Duisburg. Ab November beginnt in vielen Duisburger Restaurants die Gänsesaison. Was die Gerichte kosten und welcher Koch den Klassiker neu interpretiert.
Liebhaber von Gänsekeule und Co. müssen sich in diesem Jahr auf höhere Preise einstellen. Die Kosten für das Fleisch, so berichten es einige Köche, seien teilweise um 50 Prozent gestiegen. Dennoch bemühen sich zahlreiche Gastronomen in Duisburg, auch in diesem Jahr das Traditionsgericht anzubieten. Eine Auswahl, wer in den nächsten Wochen „Gans to go“ oder bei sich im Restaurant anbietet.
Der AV Concept Store (Kuhlenwall 20) der Werkstatt für Menschen mit Behinderung bietet in der Innenstadt nicht nur Frühstück und Mittagessen an, sondern hat immer wieder besondere kulinarische Events im Programm. Am Freitag, 18. November, Samstag, 19. November sowie Donnerstag, 24. November und Freitag, 25. November wird es „Gänse-Abende“ geben. Start ist um 18 Uhr. Besucher können sich zwischen einem Menü mit Maronencreme-Suppe, Brust (27,50 Euro) oder Keule (29,90 Euro) mit Knödeln und Rotkohl und einem Bratapfel als Nachtisch entscheiden – Kostenpunkt 39,90 Euro. Die Brust mit Beilagen wird mit 27,50 Euro berechnet, die Keule mit 29,90 Euro. Zu zweit kann man sich aber auch die „Gans von der Platte“ (74,90 Euro) teilen. Zusätzliche Beilage sind dabei Rosenkohl und Semmelknödel.
„Selbstverständlich bieten wir auch wieder alternativ vegetarische Gericht an“, betont Betriebsleiterin Miriam Manthey. Ob es auch auf der regulären Wochenkarte Gänse-Gerichte geben wird, steht allerdings noch nicht fest. Anmeldungen zum Genießer-Abend sind unter der Rufnummer 0203 298 50 50 oder per E-Mail an info@av-conceptstore.de möglich.
Duisburger Gastronomen müssen die Preise anheben
Halida und Hasan Plančić tischen in ihrem Restaurant Haus Kaiserberg (Hohenzollernstraße 11) nicht nur mediterrane Spezialitäten aus. Gäste schätzen auch die wechselnde Saisonkarte. Dazu gehört ab November auch Gans. Ein Vogel für vier Personen kostet in diesem Jahr 140 Euro inklusive Klößen, Rotkohl und einem halben Apfel gefüllt mit Maronen. Brust oder Keule samt Beilagen gibt es für 35 Euro. Für Fleisch-Esser, die keine Gänse-Fans sind, es aber dennoch „wild“ mögen, steht außerdem Hirschgulasch mit Spätzle auf der Karte (21,50 Euro).
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„Es wird wild“ verspricht auch die Küchencrew vom Restaurant Schenkels am Sittardsberg (Sittardsberger Allee 10). Neben Wildgulasch und gesmoktem Entenbrustcarpaccio steht ebenso Gans auf der Karte. Keule oder Brust kosten 29,90 Euro. Vier Personen können sich ein ganzes Tier teilen. Vorweg wird ein Frittaten-Süppchen gereicht. Außerdem gibt es Jus, Knödel und Rotkraut soviel man will. 189 Euro kostet die Gans mit Beilagen, die man auch zum Mitnehmen ordern kann. Ganze Gänse muss man per E-Mail an restaurant@sittardsberg.de oder telefonisch unter 0203 456 90 503 vorbestellen.
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Beim Wilden Kaiser (Am Förkelsgraben 65) und Wilden Wiener (Schweizer Straße 1) sind nur die Namen „wild“. Auch in der österreichischen Küche geht es klassisch zu mit Rotkraut und Klößen. Gänsebrust, Keule oder komplette Tiere werden nur nach vorheriger Bestellung aufgetischt – übrigens auch wieder zum Abholen. Angesichts steigender Corona-Zahlen hat Walter Portner auch andere Spezialitäten wieder auf die Abhol-Karte gesetzt. „Gänse zu bekommen ist momentan unheimlich schwierig und richtig teuer“, weiß er. 35 Euro kostet der klassische Gänseteller in seinen beiden Restaurants. Wer in Duissern beim Wiener einkehren möchte, sollte unter der Rufnummer 0203 93442512 reservieren. Der Wilde Kaiser ist unter 0203 44991744 zu erreichen.
