Duisburg. Ein Sicherheitsdienst und Polizeistreifen sorgen für Ordnung an einer Gesamtschule in Marxloh. Langfristig sollen hier andere Maßnahmen greifen.

An der Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh ist Ruhe eingekehrt. Seit fünf Monaten gibt es hier keinen sichtbaren Drogenhandel mehr, kein Glücksspiel, keine Vermüllung, keine Gewalt. Um all das in den Griff zu bekommen, musste Schulleiter Thomas Zander aber erst mal so laut werden, dass es in ganz NRW zu hören war und sich verschiedene Medien die Klinke in die Hand gaben.

Im Herbst formierte sich ein Runder Tisch, der schnell Maßnahmen auf den Weg brachte, bald trifft er sich zum vierten Mal. Deutlich sichtbar ist seither ein Sicherheitsdienst, der täglich das Schulgelände bestreift.

Versuch ohne Sicherheitsdienst wurde abgebrochen

Schulleiter Zander ist voll des Lobes. „Das sind sehr angenehme Menschen, die einen guten Zugang zu den Schülern haben.“ Ein Versuch nach den Weihnachtsferien, ohne sie auszukommen, sei schnell abgebrochen worden, weil sich „sofort die Vorfälle häuften“, berichtet er.

Schulfremde, die den meisten Ärger verursachen, würden die Lage schnell checken, „die sind sofort wieder da“, beschreibt es Zander.

Es gibt weitere Maßnahmen, die für mehr Sicherheit und Sauberkeit sorgen, berichtet Stadtsprecher Jörn Esser:

  • Auf den Fußwegen wurden weitere Mülleimer installiert.
  • Es gibt zusätzliche Reinigungsintervalle nach Wochenenden und Feiertagen.
  • Für das Sekretariat wurde eine Gegensprechanlage mit Videofunktion installiert.

Das Kommunale Integrationszentrum habe zudem Gespräche mit Schülerinnen und Schülern geführt sowie mit Eltern. Den Lehrkräften seien Angebote zur Stärkung unterbreitet worden.

Stadt prüft die Errichtung einer Toranlage und einer Videoüberwachung

Um weiterhin für mehr Sicherheit zu sorgen, „wird aktuell die Installation einer Videoanlage auf dem Schulgelände sowie die Errichtung einer Toranlage zur zeitweisen Schließung des Geländes geprüft“, sagt Esser.

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Von dieser Einzäunung erzählt auch Zander. Das Sicherheitsgefühl sei deutlich höher, wenn nicht jeder ungehindert das Schulgelände betreten könne. In Frankreich sei es durchaus üblich, nur kontrolliert durch eine Pforte zur Schule zu kommen. Und bei großen Firmen mit vielen Mitarbeitern könne auch nicht jeder durch die Tür.

Dass kriminelle Machenschaften innerhalb Marxlohs lediglich verdrängt werden, nimmt Zander in Kauf. „Wir wollen für die Schülerinnen und Schüler einen sicheren Raum, keinen Drogenhandel, kein Glücksspiel.“

Sicherheitskräfte von Octeo sollen verhindern, dass sich schulfremde Menschen auf dem leicht zugänglichen Schulgelände aufhalten.
Sicherheitskräfte von Octeo sollen verhindern, dass sich schulfremde Menschen auf dem leicht zugänglichen Schulgelände aufhalten. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Einsatzzahlen der Polizei reduziert

„Es ist ruhiger geworden“, sagt auch Jonas Tepe, Pressesprecher der Polizei Duisburg. Die Einsatzzahlen bestätigen den Eindruck des Bezirksbeamten, der regelmäßig vor Ort und im Gespräch mit der Schule sei. Seit Beginn der Maßnahmen im November habe es zu Schulzeiten lediglich eine Hand voll Einsätze gegeben. So viele waren es zu Spitzenzeiten wöchentlich, erinnert sich Schulleiter Zander.

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Zunächst sei man froh über die Entwicklung und werde weiterhin von Tag zu Tag schauen, was nötig ist. Den Wintereffekt dürfe man allerdings nicht unterschätzen, bei Usselwetter ist auf der Straße weniger los als im Sommer, so Tepe.

Anmeldezahlen sind an der Gesamtschule normal

Schulleiter Thomas Zander von der Grillo Gesamtschule in Duisburg Marxloh hatte im Oktober Alarm geschlagen, weil er die Sicherheit seiner Schülerinnen und Schüler gefährdet sah.
Schulleiter Thomas Zander von der Grillo Gesamtschule in Duisburg Marxloh hatte im Oktober Alarm geschlagen, weil er die Sicherheit seiner Schülerinnen und Schüler gefährdet sah. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Zander freut sich, dass die Aufregung um die Sicherheit an seiner Schule keine Auswirkungen auf die Anmeldezahlen hatte. „Es hat kaum jemand danach gefragt.“ Auch die Tatsache, dass die Grillo-Gesamtschule im Stadtteil als „Z-Schule“ bezeichnet wird, weil hier auch viele Roma-Kinder unterrichtet werden, habe sich nicht negativ ausgewirkt.

Mit 135 Kindern, davon 22 Überhänge von der Leibniz-Gesamtschule, werde nach den Sommerferien in fünf Klassen begonnen. So wie immer.