Duisburg. Beim Heizungstausch soll den Bürgern eine kommunale Wärmeplanung helfen. Warum der Duisburger Rat das Konzept nun frühzeitig auf den Weg bringt.

Der Rat der Stadt bringt in seiner Sitzung am Montag, 18. September, die kommunale Wärmeplanung in Duisburg auf den Weg. Erstellt werden soll sie von den Stadtwerken Duisburg (SWDU). Diese kalkulieren mit etwa drei Jahren für die Aufbereitung der Daten und die politischen Entscheidungen zur Verabschiedung des Konzepts.

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Wer in absehbarer Zeit seine Heizung erneuern muss oder möchte, soll in Duisburg möglich frühzeitig Klarheit darüber haben, ob es für ihn/sie eine Option zum Anschluss an das Fernwärmenetz gibt, oder ob man sich für eine andere Versorgung, etwa eine Wärmepumpe, entscheiden muss. Die Umsetzung von Haus zu Haus werde ein wichtiger Meilenstein sein, „den die kommunale Wärmeplanung zuverlässig mit Zeitplänen und Kosten beantworten muss“, erklärte Stadtwerke-Vorstand Andreas Gutschek unlängst im Gespräch mit dieser Zeitung.

Kommunale Wärmeplanung soll CO2-freie Wärmeversorgung für die Stadt Duisburg darstellen

„Die Wärmeplanung sollte eine CO2-freie Wärmeversorgung einer Großstadt darstellen. Sie sollte ein Indiz geben, in welchen Straßenzügen welches Energieangebot gemacht werden kann“, so Gutschek. „Die Maßgabe lautet: Jeder Haushalt hat das Anrecht auf mindestens eine CO2-freie Wärmequelle“, so Gutschek. Diese Wärmequelle werde in Duisburg letztlich entweder ein Anschluss ans Fernwärmenetz sein oder eine von diesen stromgebundenen Lösungen: über Großwärmepumpen, Nahwärmenetze oder eine eigene Wärmepumpe.

Stadt und Energieversorger machen sich auf den Weg, noch bevor der Bundestag alle Kommunen per Gesetz verpflichtet, eine Wärmeplanung vorzulegen. Kein Problem, so die Verwaltung, denn „die Inhalte stehen nicht zu Debatte“. Es gelte vielmehr, sich durch den Frühstart die Dienste qualifizierter Dienstleister zu sichern.

Bestandsanalyse für ein kommunales Konzept läuft bereits

Die DVV hat bereits Anfang 2023 mit der Erarbeitung von Grundlagen begonnen. Auf Basis öffentlicher Daten sowie mit Daten aus der Energieversorgung wurde mit Unterstützung eines erfahrenen Planungsbüros aus Baden-Württemberg eine energiewirtschaftliche Bestands- und Potenzialanalyse für ganz Duisburg durchgeführt. Zur Finanzierung der Wärmeplanung hat die Stadt Fördermittel in Höhe von rund 367.000 Euro beantragt.

Parallel zur Untersuchung werde bereits die Umsetzungsplanung laufen, der Ausbau der Fernwärme-Versorgung weitergehen, so der SWDU-Vorstand: „Duisburg hat gute Voraussetzungen. Wir haben bereits angefangen, während andere sich noch mit dem Kohleausstieg und der Abkehr von fossilen Energien beschäftigen.“

Sicher ist: Der Ausbau von Fernwärme- und Stromnetz in Duisburg wird teuer. Die Stadtwerke rechnen mit Kosten von mindestens 1,5 Milliarden Euro.