Duisburg. Ein Großaufgebot hat in Duisburg 832 Fahrzeuge kontrolliert. Die Polizei meldet wichtige Erkenntnisse im Kampf gegen Clans und nennt Zahlen.
Bei einem gemeinsamen Großeinsatz haben Polizei, Staatsanwaltschaft, Zoll und Ordnungsamt Freitagabend und Samstagnacht in Duisburg die Insassen von mehr als 800 Fahrzeugen kontrolliert. Das hat die Polizei Duisburg am Samstagmittag berichtet. Die Behörden werten die Verkehrskontrollen im gesamten Stadtgebiet demnach als Erfolg im Dauerkampf gegen Raser- und Tuningszene sowie gegen organisierte Kriminalität.
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„Die Einsatzkräfte zogen unter anderem Raser oder verkehrsuntaugliche Fahrzeuge aus dem Verkehr und nahmen Scheinhalter ins Visier“, erklärte das Duisburger Präsidium. Vor allem aber habe die Aktion „wertvolle Erkenntnisse für weitere Ermittlungen im Bereich der Clan-Kriminalität“ geliefert. Mit den konzertierten Kontrollen setzen Strafverfolger, Ordnungshüter und Finanzverwaltung auch in Duisburg auf die Strategie der „1000 Nadelstiche“ gegen kriminelle Großfamilien. Die erste Einsatzbilanz vom Morgen danach:
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- Zwischen Freitagabend, 18 Uhr, und Samstag, zwei Uhr, kontrollierten die Einsatzkräfte 832 Fahrzeuge.
- Die Beamtinnen und Beamten erstatteten in 22 Fällen Strafanzeige – unter anderem wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln, aber auch wegen Bedrohung.
- Darüber hinaus wurden 51 Ordnungswidrigkeiten angezeigt – etwa wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen und wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss.
- Des Weiteren seien 54 Verwarngelder fällig geworden, etwa weil Fahrzeuginsassen nicht angeschnallt waren.
Einige besondere Kontrollsituationen erläuterten die Sprecherinnen und Sprecher der Polizei detaillierter:
In Marxloh, auf der Kaiser-Wilhelm-Straße, hielten die Beamten einen 28-Jährigen an. Sie stellten per Vortest fest, dass er Cannabis konsumiert haben musste, und fanden eine größere Menge des Rauschmittels in seinem Wagen. Sie brachten den Mann für eine Blutprobe zur Wache, seine Wohnung wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg ebenfalls durchsucht: Hier lagen weitere Tütchen mit Cannabis. Der Mann muss sich jetzt mit einer Anzeige unter anderem wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln auseinandersetzen.
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Auf der Brücke der Solidarität, zwischen Rheinhausen und Hochfeld, ging den Einsatzkräften ein Auto ins Netz, dessen Fahrer „einen abwendbaren Haftbefehl offen hatte“. „Er zahlte 320 Euro und konnte weiterfahren“, so die Polizei.
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Auf der Duisburger Straße in Hamborn stoppten die Beamten ein Auto, welches bereits bei einem vorherigen Einsatz aus dem Verkehr gezogen worden war. Die Betriebserlaubnis war erloschen. Die Fahrerin informierte ihren Ehemann, der kurz darauf an der Kontrollstelle erschien. Er habe die Einsatzkräfte beschimpft und sich nicht an einen Platzverweis gehalten, „so dass er in Gewahrsam kam“. Er wurde wegen Beleidigung und Bedrohung angezeigt, das Auto sichergestellt.
Auf der Vulkanstraße in der Altstadt fiel den Einsatzkräften ein Audi auf. Das Fahrwerk war laut Polizei unzulässig verändert worden, weshalb auch dieser Wagen abgeschleppt und sein Besitzer angezeigt wurde.