Duisburg. In der Zentralbibliothek Duisburg gibt es einen Escape Room. Gruppen können Rätsel um ein verlorenes Notenblatt lösen. So schwer ist der Fall...

Schreck in der Zentralbibliothek! Eva Schmelnik-Tommes, die Leiterin des Lektorats und der Musikabteilung hat gerade festgestellt, dass ihr ein unersetzliches, sehr kostbares Notenblatt abhandengekommen ist. Nun ist guter Rat teuer. Schmelnik-Tommes ringt verzweifelt mit den Händen und ruft: „Wie soll ich das denn bloß meinem Chef erklären?“ Um das gesuchte Blatt im Bestand von über 12.100 Notenblättern wiederzufinden, braucht sie kompetente Unterstützung – willkommen im Escape Room der Zentralbibliothek Duisburg.

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Die dramatische kleine Spielszene läuft als Film im zweiten Stock der Zentralbibliothek. Das Publikum bilden vier gespannt lauschende Familienmitglieder. Karolin, Thomas, Ivi und Teresa haben sich als Rätselfreunde zu einer Runde im Escape-Room angemeldet. Den hatte das Team der Stadtbibliothek mit viel Spaß und Liebe zum Detail schon vor einiger Zeit für eine „Lange Nacht der Büchereien“ im Musikraum eingerichtet. In den Ferien kann man den Raum nun wieder spielen.

Duisburger müssen keine Angst vor geschlossenen Räumen haben – Hilfe kommt per Babyfon

Marita Dubke, die Leiterin der Zentralbibliothek, weist die Gäste in ihre Aufgabe ein. Besonders Ivi ist hochmotiviert, der Abteilungsleiterin in Not beizustehen, denn sie hat unerwartet in Eva Schmelnik-Tommes eine ehemalige Klassenkameradin wiedererkannt. „Sie können ihre Handys ruhig mitnehmen, es gibt vielleicht den einen oder anderen QR-Code auszulesen und manche Rätselfrage online zu recherchieren“, sagt Dubke. Sie beruhigt Teresa, die sich in dunklen Räumen nie recht wohlfühlt. „Der Musikraum ist hell erleuchtet und die Türe bleibt aus Sicherheitsgründen auch die ganze Zeit unverschlossen.“ Dubke ist außerdem per Babyfon mit den Rätselfreunden in Verbindung und gibt hilfreiche Tipps, wenn sich die Gruppe irgendwo festgeknobelt hat.

Thomas und Karolin haben Escape-Room Erfahrung und entdecken zwischen Stutzflügel, Bücherregal und Schlagzeug sofort etliche Gegenstände, die Rätsel aufgeben. Was hat es mit dem Corputius-Plan auf sich, der an der Wand hängt? Was sind das für Notenfolgen an der Tafel? Welche Botschaft ist in der Musik aus dem CD-Player verborgen? Warum stehen so viele Bücher im Regal? Die Köpfe rauchen, die Aufgaben werden aufgeteilt. Macht es wirklich Sinn, die Noten von der Tafel auf dem Flügel nachzuspielen?

Nach kleinen Frustmomenten folgt der Stolz

Wer das Rätsel lösen möchte, muss auch auf die Details achten. Zum Glück gibt’s ein paar Tipps.
Wer das Rätsel lösen möchte, muss auch auf die Details achten. Zum Glück gibt’s ein paar Tipps. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Es kratzt im Babyfon: „Schauen sie auch mal auf die Stifte an der Tafel“, hilft die Stimme aus dem Off. Und wirklich findet sich ein Stift, der… Aber mehr wird hier nicht verraten, denn das Team der Bibliothek hofft auf viele weitere Gruppen, die das Rätsel um die verschwundenen Noten knacken möchten.

Das aktuelle Codeknacker-Quartett hat sich jedenfalls köstlich amüsiert und überreicht der Hüterin der Zentralbibliothek nach eineinhalb Stunden Gehirnjogging stolz das verschwundene Notenblatt. Vergessen ist der zwischenzeitliche Frust, als erst mehr Schlüssel da waren als Schlösser, und dann doch noch mehr Schlösser auftauchten, als Schlüssel da waren. „Ganz nebenbei haben Sie jetzt ihre Recherchefähigkeiten trainiert“, lobt Dubke und gratuliert ihren Gästen zum Erfolg.

Ivi hat regelrecht Feuer gefangen und überlegt ernsthaft, ihre Wohnung in einen Escape-Room zu verwandeln, mit dem sie demnächst Verwandtenbesuche aufpeppen kann. Marita Dubke macht noch schnell ein paar Erinnerungsfotos von den siegreichen Rätselfreunden und dann versenkt sie das kostbare Notenblatt wieder im Geheimversteck. Die nächste Gruppe kommt bestimmt bald, um danach zu suchen.

>> Escape-Room in der Zentralbibliothek kann kostenlos gebucht werden

Spieltermine kann man sich für den Escape-Room der Zentralbibliothek Im Stadtfenster (Steinsche Gasse 26) kostenlos reservieren: Möglich sind Termine am 7. Juli, 12. Juli, 17. Juli, 24. Juli und am 2. August jeweils um 17.30 Uhr. Die Spieldauer beträgt rund 60 Minuten. Das Angebot ist kostenfrei und eignet sich besonders für Familien, aber auch für andere Gruppen bis zu sechs Personen. Kinder ab zwölf Jahren, können auch miträtseln.

Anmeldungen sind über www.stadtbibliothek-duisburg.de im Bereich „Veranstaltungen“ möglich.