Duisburg. Seit dem Giraffen-Abschied stand das Gehege im Zoo Duisburg leer. Das hat sich nun geändert. Für die Zukunft gibt es zudem spektakuläre Pläne.

Der Zoo Duisburg hat im Frühjahr den Giraffenbullen Kiringo verloren. Das stolze Tier ist im Alter von 23 Jahren eingeschläfert worden. Der Abschied hat vorerst auch die Haltung der Giraffen am Kaiserberg beendet, denn mit Kuh Lindani wurde das letzte Weibchen an die Wilhelma in Stuttgart übergeben. Seitdem steht das Gehege direkt am Haupteingang leer. Das soll sich nun ändern.

Die Anlage soll von drei Tierarten bewohnt werden, die bereits am Kaiserberg leben, teilt ein Sprecher des Zoos mit. So werden sich Vikunjas, Große Maras und Nandus, die alle auf dem südamerikanischen Kontinent heimisch sind, das Gehege teilen. Der gemeinschaftliche Umzug hat bereits am Dienstag stattgefunden, seit Mittwoch sind die Tiere auf dem Außengehege zu sehen.

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Zoo Duisburg hat Pläne für das Giraffen-Gehege

Aktuell sind die Gehegegrenzen mit Flatterband markiert. Das hat einen Grund und ist ein wichtiger Bestandteil des Umzugs: „Das Flatterband hilft bei der Eingewöhnung“, erklärt der Sprecher. Durch das Band werden die Gehegegrenzen visualisiert und die Enden der Anlage für die Tiere sichtbarer. Schon vorher wurden die Gehegrenzen optimiert, denn die Paarhufer, Nager und flugunfähigen Vögel brauchen andere Sicherheitsmaßnahmen als bis zu sechs Meter große Giraffen. Kleine Modifizierungen gab es auch im Stallbereich.

Die Vikunjas im Zoo Duisburg werden temporär das Giraffen-Gehege beziehen.
Die Vikunjas im Zoo Duisburg werden temporär das Giraffen-Gehege beziehen. © Zoo Duisburg

Der Umzug ermöglicht den Verantwortlichen, im eigentlichen Zuhause der Tiere am Kaiserberg Instandhaltungsmaßnahmen vorzunehmen. Das ehemalige Giraffengehege wird deshalb für die südamerikanischen Tiere eine temporäre Lösung sein. Denn mit dem Areal hat der Zoo wie berichtet andere Pläne.

Zoo Duisburg plant langfristig eine große Savannenanlage

So kündigt der Tierpark nun auch auf einem Schild am ehemaligen Giraffengehege die Planungen einer Savannenanlage für afrikanische Tierarten an. Insgesamt zwölf Millionen Euro, so heißt es in Planungsunterlagen aus dem Jahr 2022, möchte der Zoo Duisburg für das neue Highlight investieren. Alleine vier Millionen Euro soll der Neubau der Savannenanlage kosten.

Das Gelände der zukünftigen Anlage wird die Bereiche der derzeitigen Giraffen- sowie der angrenzenden Elefantenanlage umfassen – ein Planungsgebiet von über 11.000 Quadratmetern. Im Masterplan, der die strategische Ausrichtung des Zoos der nächsten Jahrzehnte vorgibt, werden Giraffen, Zebras und Antilopen genannt, die zukünftig gemeinschaftlich auf der Anlage leben könnten. Fraglich ist hingegen, welche Rolle die drei Elefantendamen am Kaiserberg bei den Planungen spielen. In der Vergangenheit hatte sich der Tierpark um die Umsiedlung der Dickhäuter bemüht (wie berichtet).

Die Savannenanlage soll naturnah gestaltet und von möglichst vielen Bereichen einsehbar sein. „Gitter auf Sichthöhe der Besuchenden“ sind deshalb tabu, heißt es in den Planungsunterlagen. Einen Blick auf die „Savanne“ soll es auch nach der Schließung des Tierparks von den Zooterrassen geben, die nach dem Abriss und einer Millioneninvestition in einen Neubau wieder Gastronomie an den Kaiserberg bringen soll. Doch all das ist noch leise Zukunftsmusik: Mit einer Fertigstellung ist nicht vor Ende 2025 zu rechnen.

Auch die Nandus, in Südamerika heimisch, werden das ehemalige Giraffen-Gehege beziehen.
Auch die Nandus, in Südamerika heimisch, werden das ehemalige Giraffen-Gehege beziehen. © FFS | Andreas Mangen