Duisburg. Beim Flugzeugabsturz am Flic-Flac-Zelt sind ein Fluglehrer und ein Dortmunder gestorben. Ermittlungsergebnisse, Augenzeugenberichte, Reaktionen.
In Duisburg ist am Sonntag ein Kleinflugzeug in der Nähe des Hauptbahnhofs abgestürzt. Die beiden Insassen (54, 77) sind bei dem Absturz ums Leben gekommen. Das Flugzeug war um etwa 14.50 Uhr auf dem Parkplatz des Zirkus Flic Flac aufgeschlagen – die 15-Uhr-Vorstellung hatte 700 Zuschauer. Am Montag hat die Staatsanwaltschaft Details zu den verstorbenen Insassen des Fliegers bekannt gegeben.
- Kleinflugzeug in Duisburg am Sonntag, 4. September abgestürzt
- Ultraleichtflugzeug kracht gegen 14.50 Uhr auf Parkplatz des Zirkus Flic Flac
- Die beiden Insassen sterben: ein Fluglehrer aus Bottrop (54) aus Bottrop, ein 77-Jähriger aus Dortmund
- Keine weiteren Verletzten – Flic-Fla-Show wurde nicht angebrochen
- Flugzeug stürzte nur 100 Meter vom Zirkuszelt entfernt und 50 Meter vor Biergarten ab
- Kleinflugzeug und acht Autos brannten komplett aus
- Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU): Unglücksmaschine ist Ultraleichtflugzeug des Typs Flight Design CTSW
- Augenzeugen berichten von Kurswechsel kurz vor Absturz
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Duisburg: Kleinflugzeug stürzt auf Flic-Flac-Parkplatz – Updates vom Montag, 5. September:
18.15 Uhr: Nach dem Absturz des Ultraleichtflugzeugs diskutiert die Fliegerszene, warum es trotz des Rettungssystems der Flight Design CTSW zum Unglück kam. Zum Artikel.Mehr zum Thema:
- Warum Ultraleichtflugzeuge so beliebt sind – zum Artikel
- Darum sind die Luftsportfreunde Wesel-Rheinhausen besonders bestürzt – zum Bericht
Verhinderte der Pilot eine Katastrophe mit vielen Toten?
17.30 Uhr: Hat der Pilot der Unglücksmaschine am Zirkus Flic Flac mit einem Manöver gezielt eine Katastrophe verhindert? Warum ein Augenzeuge das vermutet, lesen Sie hier.
16 Uhr: Eine Zusammenfassung zum Stand der Dinge: Nach dem tödlichen Flugzeugunglück in Duisburg geben Untersuchungen und die Obduktion Hinweise auf Flugzeugtyp, Insassen und zur Unglücksursache – zum Bericht.
Todesopfer: Fluglehrer (54) hatte Büro am Flugplatz Schwarze Heide
15.30 Uhr: Der 54-jährige Fluglehrer stammt nach ersten Erkenntnissen aus Kirchhellen. Er hatte ein Büro am Flugplatz Schwarze Heide. Hier bot er Rundflüge, Luftaufnahmen und Pilotenausbildungen an. Außerdem flog er mit Werbe-Bannern umher, allerdings nicht für das Sommer-Gastspiel des Zirkus Flic Flac – dafür ging ein Pilot aus Marl in die Luft, berichtet Flic-Flac-Sprecher Michael Mohr. Mehr dazu lesen Sie in diesem Bericht.
14 Uhr: Abschleppwagen räumen nach und nach den Parkplatz neben dem Flic-Flac frei. Viele Autos sind so zerstört, dass sie nur mit einem Kran auf eine Ladefläche gehoben werden können. Damit sie unterwegs nicht ihre Einzelteile verlieren, bekommen sie für die Fahrt eine Verhüllung, erklärt einer der Abschlepper und wirft Reste von Reifen, geschmolzene Kabel und Stücke einer Stoßstange in den Torso eines Autos.
Das Auto, das die meiste Wucht des Absturzes abbekam ist kaum noch halb so groß wie zuvor. Das Dach ist fast bis zum Boden eingedrückt, eine Wagenmarke kaum zu erahnen.
