Duisburg. Das DaVinci-Operationssystem hält Einzug in Duisburger Kliniken. Oft wird es bei Tumor-Erkrankungen eingesetzt. So erholen sich die Patienten.

Die Helios St.-Johannes-Klinik hat vor drei Jahren den Operationsroboter DaVinci angeschafft, in diesem Jahr folgte das Evangelische Klinikum Niederrhein mit dem System im Fahrner Krankenhaus (März), Bethesda (September) und jüngst dem Herzzentrum in Meiderich. So geht es Patienten in Duisburg nach der Operation.

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Nur acht Tage, nachdem ihr in der Hamborner Helios-Klinik ein acht Zentimeter großer Tumor an der Bauchspeicheldrüse am Übergang zum Zwölffingerdarm entfernt worden war, konnte Adelheit Bongertmann vor dem Weihnachtsfest zu ihrer Familie zurückkehren. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich mich so schnell wieder fit fühle“, sagt die 74-Jährige über ihr persönliches „Weihnachtswunder“.

Hoffnung nach Schock-Diagnose: Tumor konnte operiert werden

Nach anhaltenden Schmerzen unterhalb der Rippe hatte sie zuvor die Diagnose bekommen: Bauspeicheldrüsenkrebs. Eine schlimme Nachricht für die gebürtige Hombergerin – vor sechs Jahren erlag ihr Mann einem schweren Krebsleiden, vor einem Jahr starb ihr neuer Lebensgefährte an einem bösartigen Tumor. Zuversicht und Kampfgeist hat sich die Rentnerin dennoch erhalten: „Mich bekommst du nicht, dachte ich sofort.“ Hoffnung machte die Nachricht des Teams von Chefarzt Dr. Norbert Hennes, dass der Tumor noch nicht gestreut hat und operiert werden kann.

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Der Hamborner Chirurg verfügt über viel Erfahrung in der Tumor- und vor allem in der Pankreaschirurgie. Mit dem DaVinci-System beherrschen die Spezialisten inzwischen auch die deutlich komplexeren Eingriffe in der Bauchchirurgie wie die sogenannte Whipple-Operation, bei der der Kopf der tumorösen Bauchspeicheldrüse operativ entfernt wird. Das Verfahren gilt als eines der schwierigsten überhaupt, weil die Entfernung des Gewebes extrem kleinteilig ist und der „Wiederanschluss“ der Bauchspeicheldrüse an den Darm sehr aufwendig und an schwer zugänglichen Stellen erfolgen muss.

Am dritten Tag nach der Bauchspeicheldrüsen-OP wieder selbstständig mobil

Bereits am dritten Tag nach der fünfstündigen OP war Adelheit Bongertmann bereits wieder selbstständig mobil. Die Prognose ist sehr gut, auch eine Chemotherapie braucht sie nicht. Nur ihre Ernährung muss sie etwas umstellen: „Den fettigen Braten an Weihnachten muss ich mir wohl verkneifen.“

Gute Prognose: Adelheit Bongertmann ist in der Helios St.-Johannes-Klinik ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse entfernt worden. Den Eingriff mit dem DaVinci-System haben Chefarzt Dr. Norbert Hennes (r.) und Oberarzt Dr. Daniel Busch (l.) durchgeführt.
Gute Prognose: Adelheit Bongertmann ist in der Helios St.-Johannes-Klinik ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse entfernt worden. Den Eingriff mit dem DaVinci-System haben Chefarzt Dr. Norbert Hennes (r.) und Oberarzt Dr. Daniel Busch (l.) durchgeführt. © Helios St. Johannes

Speiseröhrenkrebs: Bessere Prognose dank moderner Chemo und Operationstechnik

Auch Speiseröhrenkrebs, an dem Jürgen Schubert erkrankte, gehörte zu den Tumorerkrankungen mit eher schlechter Prognose. Neue Methoden in der Strahlen- und Chemotherapie sowie neue Operationstechniken haben das entscheidend gewandelt. Der 61-Jährige war am Fahrner Krankenhaus der Erste, bei dem ein Chirurgen-Team unter Leitung von Chefarzt Professor Dr. Daniel Vallböhmer das DaVinci-System eingesetzt hat.

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Bei dem sogenannten Zweihöhlen-Eingriff wird die Speiseröhre über zwei Schnitte an Bauch und Brustkorb entfernt, anschließend wird der hochgezogene Magen mit der Reströhre verbunden. Ehe minimalinvasive Techniken vor einigen Jahren den komplexen Eingriff schonender und sicherer machten, wurde die Speiseröhre in einer risikoreichen offenen Operation entfernt.

Mit dabei war der Mainzer Chirurg Professor Peter Grimminger, er verfügt über große Erfahrung in robotergestützten Operationen von Speiseröhrenkrebs. Ab dem kommenden Jahr dürfen derartige Eingriffe nur noch von Kliniken mit entsprechender Expertise und einer Mindestzahl von 26 Operationen pro Jahr durchgeführt werden. Das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord erfüllt diese Voraussetzungen.

Kaum Schmerzen und keine Probleme nach der DaVinci-Operation

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Jürgen Schubert geht es einige Wochen nach dem erfolgreich verlaufenen Eingriff wieder gut. „Schon als ich aus der Narkose aufgewacht bin, habe ich fast keine Schmerzen gespürt“, sagt der 61-Jährige. „Einige Tage später bin ich entlassen worden. Mir geht es gut, ich kann ganz normal essen. Und von den kleinen Schnitten, die bei der OP entstanden sind, ist nichts mehr zu sehen. Diese Technik ist faszinierend.“