Duisburg. Was sind 2022 die Highlights auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt? Und was trübt den Glanz auf dem Budenzauber? Das sind drei Tops und drei Flops.

Wer erinnert sich noch an die vergangene Adventszeit? Der muss beim Weihnachtsmarkt unweigerlich an die coronakonformen Zugangsbeschränkungen denken. Glühwein gegen Perso und Impfnachweis. Insofern ist der Buden-Bummel 2022 schon ein Gewinner, so ganz ohne 2G-Zugangsbändchen. Endlich wieder Lebkuchen, gebrannte Mandeln, Pommes und Flammlachs, sozusagen sorgenfrei – unbeschwert und unkontrolliert. Was sind sonst noch die Highlights? Und was trübt den Glanz in den Augen? Das sind unsere drei Tops und Flops:

Duisburger Weihnachtsmarkt bietet Karussellfahrten für Kinder für kleines Geld

Das Kettenkarussell auf der Duisburger Königstraße ist ein Weihnachtsmarkt-Klassiker.
Das Kettenkarussell auf der Duisburger Königstraße ist ein Weihnachtsmarkt-Klassiker. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Zu den Tops gehört auf jeden Fall als Erstes: das Angebot für kleine Kinder. Schon unten an der Münzstraße angefangen auf dem Veggieglück-Wintermarkt steht ein kleines Karussell für zwei Euro die Fahrt. Das ist mal kundenfreundlich. Dann weiter zur Königstraße rauf: Das obligatorische Riesenrad strahlt weithin sichtbar (fünf Euro Erwachsene, Kinder drei Euro). Das Kettenkarussell ist ein Kirmes-Klassiker, das große Karussell mit zwei Ebenen (an der Stelle, wo mal die Eisbahn war – und dann ist noch immer nicht Schluss. Zwei weitere Karussells begegnen uns noch.

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Unser zweites Top sind die kleinen Holzhäuschen, in die man sich setzen kann. Hier gibt es verschiedene Variationen, auch in der alternativen Altstadt – alle sind gut gegen Kälte: Eine überdachte Sitzgelegenheit, die mit einer Bank und Sitzbänken komplett ausgefüllt wird, ist quasi nur für eine geschlossene Clique, oder eine Bude mit verschiedenen Tischen für mehrere Grüppchen. Hier ist es wärmer, gemütlicher, und da schmeckt der Glühwein gleich noch etwas besser.

Und der letzte Punkt unserer Top drei ist die Belegung der Münzstraße. Der vegane Szenetreff bietet alles, was der Weihnachtsmarktgast braucht: kleine Geschenkideen, Musik (teilweise sogar live oder vom DJ), das besagte Kinderkarussell und auch reichlich Essensangebote wie Pommes, Crêpes (ab vier Euro) und Bubble-Waffeln (vier bis sechs Euro) – nur eben mit gutem Gewissen, weil zum Tierwohl. Es könnte gerade tagsüber noch etwas mehr los sein zwischen Knüllermarkt und Wellnesstempel, aber der Kiezcharakter der verlängerten Fußgängerzone nimmt zusehends Gestalt an.

Die Eislauffläche fehlt – dabei gibt es energiesparende Alternativen

Die „Kinder-Winter-Piste“ soll die beliebte Eislaufbahn ersetzen.
Die „Kinder-Winter-Piste“ soll die beliebte Eislaufbahn ersetzen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Trotzdem finden wir auch einige Flops auf dem Weihnachtsmarkt. Allen voran die frappant fehlende Eisfläche. Sie sorgte halt immer für das richtige Wintergefühl. Ja, in Energiekrisen-Zeiten auf solche Stromfresser zu verzichten, ist richtig – aber zumindest eine Eisstock-Schießbahn aus Kunststoff oder sogar eine Kunststoffeisbahn hätten das Winterfeeling noch erhöht. Allein durch den Anblick einer weißen Fläche, denkt doch selbst bei uns im Pott jeder sofort an Schneeferien. Auch als Treffpunkt für junge Leute diente die Eisfläche früher immer. Diese Anlaufstelle für diese Altersgruppe fehlt jetzt.

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Und auch an den Preisen können wir die Krise erkennen. So kommen wir zu Flop Nummer zwei. Bei den Lebensmitteln ist so gut wie alles teurer geworden. Flammlachs gibt es für mittlerweile bis zu 14 Euro (im Brötchen acht), der Kultteller Currywurst-Pommes-Mayo kostet neun Euro. Weitere happige Beispiele: Schokoladen-Erdbeeren kosten fünf Euro, ein kleines MSV-Lebkuchen-Herz vier Euro und der Glühwein liegt auf der Königstraße bei 3,50 Euro aufwärts plus Pfand. Klar, der Handel hat durch Krieg und Krise deutlich höhere Nebenkosten, aber die Besucherinnen und Besucher haben ja nun auch nicht gerade mehr Geld zur Verfügung.

Leerstand auf dem Weihnachtsmarkt: Verrammelte Buden reißen Lücken in die Bummelmeile

Einige Buden auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt waren einfach nicht geöffnet.
Einige Buden auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt waren einfach nicht geöffnet. © Kathrin Hänig

Flop Nummer drei: Leerstand jetzt auch auf dem Weihnachtsmarkt? Einige geschlossene Büdchen mussten an unserem Besuchsabend registriert werden. Da würde man doch gerne wissen, was darin verkauft würde. Und warum nicht. Die verrammelten Holzhütten schlagen doch spürbar Lücken in den sonst zu Recht beliebten und belebten Trubel. Aber Advent ist ja die Zeit des Hoffens und vielleicht gehen die Türchen doch noch auf.

Jedoch eine versöhnliche Entdeckung haben wir noch: die Krippe neben dem Forum. Hier wird dem Christkind zwar schon vor dem Heiligen Abend gehuldigt, aber das Anschauen der Stallszene mit Maria und Josef, Ochs und Esel entlässt einen durchaus mit einem besinnlichen Gefühl in die Vorweihnachtsnacht.

Die Krippe auf dem Weihnachtsmarkt hinterlässt ein Gefühl der Besinnlichkeit.
Die Krippe auf dem Weihnachtsmarkt hinterlässt ein Gefühl der Besinnlichkeit. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

>> Duisburger Weihnachtsmarkt 2022: die Öffnungszeiten

  • Der Duisburger Weihnachtsmarkt läuft noch bis zum 30. Dezember.
  • Die Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr, sonntags von 13 bis 21 Uhr.
  • An Heiligabend und ersten Weihnachtsfeiertag bleibt der Markt geschlossen.
  • Am zweiten Weihnachtsfeiertag öffnet der Weihnachtsmarkt von 13 bis 21 Uhr.
  • Am Freitag, 30. Dezember, ist der Weihnachtsmarkt von 11 bis 20 Uhr geöffnet.