Duisburg. Er gehörte lange dem Weltklimarat IPCC an und ist Mitautor des Berichts zur Minderung des Klimawandels. Bald spricht Ottmar Edenhofer in Duisburg.

Er hat die globale Debatte um den Klimawandel maßgeblich mitbestimmt, ist ein gefragter Ratgeber für Politik und Wirtschaft und davon überzeugt, dass sich die Erderwärmung noch auf unter 2 Grad begrenzen lässt. Kurz, wenn Ottmar Edenhofer spricht, hört man ihm zu – im November auch an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Dort wird der Klima-Ökonom, der nächste Mercator-Professor, seinen öffentlichen Vortrag zum Thema halten: „Klima, Krieg und Wissenschaft: Praktische Dilemmata und theoretische Herausforderungen – Globale Kooperation“.

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Er war Mitglied des Weltklimarats und gehört der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an. Für seine Arbeit ist der Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, das er seit 2018 als Direktor leitet, mehrfach ausgezeichnet worden.

Anmeldung für öffentlichen Vortrag im Audimax in Duisburg schon möglich

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„Mit Professor Ottmar Edenhofer haben wir einen engagierten Verfechter des Klimaschutzes gewonnen, der sich insbesondere aus ökonomischer Perspektive mit dem Klimawandel beschäftigt. Ich bin gespannt auf die Impulse, die er in seinen Vorträgen an der UDE setzen wird“, so Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert. Die Vortragstermine stehen bereits fest: Es sind Donnerstag, 3. November (18 Uhr, LX Audimax, Lotharstraße), sowie der 24. November (Essen). Eine Anmeldung ist erforderlich und ab sofort möglich. Mehr unter: www.uni-due.de/de/mercatorprofessur

„Wir unterschätzen die Schäden des Klimawandels“, sagt Ottmar Edenhofer, „und wir unterschätzen unsere Möglichkeiten, ihn mit technischen und ökonomischen Mitteln zu begrenzen. Das Ziel von deutlich unter zwei Grad einzuhalten, ist noch machbar – und es rechnet sich. Denn es wird uns weniger kosten, den Klimawandel durch mutige Politik zu stoppen, als seine Folgen in Kauf zu nehmen.“

Über den Preis für den CO2-Ausstoß die Emissionen senken

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Wie lässt sich der Ausstoß von CO2 wirksam reduzieren? Das erforscht Edenhofer seit über 20 Jahren. Sein Fokus liegt auf dem Emissionshandel. Das Prinzip ist einfach: Wenn der Preis für CO2 hinreichend hoch ist, lohnen sich Investitionen in klimafreundliche Technologien. Entscheidend wichtig ist für den Ökonomen dabei ein Sozialausgleich für Geringverdiener. Edenhofer ist überzeugt, dass das der richtige Weg ist.

Der Krieg in der Ukraine habe zudem gezeigt: „In Zukunft werden wir Klimaschutz und Energiesicherheit immer zusammen denken müssen.“ Einerseits treibe die Krise die Preise hoch und verlängere damit die Nutzung klimaschädlicher Kohle. Andererseits werde deutlich, wie wichtig es ist, die Energiequellen weltweit zu diversifizieren, statt von Machthabern mit fossilen Brennstoffen abhängig zu sein.

Profunder Kenner der internationalen Klimadiplomatie

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Ottmar Edenhofer ist studierter Volkswirt. Im Jahr 2008 erhielt er den Ruf auf die Professur für die ‚Ökonomie und Politik des Klimawandels‘ an der TU Berlin.

Seit 2012 leitet er außerdem das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change. Die internationale Klimadiplomatie kennt Edenhofer wie wenige andere. Von 2008 bis 2015 war er eine der führenden Figuren im Weltklimarat IPCC und gab den fünften Sachstandsbericht zur Minderung des Klimawandels mit heraus.

Die Analyse, ob sich die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen lässt, gilt als bahnbrechend und bildete die wissenschaftliche Grundlage für das Abkommen von Paris. Für seine Arbeit erhielt Edenhofer unter anderem den Deutschen Umweltpreis.