Bei Costa Azzurra werden die Knödel mit Basilikum abgeschmeckt
Gans, italienisch „Oca“ ist auch ein beliebtes Gericht bei Costa Azzurra (Danziger Straße 26) in Neudorf. Giovanni Lattarulo interpretiert die Beilagen allerdings etwas internationaler. Zur knusprigen Gans werden glasierte Kastanien, Bratapfel, gratinierter Fenchel, Apfel-Rotkohl, gebratene Polenta und Brot-Basilikum-Knödel serviert. Vorweg gibt es hausgebackenes Brot und Aioli. 54 Euro kostet die Variante. Vier Personen können sich eine ganze Gans teilen.
Wer lieber zu Hause isst, kann auch eine Gans „to go“ bestellen. Die „Oca al forno superior“ stammt aus Deutschland und kostet 190 Euro. Die Gans „economica“ aus Osteuropa liegt bei 160 Euro.
Der Duisburger Westen ist traditionell eine gute Adresse für Gänse-Essen. Gourmets dürfen sich im Sternerestaurant Mod (Grafschafter Straße 197a) auf ein modernes Vier-Gänge-Menü freuen. Vom 11. November bis zum 11. Dezember wird das für 129 Euro, inklusive Wein- oder Saftbegleitung angeboten. Was die Besucher genau erwartet, möchte Sven Nöthel noch nicht verraten. „Aber wir bleiben unserem Stil natürlich treu.“ Im vergangenen Jahr wurde der Rotkohl beispielsweise als Praline serviert und der Bratapfel kam als Espuma daher. Plätze im „Mod“ sind begehrt, deshalb sollte man schnell einen Tisch reservieren: info@mod-dining.com.
Die meisten mögen’s klassisch: Ohne Rotkohl und Klöße geht nichts
Die Küppersmühle (Philosophenweg 49-51) verzeichnet trotz gestiegener Preise eine hohe Nachfrage nach Brust und Keule. In dem vom Guide Michelin empfohlenen Restaurant setzt die Küchencrew auf eine klassische Zubereitung. Die Gans stammt aus Deutschland und kostet 46,50 Euro. „Das ist natürlich eine Ansage, aber uns ist wichtig, dass wir ein gutes Produkt anbieten“, sagt Kai Wergener, der mit Thomas Tramp die Küppersmühle führt.
Die Gänse kommen ab dem 11. November am Innenhafen ins Rohr. Wer lieber zu Hause tafelt, kann seine Weihnachtsgans bis zum 14. Dezember vorbestellen und die Köche der Küppersmühle die Arbeit erledigen lassen. Für 40 Euro gibt es ein Stück von der Brust und ein Stück von der Keule, Bratensauce, pro Person zwei Klöße und Apfel-Rotkraut – die passende Anleitung, was man beim Erwärmen beachten sollte, nicht zu vergessen. Nähere Infos bekommen Interessierte unter der Rufnummer 0203 518 888 0 und per E-Mail an info@kueppersmuehle-restaurant.de.
Die Genuss-Manufaktur Frank Schwarz versorgt Feinschmecker ebenfalls mit Gänsen und anderen winterlichen Klassiker – unter anderem Ente, Wildgulasch oder Sauerbraten. Die Tiere, die am Großmarkt verarbeitet werden, entstammen einer alten Landgans-Rasse. „Sie besitzen bedingt durch stressfreien Auslauf an frischer Luft einen hohen Anteil an Muskelfleisch und weniger Fett“, informiert Schwarz seine Kunden auf der Speisekarte. Die Kooperation mit dem Erzeuger gibt es schon viele Jahre.
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In diesem Jahr kostet die komplette Gans für vier Personen 239,90 Euro. Sie wird eingebettet in ein Menü. Vorweg gibt’s „Rapunzelsalat mit gebratenen Champignons, Orangenfilets & Granatapfeldressing“. Das Geflügel kommt klassisch mit Klößen, Rotkohl, Bratapfel und Maronenjus. Für den Nachtisch sollte man noch Platz lassen: „Schoko-Dampfbiskuit mit Bergamotte-Creme“. Die halbe Portion für zwei Personen ist für 139,90 Euro zu haben. Gegen Aufpreis wird das Essen nach Hause geliefert – alle anderen können sich das Menü nach Terminabsprache in Duisburg-Kaßlerfeld (Auf der Höhe 10) abholen. Via Mail gibt’s mehr Infos: info@fsgg.de. Telefonisch ist die Frank Schwarz Gastro Group unter der Rufnummer 0203 450390 zu erreichen.