Duisburg/Düsseldorf. Nach der Schießerei in Duisburg ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 49 Beschuldigte. In ihren Vorstrafenregistern kommen sie auf 146 Einträge.
Gut zwei Monate nach der Schießerei zwischen Rockern und Clanmitgliedern in Duisburg mit mehreren Verletzten werden neue Details bekannt: So ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen derzeit 49 Beschuldigte, die in ihren Vorstrafenregistern auf insgesamt 146 Einträge kommen. Ihnen werden insbesondere versuchter Mord, schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der AfD im Landtag hervor.
Demnach hatten sich am 4. Mai 2022 rund „100 Personen aus dem als organisiert und schwer kriminell einzustufenden Rocker- und Clanmilieu in aggressiver Grundhaltung“ auf dem Hamborner Altmarkt getroffen. Es seien 28 Schüsse durch mindestens drei Menschen abgegeben worden. Vier Beteiligte kamen mit Verletzungen in Krankenhäuser, aber „weitere Verletzte aus dem Umfeld der beiden Gruppen werden vermutet“.
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Von den 49 Beteiligten, die man bislang identifizieren konnte, gehören laut Innenministerium 22 zu den „Hells Angels“, die übrigen überwiegend zu zwei Großfamilien. Bei manchen weiß man es noch nicht genau. Fest steht: Die Mehrheit der Beschuldigten ist vorbestraft. Das Ministerium weist auf Anfrage der AfD anonymisiert alle Einträge im Bundeszentralregister auf: Bei mehreren Verdächtigen liegt die Zahl der Vorstrafen im zweistelligen Bereich.
15 am Tattag festgenommene Männer seien tags darauf wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Angaben beruhen auf einem Bericht der Leitenden Duisburger Oberstaatsanwältin an das Justiz- und Innenministerium in Nordrhein-Westfalen. (dpa)