Duisburg. Der Beratungsbedarf ist mitten in der Energiekrise hoch. Aber die Verbraucherzentrale in Duisburg ist vorerst nur ein Jahr gesichert – der Grund.

  • Die Verbraucherzentrale in Duisburg hat wegen der Energiekrise einen sehr hohen Beratungsbedarf – aber nicht nur deshalb.
  • Die Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße in Duisburg ist trotzdem nur für ein Jahr gesichert.
  • Die Stadt Duisburg hat jetzt den Grund dafür genannt und betont, dass die Verhandlungen für eine Vertragsverlängerung ab 1. Januar 2024 schon jetzt beginnen.

Die Verbraucherzentrale bleibt Duisburg erhalten. Matthias Börger, Beigeordneter der Stadt für Verbraucherschutz, und Dr. Iris van Eik, Bereichsleiterin Beratung und Bildung und Mitglied der Geschäftsleitung der Verbraucherzentrale NRW, haben einen Vertrag unterzeichnet, der allerdings nur bis Ende 2023 läuft. In der Vergangenheit hatten die Vertragslaufzeiten jeweils drei Jahre betragen (wir berichteten).

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„Aktuell ist die Finanzierung des städtischen Anteils zunächst für ein Jahr sichergestellt“, erklärt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. Die Kosten für die Verbraucherzentrale teilen sich die Stadt und das Land NRW. Der kommunale Anteil für 2023 liegt laut Hiedels bei 211.109 Euro.

Stadt Duisburg: Bereits jetzt Verhandlungen für Vertragsverlängerung

Er betont aber, dass die Verhandlungen für die Vertragsverlängerung ab 1. Januar 2024 schon jetzt beginnen, „um die wichtige Arbeit der Verbraucherzentrale in Duisburg frühzeitig und möglichst langfristig sicherstellen zu können“.

Der Beigeordnete Matthias Börger dankt den Wirtschaftsbetrieben und den Stadtwerken, „die durch ihre Unterstützung die Finanzierung dieser wichtigen Arbeit“ der Verbraucherzentrale in Duisburg für das Jahr 2023 weiterhin sichern.
Der Beigeordnete Matthias Börger dankt den Wirtschaftsbetrieben und den Stadtwerken, „die durch ihre Unterstützung die Finanzierung dieser wichtigen Arbeit“ der Verbraucherzentrale in Duisburg für das Jahr 2023 weiterhin sichern. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Laut Börger seien rund 7500 Verbraucheranliegen jährlich ein Indiz dafür, dass Ratsuchende auf ihre Anlaufstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße 30 in Duisburg-Mitte nicht verzichten wollen. „Mein besonderer Dank gilt daher den Wirtschaftsbetrieben und den Stadtwerken, die durch ihre Unterstützung die Finanzierung dieser wichtigen Arbeit für das Jahr 2023 weiterhin sichern“, so der Dezernent.

App-Abzocke und Fallstricke beim Onlineshopping

Aktuelle Schwerpunktthemen der Beratungsstelle sind demnach Probleme aus der digitalen Welt: App-Abzocke, Fallstricke beim Onlineshopping und dubiose Drittanbieterposten auf der Telefonrechnung. Laut Verbraucherzentrale wenden sich in besonderem Maße Bürgerinnen und Bürger mit finanziellen oder existenziellen Problemlagen an sie, die zudem oftmals Opfer unseriöser Anbietermaschen werden.

Paulina Wleklinski ist Leiterin der Beratungsstelle in Duisburg.
Paulina Wleklinski ist Leiterin der Beratungsstelle in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

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Umfassende Information sowie rechtliche und wirtschaftliche Beratung gebe es hierzu in der Regel in deutscher Sprache. „Immer häufiger werden Ratsuchende von einem Übersetzer oder einer Betreuungsperson begleitet“, sag Paulina Wleklinski, Leiterin der Beratungsstelle. „Denn inzwischen suchen bei uns auch viele geflüchtete und neu zugewanderte Menschen nach Hilfestellungen.“

Hohe Nachfrage: Energiearmutsberaterin arbeitet nun in Vollzeit

Eine besondere Dynamik sei unabhängig davon bei der Nachfrage zur Entwicklung auf dem Energiemarkt zu verzeichnen. Gerade die sprunghafte Kostenentwicklung im Bereich der Energieversorgung bringe viele Menschen an ihre finanziellen Grenzen. Bereits 2022 sei die spezialisierte Beratung bei drohender oder vollzogener Energiesperre gefördert worden. Seit diesem Jahr arbeite die zuständige Mitarbeiterin Claudia Bracht in Vollzeit (vorher halbe Stelle), um die Anfrageflut bewältigen zu können.

Dr. Iris van Eik von der Verbraucherzentrale NRW freut sich, dass dank der finanziellen Vereinbarung mit der Stadt das bewährte Angebot auch in diesem Jahr fortgeführt werden kann: „Häufig sind wir Wegweiser durch den Informations- und Paragrafen-Dschungel und setzen uns auch präventiv gegen Übervorteilung auf Verbraucherseite ein. Und nicht zuletzt geben wir wertvolle Tipps, wie der finanzielle Handlungsspielraum durch kleinere Maßnahmen im Haushaltsbudget erweitert und Überschuldung entgegengewirkt werden kann.“

Das Beratungsportfolio sei nicht nur für private Haushalte mit knappen Finanzen eine unverzichtbare Hilfe. So verweist die Verbraucherzentrale in Duisburg auf allein rund 2300 Rechtsberatungen und -vertretungen im Jahr 2022.

>> VERBRAUCHERZENTRALE SEIT 1975 IN DUISBURG

  • Seit 1975 ist das Team der Verbraucherzentrale vor Ort in Duisburg.
  • Die Öffnungs- und Beratungszeiten: montags und freitags von 9 bis 15 Uhr sowie dienstags und donnerstags jeweils von 9.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Mittwochs ist die Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße 30 in Duisburg-Mitte geschlossen.
  • Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 0203 488011-01 und online auf www.verbraucherzentrale.nrw/beratungsstellen/duisburg.