Duisburg. Beecks historische Besonderheiten sind die Verbreitung der evangelischen Religion im Duisburger Norden und die König-Brauerei. So alt ist Beeck.

Beeck weist zwei Besonderheiten auf: Es ist für die Verbreitung der evangelischen Religion im Duisburger Norden wichtig gewesen. Und es wurde nur an seinen Rändern von der Schwerindustrie berührt, wird stattdessen bis heute von der König-Brauerei geprägt.

Ursprünglich handelt es sich um das Gebiet zwischen dem Beeckbach im Norden und der Emscher im Süden und Westen. Letztere verlief jahrhundertelang in vielen Schleifen, um sich an der Nordspitze von Laar mit der Alten Emscher zu vereinigen und nach Norden zum Rhein zu fließen. Die meisten Häuser von Beeck gruppierten sich dort, wo heute die Hoffsche Straße und die A 42 verlaufen. Weit entfernt, zwischen Neander- und Möllershofstraße, lagen die Häuser des Beecker Ortsteils Stockum. Bodenfunde bezeugen, dass in dieser hochwasserfreien Landschaft schon um 700 vor Christus Menschen gesiedelt haben.

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Der Name Stockum (Stockheim) ist fränkisch, also aus der Zeit um 600 nach Christus. Staatliche und kirchliche Zuständigkeiten sowie Überschneidungen dazwischen sind für das Mittelalter typisch. Staatlich gehörte Beeck zum Land Kleve. Dessen Graf sicherte sich die Gefolgschaft, indem er Land an Adelige von niedrigerem Rang vergab.

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Karte von Beeck und Stockum aus dem Jahr 1727: Beeck bestand damals aus rund 50 Häusern, Stockum aus 15 Häusern. 1832 hatte Beeck 612 Einwohner und Stockum 220. Heute sind es wie im Jahre 1900 zusammen rund 11.000 Einwohner.
Karte von Beeck und Stockum aus dem Jahr 1727: Beeck bestand damals aus rund 50 Häusern, Stockum aus 15 Häusern. 1832 hatte Beeck 612 Einwohner und Stockum 220. Heute sind es wie im Jahre 1900 zusammen rund 11.000 Einwohner. © Stadtarchiv Duisburg

Beeck: Zum Kirchspiel gehörten Laar, Schwelgern und Buschhausen

Der Oberhof in Duisburg-Beeck besteht seit 350 JahrenZum Beispiel den Oberhof Beeck, der schon um 700 bestanden haben muss. Er hieß ursprünglich Sattelhof: Sein Hofherr musste dem Grafen im Kriegsfall ein gesatteltes Pferd stellen. Später wurde das durch andere Pflichten ersetzt. Um gottgefällig zu handeln, schenkten viele Adlige ihren Besitz der Kirche. So gelangte der Oberhof 947 an das Reichsstift Essen, ein Frauenkloster. 32 Unterhöfe gehörten 1615 zu diesem Oberhof, leisteten Abgaben an ihn. Deren Pächter bildeten ein Gericht für Streitigkeiten auf und zwischen den Höfen. Bis 1608 tagte es drei Mal im Jahr. Seit 1606 hatte ein Klevischer Beamter den Vorsitz. Dabei hatte sich eingebürgert, dass die staatliche Gerichtsbarkeit dort gar nicht zuständig war.

Blick von Süden auf Beeck im Jahr 1958: in der Bildmitte die König-Brauerei, weiter nördlich, ebenfalls östlich der Friedrich-Ebert-Straße, die katholische Kirche St. Laurentius.
Blick von Süden auf Beeck im Jahr 1958: in der Bildmitte die König-Brauerei, weiter nördlich, ebenfalls östlich der Friedrich-Ebert-Straße, die katholische Kirche St. Laurentius. © Stadtarchiv Duisburg

Neben dem Oberhof gab es noch weitere Güter des Landesherrn, so den Östrichshof östlich vom Oberhof, zeitweise im Besitz der Ritter von Holten, oder den Lehnhof westlich vom Oberhof, der lange auch dem Stift Essen gehörte. Aus deren Unterhöfen gingen weitere Höfe hervor wie der Nattenbergshof an der Mündung des Beeckbachs in die Emscher. Er gehörte im Mittelalter dem Kölner Kloster St. Gereon.

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Noch vor 900 war am Oberhof eine Kapelle gebaut worden. 1280 wird erstmals ein Pfarrer erwähnt. 1306 ging die Zuständigkeit dafür vom Erzbischof in Köln auf das Stift in Essen über. Zum Einzugsbereich der Beecker Kirche, dem Kirchspiel, gehörte Laar ebenso wie Schwelgern oder Oberhausen-Buschhausen. Dieses Kirchspiel war identisch mit dem staatlichen Gerichtsbezirk, dem Landgericht Beeck.

