Duisburg. Wasserstoff, Künstliche Intelligenz, 3D-Druck – das sind Themen, zu denen Duisburg Projekte für das 5-Standorte-Progamm plant. So weit sind sie.
Aus dem 5-Standorteprogramm für die ehemaligen Kohlekraftwerkstandorte stellt die Bundesregierung Strukturhilfen in Höhe von 622 Millionen Euro zur Verfügung. Sie sollen in Duisburg, Herne, Hamm, Gelsenkirchen und im Kreis Unna in Projekte zur Schaffung neuer Wertschöpfung und Arbeitsplätze fließen. Das sind die Duisburger Projekte, so ist der Stand der Entwicklung.
ZaKI.D – Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz Duisburg
Das Zentrum, beantragt von Fraunhofer-InHaus-Zentrum und der Krohne Innovation GmbH, umfasst drei Säulen: Die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), eine Akademie für Aus- und Weiterbildung sowie Gründungsunterstützung. Das ZaKI.D soll Firmen dabei helfen, neue Einsatzfelder für KI in kritischen Produktionsumgebungen mit sensiblen Daten zu finden, um hoch qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Das Zentrum startet im Fraunhofer InHaus in Neudorf und soll später ins geplante Technologiequartier Wedau-Nord umziehen.
Das Vorhaben mit einem Fördervolumen von 16,45 Millionen Euro liegt nach der Empfehlung durch die Strukturstärkungsrat beim BAFA (Bundeamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und soll nach der Genehmigung starten.
D3AM Field Lab
Mit dem 3D-Druck sollen künftig in der Fertigungstechnik digitalisierte, verkürzte, klimaschonende und resiliente Prozess- und Lieferketten aufgebaut werden. Das vom Lehrstuhl für Fertigungstechnik der Uni Duisburg-Essen (UDE) und dem Duisburger Hafen beantragte „Duisburg Decentral Digital Addditive Manufacturing Field Lab (Kurz: D³AM Field Lab) soll kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugang zur Technologie und einer klimaschonenden industriellen Wertschöpfung ermöglichen. Ergänzend beantragt die Hafen-Tochter Startport einen 3D-Druck-Inkubator (0,9 Mio €), der Startups rund um das Zukunftsthema unterstützen soll.
Das D3AM Field Lab, es soll in einer Duisport-Halle entstehen mit einem Fördervolumen von 7,22 Mio €, befindet sich seit der Empfehlung im Juni 2023 in der Beihilfeprüfung, der Projektantrag soll noch in diesem Jahr eingereicht werden.
CellPort – Netzwerk für Smart Logistics
Hinter CellPort verbirgt sich ein Inkubator für Startups für digitale Logistiklösungen im Umfeld der 5G- und 6G-Übertragungstechnik. Neue Geschäftsmodelle sollen entwickelt und erprobt werden. Am DG-Terminal, das der Hafen auf der ehemaligen Kohleninsel in Ruhrort baut, soll die 5G-Infrastruktur zur Verfügung stehen.
Die DBI (Wirtschaftsförderung) und Startport haben 1,97 Mio € beantragt, die Förderempfehlung wird noch im Frühherbst erwartet.
H2-Bildungszentrum
Für den sicheren Umgang mit Wasserstoff, H2-relevanten Systemen und Komponenten braucht es Fachleute in der Industrie und vielen mittelständische Unternehmen. Sie sollen in einem Bildungszentrum für Wasserstoff-Technologie qualifiziert werden, dass auf einer Duisport-Fläche gegenüber der „Tiger&Turtle“-Halde in Wanheim-Angerhausen gebaut werden soll. Gemeinsam mit dem Hafen, der KWS Energy Knowledge eG, dem Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT), dem Verband für Anlagentechnik und Industrie-Service e.V. (VAIS) sowie dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und den Kammern sollen in den nächsten Jahren die Inhalte für die Fortbildung entwickelt werden.
Die Stadt hat das Vorhaben vor zwei Wochen für die Förderung angemeldet. Die Baukosten für das Zentrum mit Laboren und Werkstätten, das Duisport ab Herbst 2024 bauen soll, sind noch nicht beziffert.
Technologiequartier Wedau-Nord
Das größte Projekt, dass Duisburg noch in diesem Jahr dem Strukturstärkungsrat vorstellen möchte, umfasst mehrere Vorhaben: a) den Teilabriss der alten Richthalle des DB-Waggonwerks, Altlastensanierung und Aufbereitung der Fläche sowie b) den Bau eines Technologiezentrums für Ausgründungen aus dem neuen Ingenieurcampus der Uni Duisburg-Essen, der nebenan entstehen soll und c) die Erschließung der Fläche für den Verkehr.
Die Kosten sind noch nicht beziffert, auch einen Zeithorizont gibt es noch nicht. Eine Projektskizze soll in 2024 vorgestellt werden, für den weiteren Prozess wollen Stadt, Uni, Gebag und DBI eine gemeinsame Projektgesellschaft gründen.