.

Als Projektleiter organisiert Marco Bergmann mit seinem Team den Umzug des Herzzentrums von Meiderich ins Fahrner Krankenhaus. Der 57-jährige Betriebswirt ist Standortleiter des Bethesda in Hochfeld, seine berufliche Laufbahn im Evangelischen. Klinikum begann er vor 25 Jahren als Krankenpfleger.
Als Projektleiter organisiert Marco Bergmann mit seinem Team den Umzug des Herzzentrums von Meiderich ins Fahrner Krankenhaus. Der 57-jährige Betriebswirt ist Standortleiter des Bethesda in Hochfeld, seine berufliche Laufbahn im Evangelischen. Klinikum begann er vor 25 Jahren als Krankenpfleger. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Umzug des Herzzentrums wird eine logistische Mammutaufgabe

Seit vier Jahren laufen die Fäden bei Marco Bergmann zusammen. Der Betriebswirt ist seit 25 Jahren im Haus, ist Standortleiter des Bethesda und Projektleiter für den Umbau im Stadtnorden. Als gelernter Krankenpfleger, einstiger Leiter der Intensivstation und stellvertretender Pflegedirektor kennt der 57-Jährige auch die medizinische Seite des Hauses.

„Im neuen Herzzentrum läuft gerade der Innenausbau der Räume“, sagt Bergmann. Im November müssen sich die Bauleute auf die Fertigstellung für den Herbst 2024 verpflichten, damit der Umzug aus Meiderich geplant werden kann. Die Vorbereitungen haben längst begonnen. „Wir haben Erfahrungen aus den internen Umzügen und der Evakuierung wegen eines Blindgänger-Verdachts vor drei Jahren. Das hilft“, so der Projektleiter.

Rund 120 Schwerkranke und Intensivpatienten sowie die Patienten der Kinderherzklinik müssen an einem Tag verlegt werden, Feuerwehr und Rettungsdienste stellen Fahrzeuge und mobile Beatmungsgeräte für einen sicheren Transport. Gleichzeitig muss gewährleistet sein, dass die erforderliche Medizintechnik bei Eintreffen der Patienten auch in der neuen Klinik verfügbar ist. „Eine Mammutaufgabe, die von vielen Teams minuziös geplant wird“, erklärt Bergmann.

Digitalisierung: Klinikum in Röttgersbach arbeitet künftig papierlos

Über 500 Mitarbeitende des HZD wechseln mit dem Umzug den Arbeitsplatz. „Die Digitalisierung haben wir in der Herzklinik bereits umgesetzt, damit das Personal beim Umzug damit bereits vertraut ist“, erläutert der Projektleiter. Auch in den anderen Bereichen des Fahrner Krankenhausen erfolgt Dokumentation der Behandlung und Führung der Patientenakten bereits papierlos.

Die Operationssäle teilt sich die Herzklinik künftig mit den anderen Disziplinen der Klinik. Für die chirurgischen Teams ist ein Logistikzentrum im Bau, dass die Effizienz der Abläufe verbesser soll. In einem Fallwagen-Zentrum werden für jede OP sterile Materialien und Instrumente vorbereitet, die von einem externen Dienstleister aufbereitet und angeliefert werden. „Bislang mussten das die OP-Teams selbst machen“, erklärt Marco Bergmann.

>>KLINIKVERBUND INVESTIERT RUND 140 MILLIONEN EURO AM STANDORT

  • Am Fahrner Krankenhaus ist als erster Neubau das Gebäude für Verwaltung und Pflegeschule mit Hubschrauber-Landeplatz 2016 in Betrieb gegangen, wenig später die neue Großküche und das Blockheizkraftwerk.
  • Außerdem wurden zentrale Einrichtungen wie Labore und Sterilisation erweitert, um künftig auch die Herzklinik zu versorgen. Insgesamt hat das EVKLN die Investitionen bislang auf rund 140 Millionen Euro beziffert.
  • Weitere Modernisierungen im Bestand sind im Bethesda geplant: Die Hochfelder Klinik bekommt eine neue Überwachungsstation, außerdem stehen Brandschutz-Arbeiten an.