Duisburg. Nach der Rechnung des Jugendamtes ist der Bezirk Duisburg-Mitte gut mit Kitaplätzen versorgt. Dennoch ist die Nachfrage höher als das Angebot.

Rein rechnerisch sind die Eltern im Stadtbezirk Mitte mit Plätzen in Kitas und Tagespflege gut versorgt: Für 99 Prozent der Ü3-Kinder und 36 % der U3-Kinder gibt es nach Rechnung des Jugendamtes einen Betreuungsplatz. Allerdings stehen in einigen Einrichtungen noch Angebote auf der Kippe.

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Etwa in der Kita Claubergstraße (im Forum), die zum kommenden Kitajahr (noch) nicht aufnimmt, weil für die von Katholischen Zweckverband geplante Trägerübergabe an die Caritas noch kein Anschluss-Mietvertrag nach dem 31. Juli vorliegt. Übernommen hat die Caritas bereits an der Heinrich-Bertmans-Straße in Neudorf. Hier werde die Erweiterung auf vier Gruppen „weiter angestrebt“, schreibt das Jugendamt in seinen Bericht für den Jugendhilfe-Ausschuss.

Kita im Forum: Noch kein neuer Mietvertrag über Ende Juli hinaus

Eine neue Kita plant die Caritas an der Pappendelle (Altstadt), sie könnte auch die Gruppen aus dem Forum aufnehmen, falls dort der Mietvertrag nicht verlängert wird. Rechtzeitig bis zum Start des neuen Kitajahres wird der Neubau aber nicht fertig, eine provisorische Unterbringung in Containern wird deshalb in Betracht gezogen.

Die Kita Duissernstraße nimmt keine neuen Mädchen und Jungen auf, reduziert auf eine Gruppe, weil der Katholische Zweckverband die Trägerschaft abgeben möchte. Aktuell werden die Bedingungen geprüft. „Der Erhalt ist aufgrund der bereits bestehenden Defizite in Duissern in jedem Fall zu befürworten“, so das Jugendamt.

Neubau der Stepke-Kita Grunewaldstraße bringt Entlastung für Hochfeld

Die Großtagespflege nahe der Kita Geibelstraße bleibt als solche bestehen. Das Studierendenwerk verfolgt Pläne zur Umwandlung in eine Kitagruppe nicht weiter, weil dazu ein umfangreicher Ausbau des Außenbereichs nötig wäre. Auch die Einrichtung eines Standorts an der Bismarckstraße (Neudorf-Nord) werde aufgrund der Preisentwicklungen nicht weiter verfolgt, heißt es.

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Die guten Nachrichten: Träger Stepke ist an der Grunewaldstraße (Hochfeld) mit einem Neubau ans Netz gegangen, an der Benediktstraße (Neuenkamp) bieten die Zaubersterne ab Frühjahr 2024 eine Gruppe mehr an.

Noch Zukunftsmusik: Ein Neubau an der Schlosserstraße (Wanheimerort), wo Träger Stepke 95 Plätze anbieten will. Gestalt nimmt auch das Großprojekt „Rheinort“ (Rheinpark Hochfeld) an. „In dem neuen Quartier sind nach jetzigem Planungsstand zwei neue Kitas mit 16 Gruppen geplant“, berichtet das Jugendamt. „Entsprechend der Gesamtentwicklung sollen die beiden Standorte zeitlichabgestimmt umgesetzt werden.“

Jugendamt sucht nach neuen Standorten für Duissern und Dellviertel

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Eng werde es vor allem in den Stadtteilen Duissern (für Ü3-Kinder) und dem Dellviertel, räumt das Jugendamt ein. „Das jugendhilfeplanerische Ziel ist es, die bestehenden Überbelegungen im Bezirk zu reduzieren und die noch bestehenden Bedarfe zudecken. Es werden weiterhin geeignete Standorte gesucht und auf ihre bauliche Eignung geprüft.“

Eine demografische Entwicklung in Duisburg bestätigt sich auch in Mitte: Ein Rückgang der Zahl der Kinder unter einem Jahr (-90) unter das Niveau von 2019. Einen deutlichen Einbruch der Zahlen registriert die Verwaltung in Hochfeld: Hier sind in der Altersgruppe 0 bis 6 im Vergleich zum Vorjahr 96 Kinder weniger gemeldet.