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Parallel kratzen die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen die letzten Reste des Flugzeugs vom Boden, mit vollem Körpereinsatz zerren sie geschmolzenen Kunststoff vom Schotter ab. Mit vollen Händen werfen sie Schutt und Asche in einen kleinen roten Container. Viel ist nicht übrig geblieben nach dem Feuer. Haben Sie überhaupt was finden können? „Quasi nichts“, sagt einer durch seine Gasmaske. Man habe alles fotografiert, dokumentiert und werde das nun analysieren.
Die Identität der beiden Opfer ist geklärt
12.30 Uhr: Inzwischen ist ziemlich klar, wer die Opfer des Unglücks sind: Ein 54-jähriger Mann aus Bottrop und ein 77-Jähriger aus Dortmund. DNA-Tests sollen letzte Zweifel beseitigen, aber Angehörige hatten sie bereits als vermisst gemeldet.
Die beiden waren am Sonntag gegen 14 Uhr vom Flugplatz Schwarze Heide in Hünxe gestartet, um einen Rundflug über Duisburg zu machen, sagt Staatsanwältin Jill Mc Culler. Wer von den beiden geflogen ist, sei noch unklar. Der 54-Jährige sei Fluglehrer gewesen und deshalb sei denkbar, dass der Ältere im Rahmen einer Flugstunde an Bord war.
Das jüngere Opfer sei einem Verbrennungstrauma erlegen, das ältere einem Poli-Trauma, also multiplen Verletzungen.
Zur Absturz-Ursache werde es weitere Ermittlungen geben. Ein gesundheitliches Problem der Insassen habe man durch die Obduktion jedoch weitgehend ausschließen können, so Mc Culler. Toxikologische Untersuchungen sollen allerdings noch folgen. Damit wird obligatorisch in Blut, Urin oder Haaren auf Alkohol, Medikamente oder Betäubungsmittel getestet.
Flight Design CTSW: Mehrere dieser Flieger starteten vom Flugplatz Schwarze Heide
12 Uhr: Vom Flugplatz Schwarze Heide in Hünxe sind am Sonntagnachmittag mehrere Ultraleicht-Flugzeuge vom Modell der Unglücksmaschine gestartet. Dies teilt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage der Redaktion mit. Eines dieser Kleinflugzeuge sei nicht zurückgekehrt. Es sei jedoch noch unklar, ob es sich dabei um die abgestürzte Maschine handelt.
11 Uhr: In praller Sonne arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen in den Trümmern. Sie tragen weiße Schutzanzüge, schützen sich mit Gasmasken. „Wenn Kohlefaserverbundstoffe verbrennen, bilden sich feine, lungengängige Fasern“, erklärt einer von ihnen. Die wollen sie nicht einatmen bei der Arbeit, denn „wir wühlen uns da jetzt durch und hoffen, Ansatzpunkte zu finden.“ Das Flugzeug sei zwar „erheblich zerstört“, es gebe aber Bauteile, die zur Analyse taugen.
Zuvor war bereits die Luftqualität auf dem Gelände geprüft worden. Es stinkt immer noch heftig am Absturzort, gesundheitsgefährdend scheint es auf dem Parkplatz aber nicht zu sein.
Fotostrecke- Kleinflugzeug in Duisburg abgestürzt
10 Uhr: „Wir gehen davon aus, dass es sich um ein Ultraleicht-Flugzeug des Herstellers Flight Design handelt“, sagt Gernot Freitag, Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU). Bei dem Flieger mit der Seriennummer CTSW handele es sich um einen Flieger, der aus Kohle-Carbonfaser bestehe. Das Gerät werde bei einem Flugzeug-Verein vermisst, daher gehe man davon aus.
