Duisburg. Anlagenbauer Mitsubishi Power Europe möchte in Duisburg über 400 Stellen streichen. Von Arbeitnehmerseite gibt es nun neue Kritik an den Plänen.
Mitarbeiter des Anlagenbauers Mitsubishi Power Europe wollen am Dienstag gemeinsam mit der Gewerkschaft IG Metall gegen den massiven Stellenabbau am Standort in Duisburg protestieren.
Im Mai hatte das Unternehmen bekanntgegeben, in der Europazentrale am Innenhafen die Zahl der Mitarbeiter bis Ende 2023 von 570 auf 130 reduzieren zu wollen (wir berichteten). In einem ersten Schritt soll die Belegschaft bereits bis Januar 2023 auf 279 Vollzeitbeschäftigte schrumpfen.
„Arbeitsplätze und Standort müssen bleiben“, fordern aber jetzt die Gewerkschaft und der Mitsubishi-Betriebsrat erneut in einer Mitteilung. Der Plan der Geschäftsführung habe sie nicht überzeugt. Die möchte sich in Duisburg nämlich zukünftig nur auf das profitable Servicegeschäft – unter anderem die Wartung von Kraftwerken und Wärmepumpen – konzentrieren und sich von allen Mitarbeiten im eigentlichen Kerngeschäft, dem Anlagenneubau, trennen.
IG Metall kritisiert Pläne von Mitsubishi Power Europe in Duisburg
„Wir verurteilen weiterhin das Vorhaben, diesen Standort zu schröpfen und werden uns gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen“, sagt Mireille Klomps, Betriebsratsvorsitzende von Mitsubishi Power Europe.
Klomps und Susanne Kim, Geschäftsführerin der IG Metall Duisburg-Dinslaken, führen in ihrer Argumentation vor allem an, dass Duisburg künftig zu einem zentralen Wasserstoff-Standort entwickelt werden soll, neue Projekte somit vor Ort umgesetzt werden könnten. „Mitsubishi Power Europe könnte mit der hoch qualifizierten Belegschaft einen starken Beitrag dazu leisten. Anstatt in die Zukunft zu investieren, werden hier Arbeitsplätze vernichtet und den Menschen ihre Perspektive genommen“, kritisiert Kim.
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Im Hintergrund laufen bereits seit Monaten die Verhandlungen zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat. In diesem Zusammenhang hat der Betriebsrat auch einen Fragenkatalog an die Chefetage übermittelt. Nach dem Protest-Spaziergang, der um 9 Uhr am Unternehmensstandort an der Schifferstraße 80 startet, findet in der Mercatorhalle eine Betriebsversammlung statt, die neue Erkenntnisse über das weitere Vorgehen bringen soll.
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