Duisburg-Neuenkamp. Die Gebag hat an der Benediktstraße in Duisburg-Neuenkamp neue Räume für die Kita und das Jugendzentrum gebaut. Das hat der Bau gekostet.
Wirklich neu riecht es in der Kindertagesstätte an der Benediktstraße in Duisburg-Neuenkamp nicht mehr. Und auch im darüber liegenden Jugendzentrum wurden in einer Ferienaktion die Wände bemalt, damit der Treff namens „Die Insel“ nicht mehr ganz so steril daher kommt. Beide Einrichtungen brauchten dringend neue Räume, die alten waren marode und teilweise schimmelig. Und die Bauarbeiter lieferten punktgenau, trotz Corona, ab. Bereits vor rund einem Jahr hat die städtische Baugesellschaft Gebag die Schlüssel übergeben. Seitdem wird in dem farbenfrohen Gebäude gespielt. Wegen Corona wurden dieses aber erst jetzt offiziell eröffnet.
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„Die Räume sind wirklich schön geworden“, loben die Erwachsenen, die sich an einem der Rundgänge durch Kindergarten und Jugendzentrum beteiligen. Kita-Leiterin Gabriele Niels zeigt ihnen gerade den „Bau-Raum“, in dem ein paar Jungs versunken auf Spielteppichen sitzen und eine Holzeisenbahn im Kreis bewegen. Nebenan befinden sich ein Ruheraum und die kleinen Toiletten. 5,8 Millionen Euro hat die Gebag in den Neubau investiert.
Räume in Duisburg-Neuenkamp sind hell und groß: Gebäude misst 1200 Quadratmeter
1200 Quadratmeter verteilen sich über zwei Etagen. Alle Räume sind hell. Während der Bauphase wurden die beiden alten Gebäude für den Corona-Notbetrieb genutzt und erst nach dem Umzug im Februar 2021 abgebrochen. In der Kita können nun vier Gruppen mit insgesamt 88 Kindern, anstatt wie bisher 73 Jungen und Mädchen, betreut werden.
Kinderbetreuung- Gebag will in Duisburg 12 neue Kitas bauenDie Arbeit der Kita soll zudem zum Familienzentrum ausgebaut werden und Beratungs- und Freizeitangebote für Eltern und Familien bieten. Dazu gehören beispielsweise Sprachkurse, Austausch- und Begegnungsmöglichkeiten sowie Unterstützung in Sachen Integration.
Jugendzentrum hat eine Dachterrasse bekommen
Für die Besucher des Jugendzentrums „Die Insel“ ist das ein ganz neues Erlebnis, schließlich waren sie früher im Keller untergebracht. „Es kommt drauf an, wen man fragt“, antwortet Leiter Jörg Seidel auf die Frage, ob es allen gefällt. Früher konnten die Jugendlichen im Kreis durch die Gänge toben und Fangen spielen. Am neuen Standort reihen sich alle Räume hintereinander an einem Flur auf.
Es gibt einen Tanzsaal, einen Multifunktionsraum, der mit Lichttechnik, Leinwand und einer Bühne ausgestattet ist. Vielleicht finden hier demnächst einmal Konzerte statt. In der Küche befindet sich eine schöne Sitzecke, und noch wichtiger: Zwei Backöfen und Herde, an denen die Jugendlichen prima ein Kochduell starten können. Genauso wichtig sind die inneren Werte: Für die künftigen LAN-Partys wurden extra starke Leitungen verlegt. Da das Außengelände vornehmlich von der Kita genutzt wird, ist im oberen Bereich eine Dachterrasse entstanden.
Nach den Lockdowns sind die Mitarbeiter des Jugendzentrums rund um Leiter Jörg Seidel nun damit beschäftigt, die Kinder und Jugendlichen wieder zurück zu locken. Die Angebote richten sich an Sechs- bis Zwölfjährige sowie an Teenager zwischen 13 und 19 Jahren. „Durch die Lockdowns ist der Kontakt schon abgerissen. Das Problem haben aber alle Jugendzentren in Duisburg. Wir setzen jetzt wieder bei den Jüngeren in der Grundschule an, damit Besucher nachwachsen“, erklärt Jörg Seidel.
Bevor er nach Neuenkamp kam, hat er das Blaue Haus in Hochfeld geleitet. „Hier muss ich nicht den Sheriff spielen“, vergleicht er die Arbeit. Nun freuen er und sein Team sich auf die vielen Aktionen in den neuen Räumen. Das Jugendzentrum ist montags bis freitags von 13.30 bis 17.30 Uhr für alle Sechs- bis Zwölfjährigen geöffnet. Von 18 bis 20 Uhr können die 13- bis 19-Jährigen vorbei kommen.
>> Jugendzentrum von der NRW-Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt und Jugendarbeit zertifiziert
Bei der Feier wurde „Die Insel“ auch zur offiziellen Kontaktstelle für Akzeptanz sexueller Vielfalt im Netzwerk „gerne anders!“ ernannt und ist damit Anlaufstelle für junge Schwule, Lesben und Transgender.
So soll ein Schutzraum für Beratung, Aufklärung und Sensibilisierung entstehen. „So etwas ist wichtig, denn oft verwenden Jugendliche das Wort ,schwul’ noch als Schimpfwort“, weiß Jörg Seidel. Eine weitere Anlaufstelle ist das Jugendzentrum „Juzo“ in Homberg-Hochheide.