Duisburg. Hollywood-Glanz verspricht die Deutsche Oper am Rhein, wenn „Adriana Lecouvreur“ um die enttäuschte Liebe einer Diva in Duisburg startet.

Was bleibt, wenn das Rampenlicht erlischt? Die Oper „Adriana Lecouvreur“ kommt ins Theater Duisburg und erzählt die emotionale Geschichte einer Diva im Stil der Goldenen Ära Hollywoods. Sie beleuchtet das Ende ihrer Karriere. Gleichzeitig bringt die Deutsche Oper am Rhein (DOR) damit Hollywood-Glamour nach Duisburg.

Denn die Titelheldin ist eine gefeierte Schauspielerin. Sie lebt für die Kunst. Abend für Abend fesselt sie ihr Publikum mit ihrem intensiven Spiel – bis sie feststellt, dass der Glitzer ihres Ruhms zu Staub zerfällt.

Theater Duisburg: „Adriana Lecouvreur“ spielt zur Zeit des goldenen Hollywoods

„Es ist die Geschichte einer großen Liebe. Aber auch die einer enttäuschten Liebe“, sagt Opern-Sprecherin Tanja Brill. Denn während Adriana Lecouvreur zunächst auf dem Höhepunkt ihrer Karriere steht, führt ihr Privatleben zum Ende ihres Ruhms. Grund dafür ist ihre Liebe zum Schauspieler Maurizio (Eduardo Aladrén/Sergey Polyakov). Für sie hat er sein heimliches Verhältnis mit der einflussreichen Fürstin von Bouillon (Ramona Zaharia) beendet. Doch diese ist rasend vor Wut und will sich an Adriana rächen.

Wer die Oper besucht, den erwartet ein klanggewaltiges und farbenreiches Stück, mit eingängigen Melodien und schönen Gesangspartien. „Die Kompositionen erinnern an die frühe Filmmusik.“ Geschrieben wurde das Stück schon 1902 vom italienischen Komponisten Francesco Cilea. In ihrer Ursprungsfassung spielt die Handlung im Jahre 1730 in Paris.

Für die Interpretation der Rheinoper hat sich Regisseur Gianluca Falaschi entschieden, das Geschehen auf die Goldene Ära Hollywoods zu übertragen, also die Mitte des 20. Jahrhunderts.

„Adriana Lecouvreur“: Glitzernde Kostüme und ein schillerndes Bühnenbild erinnern an die Welt des Broadways und der großen Hollywood-Filme. Auf dem Bild: Chor und Statisterie der Deutschen Oper am Rhein und Eduardo Aladrén in der Rolle des Maurizio (M.).
„Adriana Lecouvreur“: Glitzernde Kostüme und ein schillerndes Bühnenbild erinnern an die Welt des Broadways und der großen Hollywood-Filme. Auf dem Bild: Chor und Statisterie der Deutschen Oper am Rhein und Eduardo Aladrén in der Rolle des Maurizio (M.). © Deutsche Oper am Rhein | Hans Jörg Michel

„Für ihn ist das Stück eine Hommage an das Theater“, erklärt Brill. Falaschi möchte das Theater des vergangenen Jahrhunderts würdigen. Das gilt sowohl für die Welt des Broadways als auch für die großen Hollywood-Filme, die vom Musical geprägt sind. Die Welt der Illusionen und Fiktionen spiegele sich in der Welt des Films und Theaters wider, so die Opern-Sprecherin.

Geschichte der Oper handelt von einer historischen Schauspielerin

Inspiriert ist die Geschichte der Hollywood-Diva von der historischen Adrienne Lecouvreur, die zu ihrer Zeit als meist bejubelte Schauspielerin Frankreichs galt. „Die Handlung, die wir auf der Bühne sehen ist aber reine Fiktion“, erklärt Brill.

Dennoch sei das Geschehen angelehnt an das Leben der Adrienne. Sie hat zum Beispiel ein langjähriges Verhältnis zum Grafen Moritz von Sachsen gehabt. Eine Parallele, die sich am Verhältnis von Adriana und Maurizio zeigt.

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Verkörpert wird die Diva von der Sopranistin Liana Aleksanyan. Ihr Rollendebüt hat die Opernsängerin bereits bei den Aufführungen im Mai 2022 in Düsseldorf gegeben. Zuvor war sie in Duisburg bereits als Hauptdarstellerin in der Oper Tosca zu sehen. Parallelen zu ihrem Leben auf der großen Bühne als Sopranistin und dem der Diva Adriana, sieht Aleksanyan kaum: „Wir leben in unterschiedlichen Zeiten und ihr Charakter ist eher schwach“, sagt sie. „Ich glaube, Adriana ist manchmal naiv. Die Liebe macht sie blind für die Wahrheit.“

Die Fürstin von Bouillon (Ramona Zaharia, l.) sinnt auf Rache an Adriana Lecouvreur (Liana Aleksanyan, r.).
Die Fürstin von Bouillon (Ramona Zaharia, l.) sinnt auf Rache an Adriana Lecouvreur (Liana Aleksanyan, r.). © Deutsche Oper am Rhein | Hans Jörg Michel

Dennoch sei es für die Darstellerin reizvoll, eine andere Künstlerin verkörpern zu dürfen. „Die Kostüme und die Musik sind wunderschön.“ Außerdem sei die Goldene Ära Hollywoods so etwas wie die Renaissance der Filmbranche, meint sie. Und genau wie es damals in Hollywood hieß „The show must go on“, sei Adrianas Geschichte zunächst glänzend und wunderschön. „Am Ende steht hinter den Kulissen aber die Tragödie“, sagt Aleksanyan.

>> „ADRIANA LECOUVREUR“ IN DER DEUTSCHEN OPER AM RHEIN

  • Die italienische Oper „Adriana Lecouvreur“ feiert am Samstag, 14. Januar, Premiere im Theater Duisburg.
  • Übernommen wurde die Produktion vom Staatstheater Mainz. Bereits im Mai 2022 wurde sie im Opernhaus Düsseldorf aufgeführt.
  • An fünf weiteren Terminen von Januar bis März ist das Stück in Duisburg zu sehen. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Empfohlen ist die Oper ab 12 Jahren. Tickets kosten zwischen 19 und 78 Euro. Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.operamrhein.de zu finden.