Duisburg-Ruhrort. Am MIttwoch hat die Taskforce zwei Wohnhäuser in Duisburg-Ruhrort kontrolliert und dabei viele Mängel gefunden. Darum ist das „Wunderland“ dicht.

Das „Wunderland“ in Duisburg-Ruhrort an der Fabrikstraße ist geschlossen. Die Taskforce der Stadt Duisburg hat am Mittwoch zwei Immobilien an der Landwehrstraße und an der Fabrikstraße in dem Stadtteil kontrolliert und dicht gemacht.

„In den beiden Objekten wurden eine Vielzahl von gravierenden Brandschutzmängeln, baurechtlichen Mängeln sowie Mängeln nach dem Wohnraumstärkungsgesetz NRW vorgefunden“, erklärt Stadtsprecher Sebastian Hiedels die Gründe für die Schließung.

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Der Einsatz ist Stadtgespräch in Ruhrort. Viele bedauern, dass das beliebte Geschäft „Wunderland“ nun geschlossen hat. Andere Nachbarn freuen sich, weil sie das erste Mal seit langem eine Nacht durchschlafen konnten. Bis ein Uhr nachts habe es oft „Remmidemmi“ auf der Straße gegeben. Offiziell, so hört man in Ruhrort, sei das Wunderland als Kiosk angemeldet gewesen. Doch das Sortiment umfasst wesentlich mehr als eine Bude. Haushaltswaren wie Teekocher gibt es dort. Uhr-Reparaturbedarf. Spielzeug. Außerdem Lebensmittel. Fast so groß wie ein normales Geschäft sind die Räume.

Bewohner in Notunterkunft: Ordnungsamt hat die Häuser in Duisburg-Ruhrort versiegelt

Sebastian Hiedels, Pressesprecher der Stadt Duisburg.
Sebastian Hiedels, Pressesprecher der Stadt Duisburg. © RR | Stadt Duisburg

Das Ordnungsamt hat den Eingang nun versiegelt. „Es wurde festgestellt, dass in beiden Gebäuden eine nicht ordnungsgemäße beziehungsweise genehmigte Gewerbenutzung stattgefunden hat. Die Vielzahl der Mängel und vor allem die erheblichen brandschutzrechtlichen Mängel führten zur sofortigen Nutzungsuntersagung, da Gefahr im Verzug für Leib und Leben festgestellt wurde“, erläutert Hiedels.

Es führe nie nur ein Mangel dazu, dass Gebäude geschlossen werden, heißt es von Seiten der Stadt. Melderechtlich überprüft und angetroffen wurden bei dem Einsatz insgesamt 31 Personen. „Wir haben allen Betroffenen Ersatzunterkünfte angeboten, da der Eigentümer keinen geeigneten Ersatzwohnraum zur Verfügung stellen konnte. Zunächst hatten sich 15 Personen für die Unterbringung in einer städtischen Notunterkunft angemeldet, bisher haben lediglich zwei Personen von unserem Angebot Gebrauch gemacht“, so Hiedels.

Bei Bedarf sei die Stadt dabei behilflich, neue Wohnungen zu finden. Der Eigentümer, das wissen einige Nachbarn zu berichten, soll noch weitere Häuser in Ruhrort besitzen.

Stadt Duisburg: Eigentümer muss Mängel beseitigen

„Eigentümer sind zu jeder Zeit zivilrechtlich dazu verpflichtet, ihr vermietetes Eigentum in einem ordnungsgemäßen Zustand und ohne Gefährdung für Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung zu stellen“, betont Hiedels. Die Nutzung für die Mieter ist erst wieder möglich, wenn der Eigentümer die Mängel beseitigt hat.

Die Stadt hat es sich seit Jahren auf die Fahnen geschrieben, gegen so genannte Schrott-Immobilien vorzugehen. Ein Einsatz in Ruhrort ist eher selten. Zuletzt war die Taskforce vermehrt in Hochfeld und im Duisburger Norden unterwegs.