Was genau zum Absturz des Flugzeugs geführt hat, wird womöglich erst in einem Jahr genau bekannt sein. BFU-Sprecher Freitag sagt, dass das Verfahren komplex sei. Die Mitarbeiter würden voraussichtlich bis Dienstag die Unfallstelle begutachten, Fotos machen, mit Zeugen sprechen. Dann werde ein erster Bericht verfasst, der Ende November veröffentlicht wird. Dem folge eine weitere Analyse: „Wir verfolgen verschiedene Theorien, um das Unglück erklären zu können“, sagt Freitag. Die Aspekte Mensch, Maschine und Umwelt würden dabei in den Blick genommen, also ob der Mensch zum Beispiel erkrankte, einen Herzinfarkt erlitt, ob die Maschine korrekt gewartet war, technisch versagte, und ob in der Umwelt Hindernisse oder Wetterereignisse das Unglück beförderten. All das werde ausführlich untersucht und etwa in einem Jahr in einem detaillierten Bericht veröffentlicht.
8 Uhr: Seit dem frühen Morgen läuft die Obduktion der beiden Leichname. Erste Erkenntnisse daraus kündigt Staatsanwältin Jill Mc Culler für heute Mittag an. Auch am Unglücksort selbst laufen weitere Ermittlungen. Noch ist offen, wie lange diese dauern werden, heißt es aus der Polizei-Pressestelle.
Unser Newsblog vom Sonntag, 4. September:
21.51 Uhr: Laut Pascal Schwarz-Pettinato, Pressesprecher der Polizei Essen, sind die beiden Leichname inzwischen geborgen. Sie werden für den Abtransport vorbereitet. Danach sei aus polizeilicher Sicht der Einsatz für diesen Tag beendet.
21.45 Uhr: Mit Gasmasken und teilweise in weißen Schutzanzügen begutachten Polizisten und Flugsicherheitsexperten den Unglücksort. Die Duisburger Staatsanwältin Jill McCuller hat sich ebenfalls – geschützt mit einer Gasmaske – einen Eindruck vor Ort gemacht. Sie erklärt, dass am Montagvormittag eine Obduktion stattfinden werde. Danach könne man vielleicht mehr sagen.
21.03 Uhr: Die Feuerwehr leuchtete gegen 21 Uhr die Unglücksstelle aus. Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFA) aus Braunschweig nahmen eine erste Begutachtung vor. Nach Angaben von Pascal Schwarz-Pettinato, Pressesprecher der Polizei Essen, werde danach damit begonnen, die Leichname zu bergen. Alle weiteren Untersuchungen würden dann am Montag fortgesetzt.
20.40 Uhr: Auf der Facebook-Seite bittet Flic Flac mit Verweis auf den Absturz um Verständnis für die abgesagte Abendveranstaltung. Informationen zur Abwicklung der bereits gekauften Tickets könne man ab Montag über die Hotline einholen, unter 0203 4498 5980.
20.10 Uhr: Oliver Tittmann, der Chef der Duisburger Feuerwehr, wurde vom Einsatzstichwort „Flugzeugabsturz“ am Sonntag auch auf den Plan gerufen. Später schreibt er bei Facebook: „Der dramatische Flugzeugabsturz des heutigen Tages zeigt, wie wichtig es für eine Feuerwehr ist, sich auf alles Szenarien vorzubereiten. Ich bedanke mich bei allen eingesetzten Kräften vor Ort für den professionellen Einsatz.“
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18.40 Uhr: Wie Marcus Hauptmann, der Einsatzleiter der Duisburger Polizei erklärt, treffen nun aus verschiedenen Instanzen der Flugsicherung Teams in Duisburg ein. Die Experten reisen etwa aus Düsseldorf und Braunschweig an. Wenn sie die Absturzstelle untersucht haben, werden Kriminaltechniker mit ihren Untersuchungen beginnen. Erst danach können die beiden Leichen geborgen und die Wracks abtransportiert werden.
18.35 Uhr: Die Polizei in Duisburg bestätigt nun, dass bei dem Flugzeugabsturz in Duisburg zwei Menschen ums Leben gekommen sind: „Die beiden Insassen des Flugzeuges wurden tot aufgefunden. Ob es weitere Opfer gibt, ist derzeit nicht bekannt.“ Am Absturzort in Duisburg wurde darüber hinaus jedoch niemand verletzt. Die Essener Polizeibehörde hat wie berichtet die Ermittlungen übernommen.
