Duisburg. Der Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen ist ein Großverbraucher von Strom und Wärme. Jetzt kündigt die UDE Sparmaßnahmen an.
Um ohne Gasrationierung durch den Winter zu kommen, will Deutschland bis März 20 Prozent des Gasverbrauchs im Vergleich zur Zeit vor der Energiekrise einsparen. Dieses Ziel hat das Land NRW auch an die Hochschulen weitergegeben. Welche Maßnahmen die Universität Duisburg-Essen zum Energiesparen trifft, ist noch unklar.
Dabei sind die Gebäude der Uni echte Großverbraucher. 24.000 Megawattstunden Strom verbraucht der Campus Duisburg pro Jahr, teilt die Universität Duisburg-Essen auf Anfrage unserer Redaktion mit. Das entspricht dem Stromverbrauch von 12.000 Single-Haushalten. Hinzu kommt die gleiche Menge an Wärmeenergie, also so viel, wie über 1000 Einfamilienhäuser pro Jahr verbrauchen.
Universität Duisburg-Essen: So hoch ist der Gasanteil bei der Fernwärme
Der Gebäudebereich M habe den größten Energiebedarf. Dort ist die Fakultät Physik untergebracht, die viele Großgeräte betreibt.
„Beim Strom spielt Gas keine Rolle, da wir zu 100 Prozent Ökostrom beziehen“, sagt Pressesprecher Thomas Wittek auf Anfrage. Anders sieht es bei der Wärmeenergie aus: Dort liege der Gasanteil bei 98,8 Prozent. Die Uni bezieht ihre Fernwärme über die Fernwärme Duisburg, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke.
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Die Uni evaluiert zurzeit, mit welchen Maßnahmen man im neuen Semester Energie einsparen will. Thomas Wittek sagt: „Das ist eine schwierige Abwägungssache. Wir können nicht einfach laufende Projekte stoppen und müssen herausfinden, wer die größten Verbraucher sind.“ Noch vor dem Semesterstart im Oktober will die Uni ihre Sparmaßnahmen verkünden.
Diese Maßnahmen haben andere Uni bereits beschlossen
Andere Hochschulen in NRW sind da bereits weiter. Zum Beispiel hat die Heinriche-Heine-Universität in Düsseldorf bekanntgegeben, dass die Betriebszeiten aller Gebäude montags bis freitags auf 7 bis 19 Uhr beschränkt werden. Außerdem wurden für Bibliotheken besondere Öffnungszeiten festgelegt. Außerhalb der Zeiten werden Raumtemperatur und Lüftung gesenkt.
Die Technische Universität Dortmund setzt zudem auf einen vorgezogenen Nachtmodus: Die Raumtemperatur der Gebäude soll ab 17 Uhr anstatt ab 20 Uhr um drei Grad abgesenkt werden. Samstags, sonntags und an Feiertagen soll der Nachtmodus auch tagsüber eingeschaltet sein.
Die Stadt Duisburg hat bereits Anfang August Maßnahmen zum Energiesparen für öffentliche Bereiche verkündet. So wird die Raumtemperatur in Schulen auf maximal 20 Grad festgelegt. In Schwimmbädern, die von Duisburg Sport betrieben werden, wird die Wassertemperatur von 28 auf 26 Grad gesenkt. Zudem wird die nächtliche Außenbeleuchtung bei allen städtischen Gebäuden abgeschaltet.