Duisburg/Wesel. Warum die Luftsportfreunde Wesel-Rheinhausen nach dem Absturz in Duisburg besonders erschüttert sind und was sie zu Sicherheitsstandards sagen.
Nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeugs am Sonntag auf dem Flic-Flac-Parkplatz in Duisburg ist die Betroffenheit auch bei den Luftsportfreunden Wesel-Rheinhausen groß. Einige Vereinsmitglieder, so der Vorsitzende Sascha Kujath (32), kannten den Fluglehrer (54) aus Bottrop, der am Sonntagnachmittag ebenso wie der zweite Insasse (77) aus Dortmund ums Leben gekommen ist.
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„Eine Kollegin hat noch einen Tag vorher mit ihm telefoniert“, sagt Kujath. „Bei so einem Ereignis hält die Fliegerszene den Atem an. Das ist ganz schlimm.“ Erinnerungen werden wach an ein Unglück im Sommer 2020, als in Wesel ebenfalls ein Ultraleichtflugzeug erst vom vereinseigenen Flugplatz gestartet und dann in ein Wohnhaus gestürzt war. Damals gab es drei Tote – die beiden Insassen und die Mutter eines kleinen Kindes.
Luftsportfreunde Wesel-Rheinhausen betonen hohe Sicherheitsstandards
Dies seien tragische, aber seltene Unglücke, betont Kujath, der gleichzeitig Fluglehrer ist: „Grundsätzlich gibt es in der Fliegerei in Deutschland sehr hohe Sicherheitsstandards – auch in der Ausbildung.“
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Reichlich Flugerfahrung haben demnach die Flugschüler, bevor sie zum Beispiel die Lizenz für Ultraleichtflugzeuge bekommen. Es gebe dazu mehrere Möglichkeiten. Der gängigste Weg sei es, erst einen Segelflugschein zu machen.
Ultraleichtflugzeuge: Voraussetzungen für Lizenz
„Dafür sind mindestens 15 Flugstunden vorgeschrieben, in der Regel sind es mehr“, so Kujath. „Danach kommen noch mal mindestens sechs Flugstunden, auch hier eher mehr, für die sogenannte Klassenberechtigung für Reisemotorsegler dazu.“
So erst seien die Voraussetzungen geschaffen, um als Flugschüler in ein Ultraleichtflugzeug zu steigen. „Dann geht es allerdings schnell“, sagt der Vereinsvorsitzende. „Da können schon eine Stunde mit dem Fluglehrer sowie drei kurze Alleinflüge ausreichen.“
Und er stellt klar, dass auch Fluglizenzinhaber klare Regeln befolgen müssen. So sei nach zwei Jahren immer eine Auffrischungsprüfung vorgeschrieben – unabhängig von der Zahl der Flugstunden.
>> LUFTSPORTFREUNDE WESEL-RHEINHAUSEN NACH FUSION
- Sascha Kujath ist 2015 von der LSG Rheinhausen im Rahmen einer Fusion zu den LSF Wesel gewechselt und seit 2019 Vorsitzender der Luftsportfreunde Wesel-Rheinhausen.
- Der Verein hat aktuell rund 200 Mitglieder, 90 Prozent davon kommen aus Wesel.