Duisburg. Die DVG sah sich nach Angriffen mit Böllern in Duisburg-Hochfeld auf der Linie 903 zu einer bisher einmaligen Vorsichtsmaßnahme gezwungen.

Jugendliche, die Türen von Straßenbahnen auftreten und Böller hineinwerfen: Die heftigen Angriffe auf die Linie 903 in Hochfeld haben die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) kurz vor und zum Jahreswechsel in Atem gehalten. Sie sah sich aus Sicherheitsgründen gezwungen, die Bahnen an Silvester ab 18 Uhr eine Umleitung fahren zu lassen – eine Vorsichtsmaßnahme, die es laut DVG bisher so noch nicht gegeben hat.

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Auch am Freitag war die 903 ab 18 Uhr bis Betriebsschluss nicht durch Hochfeld unterwegs, nachdem es wie bereits einen Tag zuvor massive Böller- und Raketen-Angriffe auf die Bahnen und Passagiere gegeben hatte. Am Donnerstag war die 903 deshalb zwischen 19.30 und 21.30 Uhr über Düsseldorfer Straße, Grunewald und Kulturstraße gefahren. Die Haltestellen Brückenplatz, Siechenhausstraße, Pauluskirche, Marienhospital und Hochfeld-Süd Bahnhof entfielen.

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DVG in Duisburg: „Es war das erste Mal, dass wir die Bahnen vorab präventiv umgeleitet haben“

Ab Freitag- und Samstagabend entschied sich die DVG dann zu tiefergreifenden, längeren Maßnahmen. „Es war das erste Mal, dass wir die Bahnen vorab präventiv umgeleitet haben“, sagt DVG-Sprecherin Kathrin Naß. Mit Betriebsbeginn sei die 903 zwar jeweils am nächsten Morgen wieder durch Hochfeld gefahren. In der Silvesternacht konnten aber laut Naß auch die Nachtexpressbusse 2 und 6 nicht durch Hochfeld fahren.

Sie betont nach den Böller-Attacken, dass die DVG „in keiner Weise“ ein solches Verhalten „gegenüber unseren Beschäftigten und Fahrgästen“ toleriere. „Wir gehen konsequent gegen Gefährdungen aller Art vor und werden dabei von unseren juristischen Rechten Gebrauch machen“, stellt Naß klar, ohne konkreter zu werden. „Der Schutz und die Sicherheit unserer Fahrgäste sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen ganz klar im Vordergrund.“

Verletzte hatte es durch die Böller-Angriffen nach bisherigem Wissensstand der DVG nicht gegeben. Und die attackierten Bahnen seien einsatzfähig geblieben.