Duisburg. Elefanten haben im Zoo Duisburg eine lange Tradition. Wie die Haltung begann und welche traurigen Schicksale sich im Elefantenhaus ereigneten.

Der Zoo Duisburg steht wohl vor der Abgabe der drei Elefanten Saiwa, Etosha und Daisy. Die Haltung der Dickhäuter, die bereits im Jahr 1937 und kurz nach der Gründung begann, steht damit vor einer historischen Veränderung (zum Bericht). In den Anfängen hatte der Zoo am Kaiserberg nicht mal ein eigenes Gehege für die imposanten Tiere.

Denn die ersten Elefanten waren nur zu Besuch und blieben wenige Woche, wie eine Infotafel am Gehege informiert. Den Anfang machte demnach der dreijährige indische Elefant Rani, der tagsüber bei den Wasserbüffeln und nachts im Vogelhaus untergebracht war. Im Sommer 1938 war der indische Elefant Steppu für neun Monate am Kaiserberg zu Gast.

Damals konnte sich der Zoo Duisburg keinen eigenen Elefanten leisten. Rund 5000 Reichsmark wurden laut Zoo für einen Dickhäuter aufgerufen. Zum Vergleich: Der Eintritt in den Tierpark kostete in den 30er Jahren noch zehn Reichspfennig.

Zoo Duisburg: 1953 entstand das erste Elefantenhaus

Erst 15 Jahre später erwarb der Tierpark am Kaiserberg seine ersten zwei indischen Elefantendamen: Meneki und Singora. Unter dem ehemaligen Direktor Dr. Hans-Georg Thienemann entstand 1953 auch das erste Elefantenhaus, das sich die Dickhäuter über mehrere Jahrzehnte mit Giraffen teilten. Vom Publikum waren die Elefanten durch einen Absperrgraben und auf der Besucherseite durch ein niedriges Eisengitter getrennt.

In den 60er Jahren hielt der Tierpark gleich drei verschiedene Elefantenarten: Mit Meneki und Singora zwei indische, mit Ngbaya einen Wald- sowie mit Khadidja einen Afrikanischen Elefanten. Khadidja musste aber nach wenigen Monaten wieder abgegeben werden, denn das Tier war unplanmäßig ein Bulle. Der Tierpark war jedoch zu dieser Zeit nicht auf die Haltung männlicher Elefanten vorbereitet.

Elefantenkuh stürzt in Graben: Tragischer Unfall in den 80er Jahren

1985 kam es im Elefantenhaus zu einem tragischen Unfall. Nie konnte geklärt werden, was in jener Nacht tatsächlich passiert war, erklärt der Zoo auf seinen Infotafeln am Elefantengehege. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass Ngbaya von Meneki in den Graben des Elefantenhauses gestoßen wurde. Am nächsten Morgen fand man sie tot auf. Sie hatte sich wohl in Rückenlage in dem Graben verklemmt, kam nicht wieder hoch.

Im Laufe der Zeit gab es zahlreiche Veränderungen im Elefantenhaus; alte Elefantenkühe, wie Signora und Meneki, starben. Die Afrikanischen Weibchen Khari und Zimba kamen hinzu. Letztere starb 1995 auf tragische Weise: Unbekannte brachen nachts in die Eingangshalle des Elefantenhauses ein und stahlen eine Spendendosen. Das Tier hatte sich laut Zooangaben erschrocken und stürzte. Dabei brach der Oberarm des Vorderlaufs. Letztlich musste der Elefant demnach erlöst werden.

Kein Nachwuchsglück mit Bulle Shaka

1996 sollte mit dem jungen Bullen Shaka eine neue Ära im Tierpark am Kaiserberg beginnen. In der 1997 eröffneten und derzeitigen Elefantenanlage hofften die Verantwortlichen inständig auf Nachwuchs. Gemeinsam mit den Weibchen Saiwa und Etosha kam der Bulle aus Lissabon in den Zoo Duisburg. 2001 stieß Daisy vom Zirkus Samel hinzu. Doch Nachwuchs wollte sich trotz größter Bemühungen nie einstellen. Bulle Shaka wurde darum 2016 an den Wiener Zoo weitergegeben.

In Zukunft könnten neue Elefantenbullen an den Kaiserberg zurückkehren: Nach Informationen dieser Redaktion plant der Zoo Duisburg wie berichtet nach der erhofften Abgabe der drei Weibchen die Haltung einer Jungbullenherde. Bestätigen wollte dies der Zoo Duisburg auf Nachfrage aber nicht.

Die drei Afrikanische Elefantenkühe genießen im Zoo Duisburg die Außenanlage. Der Tierpark am Kaiserberg plant jedoch, die Weibchen abzugeben.
Die drei Afrikanische Elefantenkühe genießen im Zoo Duisburg die Außenanlage. Der Tierpark am Kaiserberg plant jedoch, die Weibchen abzugeben. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg