Duisburg. Eine Woche brauchte die Polizei, um nach der Schießerei auf dem Hamborner Altmarkt in Duisburg Verdächtige zu ermitteln. Diese Software half.
Im Mai sind über 100 Männer aus dem Clan- und Rockermilieu in Duisburg-Hamborn in einer wilden Schießerei aufeinander losgegangen. Vier Personen wurden verletzt, die Ermittler spürten zahlreiche Einschusslöcher in Hausfassaden und Autos auf. Jetzt berichtet das NRW-Innenministerium: Bei der Aufklärung half die umstrittene Polizei-Software „Palantir“.
Bereits acht Tage nach der Schießerei, bei der in Wild-West-Manier in Höhe des Altmarktes vielfach geschossen wurde, berichtete die Polizei von 91 identifizierten Beteiligten. Ermittelt wird seither gegen 49 Beschuldigte, die zusammen auf 146 Einträge im Vorstrafenregister kommen.
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Die Beteiligten der Hamborner Schießerei konnten verfeindeten Gruppen zugeordnet werden
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Ein Duisburger Ermittler berichtet jetzt, dass sehr schnell 51 der rund 100 Beteiligten identifiziert worden seien. „49 davon konnten miteinander verfeindeten Gruppierungen zugeordnet werden.“ Die Rede ist von Mitgliedern türkisch-arabischer Clans und Hells Angels. Die Zusammenstellung der verfügbaren Informationen habe pro Person rund 20 Minuten gedauert.
Das Programm unterstützte Ermittler auch bei der Aufklärung eines Missbrauchsfalls, eines Amoklaufs und half, eine Einbrecherbande dingfest zu machen.
Innenminister: Das Programm ist keine Datenkrake
Aus Datenschutz- und Kostenschutzgründen übt die Opposition im Landtag Kritik an der US-Software. Innenminister Herbert Reul (CDU) hält das DAR-System jedoch nicht für eine „Datenkrake“. Das Programm verknüpfe schlicht Einträge aus dem Waffenregister, aus Einwohnermeldedaten, dem polizei-internen Vorgangsbearbeitungssystem oder dem Fahndungsportal.
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