Duisburg. Warum die Rheinbahn der DVG später als geplant Bahnen leiht, um zum Zehn-Minuten-Takt auf der U79 in Duisburg zurückzukehren – der neue Zeitplan.

Die Rheinbahn in Düsseldorf soll der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) nun nicht wie ursprünglich geplant ab April (wir berichteten) vier Bahnen für die gemeinsam betriebene Linie U79 ausleihen – sondern erst ab Juli 2023. Dies hat der zuständige Ordnungs- und Verkehrsausschuss in Düsseldorf in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Der Grund: Aufgrund vieler Großveranstaltungen wie Messen bis Juli in der Landeshauptstadt kann die Rheinbahn nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Norbert Czerwinski (Grüne) keine Fahrzeuge abgeben.

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Dies bedeutet, dass die U79 aufgrund mangelnder DVG-Fahrzeuge in Duisburg länger nur alle 15 Minuten fahren und erst Mitte des Jahres wieder zum Zehn-Minuten-Takt zurückkehren wird. Diesen gibt es zu Stoßzeiten seit 7. November 2022 nicht mehr.

„Die Details werden zwischen der Stadt Düsseldorf, der Rheinbahn und der DVG abgestimmt“, sagt eine Rheinbahn-Sprecherin auf Nachfrage der Redaktion. Fast wortgleich äußert sich DVG-Sprecherin Kathrin Naß und betont auch aktuell zu den Bahnen der DVG: „Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran, die Fahrzeuge so schnell wie möglich wieder auf die Schiene zu bringen.“

U79: Vorwürfe aus Düsseldorf in Richtung Duisburg

Dies allerdings hatten zuletzt sowohl der Rheinbahn-Betriebsleiter Ralf Lüdeking als auch Düsseldorfer Politiker öffentlich angezweifelt. Die DVG und die Stadt Duisburg, so der Vorwurf, täten zu wenig, um die Situation auf der U79-Linie zu verbessern.

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Die Umstellung auf den 15-Minuten-Takt in Duisburg habe zwar, wie beide Verkehrsunternehmen unisono betonen, die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auf der Linie erhöht. Doch Rheinbahn und DVG erklären gleichzeitig, dass sie schnellstmöglich wieder den Takt verdichten wollen, um den Fahrgästen das vollständige Angebot auf der Stadtbahn-Strecke von Duisburg-Meiderich bis zur Düsseldorfer Uni machen zu können.

„Daran ist uns selbstverständlich gelegen“, sagt explizit die Sprecherin der DVG, die Vorwürfe aus Düsseldorf zurückweist, es mangele am Engagement.

Rheinbahn hilft DVG immer wieder aus

Dazu muss man wissen, dass der Unmut in der Landeshauptstadt in der Vergangenheit stetig gewachsen ist. Grünen-Politiker Czerwinski verweist darauf, dass die ab kommenden Juli geplante Fahrzeug-Leihe nicht die erste an die DVG ist. „Und die Rheinbahn hat unterm Strich zunehmend mehr Fahrten auf der U79-Linie übernehmen müssen“, so Czerwinski. „Das hat sich schon längst nicht mehr ausgeglichen.“

Eine Frage, die die Düsseldorfer bewegt: Wann ist die DVG in der Lage, den Zehn-Minuten-Takt wieder aus eigener Kraft zu stemmen? Eine Antwort darauf ist sie bisher schuldig geblieben. Die Rheinbahn soll die vier Fahrzeuge erst einmal nur bis Ende 2023 verleihen. Bis dahin will die DVG die Umrüstung ihrer Bahnen auf die neue Zugsicherung für Tunnelfahrten – nach ihren Angaben der Hauptgrund für ihren Fahrzeugmangel auf der Linie – abgeschlossen haben.

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Doch eine Garantie sei dies, so ist aus der Landeshauptstadt zu hören, noch lange nicht, dass die DVG dann selbst für den Zehn-Minuten-Takt in Duisburg sorgen kann. Nach unbestätigten Informationen dieser Redaktion soll die DVG der Rheinbahn bereits mitgeteilt haben, dass sie erst in ein paar Jahren soweit sei, wenn die neu bestellten Hochflurfahrzeuge da sind. Im Mai 2022 hatte Hersteller Siemens Mobility angekündigt, viel später als geplant liefern zu können.

>> U79: DAS SAGT DIE BEZIRKSREGIERUNG

  • Die Bezirksregierung in Düsseldorf ist die zuständige Behörde zur Genehmigung des Linienverkehrs nach dem Personenbeförderungsgesetz (PBefG). Nach Angaben einer Sprecherin besteht die U79-Linie konzessionsrechtlich aus zwei Genehmigungen – einer für die DVG und einer für die Rheinbahn.
  • Diese wurden demnach unter der Auflage erteilt, dass sich beide Verkehrsunternehmen bei Fahrplangestaltung und Durchführung der Fahrten so abstimmen müssen, um die Vorgaben der Aufgabenträger erfüllen, also die der Städte Duisburg und Düsseldorf.
  • Was die Umstellung vom Zehn- auf den 15-Minuten-Takt auf der U79-Linie in Duisburg betrifft, liegen der Bezirksregierung laut der Sprecherin entsprechende Schreiben beider Städte vor. Gemäß der gesetzlichen Vorgaben gelte die Zustimmung als erteilt.
  • Wann die U79-Linie in Duisburg wieder zum ursprünglichen Takt zurückkehre, sei allein Sache der Städte Duisburg und Düsseldorf. Nur sie können demnach als Aufgabenträger Vorgaben gegenüber der Rheinbahn und der DVG machen.