Duisburg. Fehlende Plätze, Sanierungsstau und Modernisierungsbedarf: So viel will die Gebag nach der Übernahme vom IMD in Duisburgs Kitas investieren.

Nachdem die Gebag die Bewirtschaftung von 65 Kindertagesstätten in Duisburg vom städtischen Immobilienmanagement IMD übernommen hat, muss sie in den nächsten Jahren erheblich in den Bestand investieren. Bei einer Begehung der Einrichtungen nach dem Übergang ins „Sondervermögen Kita“ (SVK) hat die Gebag nun mit dem Wirtschaftsplan für das SVK den Sanierungsbedarf in Zahlen gefasst.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Der Stand der Dinge: Neben 17 seit 2017 in Eigenregie gebauten Kitas, die bereits im Portfolio waren, hat die städtische Baugesellschaft zum Jahreswechsel die Betreuung des Sondervermögens mit 45 stadteigenen und 19 angemieteten Einrichtungen übernommen. Weitere 15 bis 20 wechseln erst nach dem Abschluss laufender Erweiterungen oder Sanierungen ins SVK. Gleichzeitig hat Gebag-Prokuristin Sandra Altmann, sie verantwortet die Kita-Bewirtschaftung, zwölf Kita-Neubauten in den kommenden drei Jahren angekündigt.

Wirtschaftsplan: Schon 2023 ein Defizit von fast zwei Millionen Euro

Schon der Wirtschaftsplan für das laufende Jahr schließe mit einem Minus von rund 1,95 Millionen Euro „negativer ab als zunächst erwartet“, erläutert die Gebag. Das resultiere „insbesondere aus zusätzlich notwendigem Instandhaltungsaufwand“ in den Einrichtungen, die Planung weist dafür 1,6 Millionen Euro aus.

Die Behebung akuter Mängel sei nach der technischen Bestandsaufnahme „unmittelbar beauftragt“ worden. „Insgesamt“, so die zusammenfassende Bewertung, „weisen die Kitas einen Instandhaltungsstau in den Handlungsfeldern der Verkehrssicherung, des Brandschutzes, der Heizungen und laufenden Kleininstandhaltung auf“.

Kurzfristig müssten etwa Wartungen und Kontrollen von Brandschutz und -meldeanlagen ebenso nachgeholt werden wie regelmäßige Prüfungen von technischen Anlagen. Teilweise veraltete Heizungen müssten gewartet und instandgesetzt werden.

Gebag-Prokuristin Sandra Altmann betreut das „Sondervermögen Kita
Gebag-Prokuristin Sandra Altmann betreut das „Sondervermögen Kita" – die städtische Baugesellschaft hat die Bewirtschaftung von 65 Kitas vom IMD übernommen. Weitere sollen bald folgen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Auch in den kommenden Jahren rote Zahlen in Millionenhöhe

Auch in den kommenden Jahren bleibt das „Sondervermögen Kita“ ein geplantes Zuschussgeschäft. In 2024 soll der Fehlbetrag auf rund 2,56 Millionen steigen – Ursache sind Abschreibungen die auf den Abriss der Kitas Wiesbadener Straße und Feldrain anfallen. Mit etwa 1,2 Millionen Euro Defizit plant die Gebag in 2025, für 2026 sind es 932.000 Euro, für 2027 sollen die Aufwendungen die Erträge noch um 900.000 Euro übersteigen.

Auch interessant

Außerdem legt die Gebag einen Investitionsplan für das SVK vor, das folgende bereits beschlossene Kita-Ersatzneubauten vorsieht: Herkenweg (4,59 Millionen Euro, Bauzeit: 2023/24); Wiesbadener Straße (10,82 Mio €, 2024 bis ‘26), Feldrain (6,43 Mio €, 2024 bis ‘26), Theresenstraße (6,04 Mio €, 2024 bis ‘25). Angekündigt werden zusätzlich „größere Maßnahmen im Bestand“ wie Dachsanierungen und Modernisierung von Waschräumen. Weitere Kitas sollen außerdem vom IMD ins SVK-Vermögen übertragen werden – aktuell laufe dafür die Wertermittlung, so die Gebag.

Sowohl der Ausgleich der Defizite wie auch die Investitionen sollen über Kredite finanziert werden, der Einsatz von Fördermitteln werde geprüft, erklärt die Gebag. Auch über die nächsten Jahre hinaus werden die Kitas eine Dauerbaustelle bleiben: Die Baugesellschaft nennt energetische Sanierungen, Heizungstausch und die Modernisierung von Waschräumen als mittelfristig Zukunftsaufgaben für die Kita-Bewirtschaftung.