Die Polizei appelliert nach der Absage der 19-Uhr-Vorstellung an jene Zuschauerinnen und Zuschauer, die Karten gekauft hatten: Sie „werden dringend gebeten, nicht anzureisen.“
„Gott sei Dank ist sonst niemandem etwas passiert“
18.06 Uhr: Im Biergarten sitzen jetzt nur noch die Menschen, deren Autos bei dem Flugzeugabsturz sicher oder möglicherweise beschädigt wurden. Acht Fahrzeuge sind komplett ausgebrannt (siehe unten). Einige habe anscheinend bereits alle Angaben gemacht und warten darauf, von Familienmitglieder oder Freunden abgeholt zu werden. Einige Zuschauer dürfen ihre Autos nicht mitnehmen, obwohl diese auf den ersten Blick nicht beschädigt wurden. Diese Wagen sollen dennoch abgeschleppt werden, damit Sachverständige überprüfen, ob die Hitze nicht sichtbare Schäden zur Folge hatte.
So steht auch Pascal Hielscher auf dem Schotter-Parkplatz. Sein BMW ist mit rotem Flatterband umzäunt. Der Wagen ist äußerlich unbeschadet. „Ich seh nur Rauchspuren“, sagt Hielscher. Aber es stand zu nah am Unglücksort und soll nun erst mal abgeschleppt und untersucht werden. Herausholen darf er auch nichts. Es ist sein Firmenwagen und eigentlich muss er damit am Montag zur Arbeit. Nach Bottrop wird er nun von Freunden mitgenommen.
So geht es auch mehreren Familien aus Moers, die fassungslos auf ihre Fahrzeuge gucken und darauf warten, abgeholt zu werden. „Gott sei Dank ist sonst keinem was passiert“, sagt Marion Lämmel.
Beweissicherungstrupp filmt alle Flic-Flac-Zuschauer
17.53 Uhr: Nachdem die Besucherinnen und Besucher der 15-Uhr-Vorstellung auf Bitten der Polizei bislang im Biergartenbereich des Veranstalters bleiben mussten, teilt die Polizei nun per Durchsage mit: Alle Gäste dürfen sich nun auf den Heimweg begeben. Sie sollen sich jedoch bitte nicht wundern: Ein Beweissicherungstrupp mit Kameras werde alle Abreisenden filmen, um sie gegebenenfalls im Nachhinein noch für Zeugenaussagen kontaktieren zu können.
17.32 Uhr: Die Abendvorstellung, die um 19 Uhr beginnen sollte, ist abgesagt. Die Durchsage im Zirkuszelt, mit der die Zuschauer um kurz nach 17 Uhr über den Flugzeugabsturz informiert wurden, hatte die Polizei übernommen, wie wir nun von Zuschauern erfahren.
17.18 Uhr: Christel Nettelbeck war aus Wuppertal zur Flic-Flac-Show gekommen: Von dem E-Auto, mit dem sie mit ihrer Schwiegertochter und Freundinnen vor wenigen Stunden hergefahren war, ist nur noch verkohlter Schrott. Sie hatte kurz vor Betreten der Show den Knall und den dicken schwarzen Qualm mitbekommen, wurde von Flic-Flac-Mitarbeitern aber ins Zelt gelotst, „hier sind sie sicherer, haben sie gesagt“. Ein bisschen aufgeregt und zitterig habe sie dann die Vorstellung verfolgt, „das war eine gute Ablenkung, das haben sie gut gemacht“, lobt Nettelbeck.
Polizei: Abgestürztes Flugzeug war Maschine aus NRW
17.10 Uhr: Marcus Hauptmann leitet den Einsatz für die Polizei Duisburg. Er sagt, dass es sich bei der abgestürzten Maschine um ein Flugzeug aus NRW handele. Näheres wollen die Ermittlungsbehörden noch nicht bekannt geben.
17.07 Uhr: Der Schreck ist vielen der Menschen, die nun das Zirkuszelt verlassen, ins Gesicht geschrieben. Viele haben Kinder an der Hand oder auf dem Arm. Nach und nach führen Polizistinnen und Polizisten die Zuschauer zu ihren Autos.
17.05 Uhr: Eine Familie mit Kind verlässt das Flic-Flac-Zelt – und erfährt, dass ihr Auto zu den acht völlig zerstörten zählt.
Inzwischen ist nur noch die Abfahrt Zentrum der A59 gesperrt. Die Autobahn war nach Angaben der Autobahnpolizei wegen des Unglücks zwischen 15 und 15.29 Uhr zwischen den Abfahrten Wanheimerort und Zentrum in beide Richtungen voll gesperrt. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen Staus auf dem Abschnitt der Autobahn, auf dem bei der Loveparade-Katastrophe 2010 so viele Rettungswagen und Einsatzfahrzeuge standen.
17 Uhr: Die Polizei Essen hatte am Nachmittag die Einsatzleitung vom Duisburger Präsidium übernommen, da die Behörden den Unfall und die Folgen als größere Schadenslage bewerten. Zahlreiche Polizistinnen und Polizisten sind zum Güterbahnhofsgelände gekommen: Sie sollen das Publikum aus dem Zelt begleiten, betreuen und eine Panik verhindern.
16.53 Uhr: Über der Unglücksstelle steht seit mehreren Minuten ein Helikopter in der Luft, möglicherweise lassen die Ermittler hier Luftaufnahmen vom Unglücksort erstellen.
16.45 Uhr: Zwei Mitarbeiter der Luftaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf sind vor Ort. Sie geben auf Fragen zu den Insassen des Flugzeugs und zur Herkunft der Maschine keine Auskunft. Die Bezirksregierung wolle am Abend Informationen zur Identität der mutmaßlich zwei Todesopfer bekannt geben.
Das Feuer hat von dem Flugzeug nichts mehr übrig gelassen, die acht komplett ausgebrannten und verkohlten Autos auf dem Parkplatz sind zumindest noch zu erkennen. Farben oder Marken sind nicht mehr zu erkennen.
16.40 Uhr: Michael Görtzen berichtet, dass nach dem Feuer nicht mehr zu erkennen sei, dass dieses ausgebrannte Wrack ein Flugzeug war. Darum sei auch noch unklar, um was für eine Maschine es sich handelt. Es ist auch noch nichts über die Identität der beiden Todesopfer bekannt.
Zwischen der Absturzstelle und dem voll besetzten Zirkuszelt liegen nur 100 Meter
16.35 Uhr: Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Michael Görtzen, sagt, dass der Abstand zwischen dem Absturzort und dem Flic-Flac-Zelt knapp 100 Meter betrage, der Biergarten liege noch näher. Damit ist Duisburg nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Denn die weiterhin laufende Nachmittagsvorstellung im Zirkus Flic Flac wird von 700 Zuschauern verfolgt.
Die Vorstellung im schwarz-gelben Zelt läuft weiter bis 17 Uhr. Einsatzleiter Görtzen will die Zuschauer nach dem Ende der Vorstellung im Zelt informieren. Die meisten Zuschauer drinnen haben offenbar nicht mitbekommen, was draußen passiert ist: Man hört sie jubeln und applaudieren, während vor dem Zelt Brandgeruch in der Luft liegt. Eine surreale Situation.
16.30 Uhr: Laut Autobahnpolizei ist die A59, die am Güterbahnhofsgelände durch die Duisburger Innenstadt führt, „weiträumig gesperrt“.
16.15 Uhr: Nach Angaben der Feuerwehr Duisburg sind bei dem Absturz des Kleinflugzeugs „höchstwahrscheinlich zwei Personen zu Tode“ gekommen, meldet sie in einer ersten Pressemitteilung.
Einsatzleiter Michael Görtzen sagt unserer Reporterin vor Ort, in dem Flugzeugwrack seien zwei Brandleichen gefunden worden.
Weitere Verletzte gebe es anscheinend nicht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Absturzursache aufgenommen.
Das Kleinflugzeug ist nach neuesten Erkenntnissen gegen 14.50 Uhr auf dem Parkplatz des Zirkus Flic Flac auf dem alten Güterbahnhofsgelände aufgeschlagen. Laut Görtzen seien mehrere Notrufe wegen des Flugzeugabsturzes bei der Feuerwehr eingegangen.
Als die ersten Feuerwehrkräfte an der Absturzstelle ankamen, brannten acht dort geparkte Pkw sowie das Kleinflugzeug. Weitere Autos seien durch das Feuer beschädigt worden.
60 Einsatzkräfte konnten Ausbreitung des Feuers auf Parkplatz verhindern
Weiter berichtet der Lagedienst der Feuerwehr über den Einsatz: „Durch einen gezielten Löschangriff konnte eine weitere Ausbreitung verhindert und der Brand gelöscht werden.“ Feuerwehr und Rettungsdienst seien mit etwa 60 Einsatzkräften vor Ort.
Zusätzlich waren zu Einsatzbeginn aufgrund der zunächst unklaren Lage zahlreiche weitere Rettungsdienstkräfte alarmiert worden, deren Unterstützung jedoch nicht erforderlich war. Der Hintergrund: Mit der Alarmierung war wegen des Meldestichwortes „Flugzeugabsturz“ ein „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) ausgerufen worden. Zum jetzigen Zeitpunkt rechnet die Feuerwehr damit, dass ihr Einsatz bis etwa 18 Uhr abgeschlossen ist.
Feuerwehr-Einsatzleiter: Flic-Flac-Zuschauer waren nicht gefährdet
16.10 Uhr: Der Feuerwehrleute haben nach Angaben des Einsatzleiters der Feuerwehr, Michael Görtzen, schnell festgestellt, dass die Besucher der laufenden Flic-Flac-Vorstellung weder durch den Brand noch durch den Rauch gefährdet waren. Darum entschied sich das Einsatzleitung, die Vorstellung nicht zu unterbrechen. Die um 15 Uhr gestartete Vorstellung der „Sommer Edition“-Show hatte etwa 700 Zuschauer.
16.05 Uhr: Die Feuerwehr rückt ab, die Löscharbeiten sind beendet. Verkohlte Autos sind zu sehen – und weiße Planen, mit denen der eigentliche Absturzort abgehängt ist. Mehrere Verpuffungen sollen nach unbestätigten Augenzeugenberichten zu hören gewesen sein, mehrere Hubschrauber wurden über der Innenstadt und dem Absturzort gesichtet.
Rauchwolke zieht Schaulustige an – Flic-Flac-Show unweit der Absturzstelle läuft weiter
15.45 Uhr: Die Feuerwehr in Duisburg will sich nach Anfrage der Redaktion erst später zu dem Vorfall äußern, der aktuell zahlreiche Schaulustige anzieht. Auch die Autobahnpolizei hält sich noch zurück – auch zu einer möglichen Sperrung der nahe gelegenen A 59.
Mehrere Feuerwehrautos, Rettungswagen und die Polizei sind vor Ort. Nach Angaben des Flic-Flac-Sprechers Michael Mohr läuft die Nachmittags-Vorstellung auf Wunsch von Feuerwehr und Polizei weiter. So solle verhindert werden, dass die Gäste auf den Parkplatz strömen. Auch in der Pause sollen die Zirkusbesucher im Zelt bleiben.
Stadtsprecher: Mindestens ein Toter bei Flugzeugabsturz Am Alten Güterbahnhof
15.35 Uhr: Nach Angaben des Stadtsprechers Peter Hilbrands ist am Sonntagnachmittag ein Kleinflugzeug auf dem Gelände am Alten Güterbahnhof in Duisburg abgestürzt. Bei dem Absturz sei ein Mensch ums Leben gekommen. Auf dem Gelände stehen auf dem Parkplatz des Zirkus Flic Flac zurzeit mehrere Autos und die abgestürzte Maschine in Flammen. Eine dicke schwarze Rauchwolke ist bereits aus weiter Entfernung über der Duisburger Innenstadt zu sehen.
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