Duisburg-Ruhrort. Die Stadt Duisburg will den Neumarkt in Ruhrort beleben – und die Verkehrsführung ändern. Die Vorbereitungen beginnen – was Bürger kritisieren.
Im Laufe dieser Woche werden am Neumarkt in Duisburg-Ruhrort Markierungs- und Beschilderungsarbeiten vorgenommen, um die Fläche im Rahmen eines Planversuchs städtebaulich aufzuwerten. Die Platzfläche wird hierzu um Teile der umgebenden Straßen vergrößert – dafür fallen einige Parkplätze weg. Das hatte in der Vergangenheit im Hafenstadtteil bei den Bürgern bereits für Unmut gesorgt.
Die Stadt teilt indes mit, dass der Platz besser an die südlich angrenzenden Ladenlokale angebunden und so die Aufenthaltsqualität gesteigert werden soll. Die Verkehrsführung ändert sich hierfür im Umfeld des Neumarktes und in den angrenzenden Straßen wie folgt: Am Neumarkt wird die südwestliche Fahrspur temporär für die Dauer des Versuchs als Fußgängerzone eingerichtet. Damit kann dieser Bereich nicht mehr regulär mit Kraftfahrzeugen befahren werden.
Verkehrsführung in Duisburg-Ruhrort ändert sich
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- Die nördliche Fahrspur steht Kraftfahrzeugen nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Die dort temporär angelegten Parkplätze sind über diese Fahrspur eingeschränkt erreichbar. Im Detail werden für den Verkehrsversuch folgende Beschränkungen und Regelungen eingerichtet:
- Die nördlich an den Neumarkt angrenzende Fahrbahn wird zur unechten Einbahnstraße mit einer Wendemöglichkeit im Osten.
- Die neuen Parkplätze sind aus Richtung Westen ausschließlich über die Rheinbrückenstraße zu erreichen.
- Aus Richtung Süden und Osten sind die Parkplätze über die Dr.-Hammacher-Straße und die südliche Harmoniestraße erreichbar.
- Aus Richtung Norden sind die Parkplätze ausschließlich über die nördliche Harmoniestraße erreichbar.
- Die bestehende Einbahnstraßenregelung wird beibehalten.
- Die Harmoniestraße kann in Höhe des Neumarktes nicht mehr geradeaus befahren werden.
- Die südliche König-Friedrich-Wilhelm-Straße, im Abschnitt zwischen Dammstraße und Neumarkt, endet in Höhe des Neumarktes als Sackgasse. Die heutige Einbahnstraßenregelung wird zwischenzeitlich aufgehoben.
- Der Neumarkt kann zu Zeiten des Verkehrsversuchs mit Kraftfahrzeugen ausschließlich über die Rheinbrückenstraße und die nördliche König-Friedrich-Wilhelm-Straße verlassen werden.
- Die Einbahnstraßenregelung im nördlichen Abschnitt der König-Friedrich-Wilhelm-Straße wird aufrecht erhalten.
- Für Fußgänger und Radfahrer ändert sich nichts
Fußgänger und Radfahrer können passieren
Für Fußgänger und Radfahrer gelten die beschriebenen Beschränkungen selbstverständlich nicht. Sie sind von den Regelungen ausgenommen. Eine Zufahrt zur Tiefgarage Neumarkt (Hausnummer 7-11) und den privaten Parkplätzen (Hausnummer 13) sowie für die Marktstände wird über die Platzfläche ermöglicht.
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Durch die Verlagerung des Autoverkehrs Verkehre können die süd-westlich anliegenden Gebäude, die ansässige Gastronomie sowie Gewerbebetriebe die Platzfläche direkt erreichen und beleben. Gemeinsam mit den Anwohnern soll der Platz mit temporärem Mobiliar und Bepflanzungen für die Dauer des Versuchszeitraums gestaltet werden. Hierzu sollen im Rahmen von Workshops Angebote geschaffen werden. Zuletzt hatte der Neumarkt eher gelitten – der Edeka hatte geschlossen und auch der Wochenmarkt wird nur noch von wenigen Händlern frequentiert.
„Diese Probe-Maßnahme“ wird den Neumarkt ganz sicher vollends eliminieren. Warum sollten sich die Bürger dort länger aufhalten? Ich fass es nicht“, erklärt der Ruhrorter Benno Lensdorf kopfschüttelnd.