Duisburg. Der Wilde Wiener ist für Kantigkeit und Kaffeehausgemütlichkeit bekannt. Österreichisch ist auch der Wilde Kaiser – aber auch gezielt anders.
In Duisburg hat es niemand weit bis nach Wien. Für alle, die im Stadtsüden wohnen, rückt die österreichische Hauptstadt am Wochenende noch näher heran: Der beliebte Wilde Wiener eröffnet in Hüttenheim eine zweite Lokalität mit Schmankerln aus dem Alpenland. Der Wilde Kaiser soll mehr sein als ein altbekanntes Gericht neu aufgewärmt.
„Die Leute werden das Lokal hier am Wilden Wiener messen. Das geht aber nicht“, stellt Walter Portner klar, der wilde Wiener hinter dem Duisserner Lokal, das 2017 eröffnet hat. „Hier wird’s anders sein, denn hier ist ein Club. Ein Club hat seine eigenen Gesetze.“
Wilder Kaiser: Mehr als nur das Club-Restaurant des TC Grunewald
Weniger Kaffeehausatmosphäre, mehr Vereinsheimeligkeit – aber nicht nur. Der Wilde Kaiser ist keine reine Clubgastronomie, Tennis spielen können, muss trotz Blick auf die Plätze des TC Grunewald niemand. Allein die Lage wird ein anderes Publikum anziehen als der Innenstadt nahe gelegene Wilde Wiener. Portner kalkuliert durchaus auch mit den benachbarten Düsseldorfern, wenn er sagt: „Wir haben Weine von 25 bis 150 Euro.“
Eine Mittagskarte versorgt Sportler und Sportlerinnen nach dem Match mit Snacks und Kleinigkeiten wie Krustenbrot mit Bergbauernbutter oder Wurstsalat, klassisch österreichisch mit Essig und Öl, versteht sich. Wer die abtrainierten Kalorien gleich wieder reinschlemmen will, gönnt sich Apfel- oder Topfenstrudel.
Wiener Schnitzel und Marillenstrudel: Hier gibt’s österreichische Küche in Duisburg
Ab 17 Uhr gibt’s die Abendkarte. Dass das Schnitzel original Wiener ist, also vom Kalb, versteht sich von selbst, und natürlich serviert der Wilde Kaiser auch eine hausgemachte Spätzlepfanne oder geröstete Knödel. Wer des Österreichischen nicht mächtig genug ist für den Erdäpfel-Vogerl-Salat, kann im kleinen Wörterbuch nachschlagen, das der Speisekarte anhängt. Als süßer Abschluss locken Marillenknödel oder Germknödel, und im Ausschank gibt’s selbstverständlich Gösser statt Köpi.
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„Die österreichische Küche ist Hausmannskost. Deftig, viel Fleisch“, sagt Andrea Gottlieb, die Walter Portner hier wie im Wilden Wiener zur Seite steht. Nicht nur dieser Tatsache ist es geschuldet, dass Veganer den Wilden Kaiser meiden sollten: „Passen einfach nicht zu unserer Philosophie“, sagt Portner.
Vegane Küche? Nicht im Wilden Kaiser
Dass er mit dieser Einstellung aneckt, weiß er, genießt er, „ich polarisiere gern“. Wer im Wilden Kaiser einen Tisch bucht, bucht Portner mit, „ich bin mein eigenes Kabarett-Programm“, sagt er und gibt eine Kostprobe: „Wenn sich die Leute beschweren, dass das Essen lange dauert, gibt’s nicht kostenloses Brot, sondern ‘n blöden Spruch.“
Kantigkeit und Kaffeehausgemütlichkeit, damit hat sich der Wilde Wiener in Duissern längst eine Fangemeinschaft geschaffen. In Hüttenheim dürfte auch die großzügige Terrasse viele Freunde finden, und Parkplätze gibt es hier, anders als in Duissern, auch genug. Ab Samstag können alle, die Wiener Schmäh mögen, eine Kostprobe im neuen Restaurant im Duisburger Süden nehmen. An Guaden!
>> WILDER KAISER: TISCHRESERVIERUNG EMPFOHLEN
- Der Wilde Kaiser bietet innen Platz für 90 Menschen, draußen können bis zu 70 Gäste essen und trinken.
- Die Öffnungszeiten in der Sommersaison von April bis September: Montag Ruhetag, Dienstag bis Sonntag 11 bis 22 Uhr, Küche 12 bis 21 Uhr.
- Das Lokal findet sich beim TC Grunewald, Am Förkelsgraben 65. Eine Reservierung wird empfohlen: 0203 780 126.
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