Duisburg-Neudorf. Die Gebag hat drei neue Mehrfamilienhäuser in der Straußsiedlung in Duisburg-Neudorf gebaut. Für die Mietwohnungen gab es viele Interessenten.

Die Straußsiedlung in Duisburg-Neudorf ist erweitert worden: Nach rund 18 Monaten Bauzeit hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag drei Mehrfamilienhäuser in der Verdistraße fertiggestellt. Entstanden sind dreigeschossige Gebäude mit insgesamt 22 Wohnungen, die zwischen 54 und 104 Quadratmetern groß sind. 5,2 Millionen Euro hat die Gebag investiert, Kostensteigerungen inklusive. Beim Stil der Neubauten hat man sich an den denkmalgeschützten Häusern orientiert. Das Interesse ist groß.

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Die Straußsiedlung in Neudorf befindet sich im Umbruch: Jahrelang war in die Gebäude nicht mehr investiert worden. Nachdem die Bewohner in der Vergangenheit mächtig protestierten, damit das denkmalgeschützte Quartier aus dem Jahr 1925 erhalten bleibt, hat die Gebag einen Teil der Wohnungen bereits saniert. Wände instand gesetzt, Türen behutsam restauriert, neue Fenster, die dennoch in die alte Optik passen, eingesetzt. Um die Wohnungen zu vergrößern, wurde an der Rückseite angebaut. Mieter der ersten Etage haben Zugang zu einem eigenen Garten. Die andere Etage bekam einen Balkon.

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22 neue Wohnungen in Duisburg-Neudorf sind bereits vermietet

Die Anbauten und Terrassen sind bei der Modernisierung der ersten Altbauten entstanden.
Die Anbauten und Terrassen sind bei der Modernisierung der ersten Altbauten entstanden. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Auf einer Wiese, vis-à-vis zu den kleinen Gärten, entstanden die Neubauten. Die Planung stammt vom Essener Architekturbüro „Tolckmitt + Brinker“. „Wir haben bei der Planung in der Verdistraße besonders darauf geachtet, dass die neuen Häuser gut zum denkmalgeschützten Bestand passen und sich Alt- und Neubau harmonisch ergänzen. Dies wurde beispielsweise durch die Form- und Farbgestaltung der Fassaden und Dächer oder durch eine reduzierte Gebäudehöhe des Neubaus erreicht“, erklärt Ralf Lützenrath, bei der Gebag zuständig für den Bereich Neubau. Auch die Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt habe gut funktioniert.

Alle 22 Wohnungen an der Verdistraße sind bereits vermietet und werden in Kürze von den neuen Mietern bezogen. Drei der Wohnungen wurden übrigens von Mitgliedern des Vereins für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Duisburg e.V. angemietet, hier werden künftig junge Erwachsene mit Handicap leben. Die Wohnungen sind öffentlich gefördert – wer einziehen möchte, benötigt einen Wohnberechtigungsschein.

Kaltmiete liegt bei 5,80 Euro pro Quadratmeter – Wohnberechtigungsschein notwendig

Die Kaltmiete liegt bei 5,80 Euro pro Quadratmeter. Der erste Teilbauabschnitt wurde im März 2021 fertiggestellt. Während die ersten renovierten Wohnungen, die frei finanziert wurden, 7 Euro pro Quadratmeter kosten, schlägt die Miete bei den Wohnungen, die später saniert wurden, schon mit 8,50 Euro pro Quadratmeter zu Buche. „Das liegt an den Kostensteigerungen, die es in zahlreichen Bereichen gab“, erläutert Lisa Melchior, Sprecherin der Gebag. Die Modernisierung des zweiten Teilbauabschnitts werde angesichts der aktuellen Marktsituation und der massiv gestiegenen Preise deshalb auch verschoben und soll zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden. Wegen der Kostensteigerungen hat die Gebag in der Vergangenheit zwar kein laufendes Wohnungsbauprojekt abgebrochen oder eingestampft, jedoch mehrere Bauprojekte „zeitlich gestreckt“.

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Nicht alle bewerten die Entwicklung der Siedlung übrigens positiv. Langjährige Bewohner der Straußsiedlung monieren, dass vor Monaten Gärten abgerissen wurden, um die Parkplätze für die entsprechenden Wohnungen bauen zu können. In den Gärten haben sie sich gerne aufgehalten. Auch die höheren Mieten könne sich nicht jeder leisten, der hier schon Jahre lang wohne.