Duisburg. Der Lehrermangel an Duisburger Schulen ist weiter groß. Wo besonders viele fehlen und Unterricht gekürzt werden muss. Die Zahlen im Einzelnen.

Der Lehrermangel an Schulen in Duisburg ist anscheinend wie in Beton gegossen. Auch durch Neubesetzungen zum 1. November wurde er nicht mal ansatzweise behoben. Vor allem an Förderschulen helfen nur Unterrichtskürzungen.

Von 244 ausgeschriebenen Stellen konnten nach Angaben der Bezirksregierung Düsseldorf lediglich 54 besetzt werden. Zehn weitere Verfahren seien noch offen, sagt eine Sprecherin. Im Listenverfahren habe man außerdem vier Grundschullehrerinnen und -lehrer, elf Sonderpädagogen und drei Lehrkräfte für Berufskollegs gewinnen können.

Nur Gymnasien können alle offenen Lehrerstellen in Duisburg besetzen

Anders als bei schulscharfen Ausschreibungen werden Bewerberinnen und Bewerber beim Listenverfahren in einer landesweiten Bewerberdatei registriert. Dort können sie angeben, in welcher Schulform und in welchen Städten sie arbeiten möchten. Umgekehrt können Schulen ihren Bedarf melden. Passen Angebot und Nachfrage, bekommt der Bewerber eine entsprechende Offerte.

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Zum Schulstart im August hatte die Bezirksregierung 266 Stellen ausgeschrieben, konnte ebenfalls nur 58 besetzen. Im Nachgang wurden hier immerhin noch vier Stellen besetzt: Je eine Stelle an einer Grundschule und einem Berufskolleg sowie zwei Stellen an Gymnasien, berichtet eine Sprecherin.

Stand 7. November 2022 sind demnach an Grundschulen mindestens 82 Stellen offen, an Förderschulen 48, an Realschulen acht. Wie beim letzten Mal gelang es nur den Gymnasien, alle offenen Stellen zu besetzen – diesmal ging es um fünf. Bei den Berufskollegs konnten fünf Bewerber bei elf Ausschreibungen gewonnen werden, die Realschulen eine Lehrkraft bei neun offenen Stellen. Die meiste Bewegung gibt es an Gesamtschulen, wo für 78 offene Posten 42 Bewerberinnen und Bewerber gefunden wurden.

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Ganztagsschule kann endlich wieder Nachmittagsunterricht anbieten

Bis zur vergangenen Woche musste die Friedrich-Fröbel-Schule noch mit Unterrichtskürzung arbeiten - eine Ganztagsschule ohne Ganztagsangebot. Zum 1. November durfte Schulleiterin Ulrike Seibert-Schriever drei neue Lehrkräfte begrüßen. Unbekannt sind diese nicht, alle drei kamen als Lehramtsanwärter an die Schule und wurden in den vergangenen anderthalb Jahren vom knapp besetzten Kollegium ausgebildet.

„Nur so bekommt man überhaupt noch Kräfte, aber auch das ist kein Garant“, sagt die Schulleiterin, der man die Erleichterung anmerkt. Die Freude bei den Eltern sei groß, ihre Kinder wieder an einer Ganztagsschule zu wissen, die den Namen auch verdient. Die Schülerinnen und Schüler würden profitieren, da ist sich Seibert-Schriever sicher. Dabei unterschlägt sie fast, dass weitere 3,3 Stellen offen sind und es keinerlei Puffer in Erkrankungsfällen gibt. „Ach“, ergänzt sie achselzuckend, „voll besetzt sind wir schon seit vielen Jahren nicht mehr.“

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>> UNTERRICHTSKÜRZUNGEN IN DUISBURG WEGEN LEHRERMANGELS

  • Weil der Lehrermangel vor allem an Förderschulen eklatant ist, hat die Schulaufsicht Unterrichtskürzungen genehmigt. Dadurch sind die eigentlich als Ganztagsschulen geplanten Einrichtungen an vielen Standorten nur bis mittags geöffnet.
  • Nach Angaben der Bezirksregierung endet der Unterricht an der Schule Am Rönsbergshof in Beeck derzeit an allen Tagen um 13.15 Uhr. Wie berichtet, fehlt hier fast ein halbes Kollegium. Die Schule biete aber nachmittags eine Betreuung für die Kinder von Eltern an, die auf den Ganztag angewiesen sind oder eine Betreuung nach 13.15 Uhr wünschen, betont die Sprecherin.
  • An der Christy-Brown-Schule endet der Unterricht an zwei Tagen pro Woche um 13 Uhr. An der Buchholzer Waldschule endet der Unterricht an einem Tag pro Woche um 13.15 Uhr. Beide Schulen bieten Nachmittags-Betreuung an.

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