Beeck und Stockum- Eigenleben zwischen Beeckbach und Emscher

Hinterhof an der Alsumer Straße nach einem Luftangriff im Sommer 1941.
Hinterhof an der Alsumer Straße nach einem Luftangriff im Sommer 1941. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Blick über den Marktplatz um 1960. Die Gemeinde Beeck hatte ihn 1891 angekauft, um dort den beliebten Jahrmarkt, die Kirmes, abhalten zu können.
Blick über den Marktplatz um 1960. Die Gemeinde Beeck hatte ihn 1891 angekauft, um dort den beliebten Jahrmarkt, die Kirmes, abhalten zu können. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Der Vorläufer der heutigen Gustav-Stresemann-Realschule: die Knabenmittelschule an der Bruckhauser Straße, heute Förderschule. Ihr Gebäude entstand im Jahr 1900. Die Aufnahme stammt aus den Anfangsjahren. Von 1933 bis 1947 hieß sie Paul-Bäumer-Schule. 1966 erhielt sie den heutigen Namen und wurde 1972 in einen Neubau an die Weststraße verlegt.
Der Vorläufer der heutigen Gustav-Stresemann-Realschule: die Knabenmittelschule an der Bruckhauser Straße, heute Förderschule. Ihr Gebäude entstand im Jahr 1900. Die Aufnahme stammt aus den Anfangsjahren. Von 1933 bis 1947 hieß sie Paul-Bäumer-Schule. 1966 erhielt sie den heutigen Namen und wurde 1972 in einen Neubau an die Weststraße verlegt. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Ein Leichtlastwagen wird im Mai 1937 bei der König-Brauerei beladen.
Ein Leichtlastwagen wird im Mai 1937 bei der König-Brauerei beladen. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Schachtanlage Rönsbergshof im Jahre 1922. Sie förderte nur von 1915 bis 1930 Kohle. Ab 1956 dienten seine Gebäude als Bergberufsschule. 1968 übernahm die Stadt das Gelände, errichtete dort eine Förderschule.
Die Schachtanlage Rönsbergshof im Jahre 1922. Sie förderte nur von 1915 bis 1930 Kohle. Ab 1956 dienten seine Gebäude als Bergberufsschule. 1968 übernahm die Stadt das Gelände, errichtete dort eine Förderschule. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Belegschaft der König-Brauerei feierte im Jahr 1900, dass das Unternehmen eine Produktion von 50.000 Hektolitern erreicht hatte. Heute sind es über eine Million Hektoliter.
Die Belegschaft der König-Brauerei feierte im Jahr 1900, dass das Unternehmen eine Produktion von 50.000 Hektolitern erreicht hatte. Heute sind es über eine Million Hektoliter. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Fotomontage von der König-Brauerei an der Friedrich-Ebert-Straße Mitte der 1950er Jahre. Theodor Heinrich König (1825 bis 1891) hatte sie 1858 gegründet. Seit 1898 war sie eine Aktiengesellschaft. Sie gehört heute zum Bitburger-Konzern.
Fotomontage von der König-Brauerei an der Friedrich-Ebert-Straße Mitte der 1950er Jahre. Theodor Heinrich König (1825 bis 1891) hatte sie 1858 gegründet. Seit 1898 war sie eine Aktiengesellschaft. Sie gehört heute zum Bitburger-Konzern. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Das neue Evangelische Krankenhaus an der Flottenstraße vor der ersten Erweiterung im Jahre 1910. Es wurde 1898 eröffnet und in den 1960er Jahren zu einer Pflegeeinrichtung umgebaut.
Das neue Evangelische Krankenhaus an der Flottenstraße vor der ersten Erweiterung im Jahre 1910. Es wurde 1898 eröffnet und in den 1960er Jahren zu einer Pflegeeinrichtung umgebaut. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die imposante Volksschule an der Straße Lange Kamp im Jahre 1955, also nach dem Wiederaufbau. 1970 war sie wieder baufällig und wurde abgerissen. Ihre Nachfolge trat zwei Jahre später die Hauptschule an der Möhlenkampstraße an.
Die imposante Volksschule an der Straße Lange Kamp im Jahre 1955, also nach dem Wiederaufbau. 1970 war sie wieder baufällig und wurde abgerissen. Ihre Nachfolge trat zwei Jahre später die Hauptschule an der Möhlenkampstraße an. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Einmündung der Straße Lange Kamp in die Friedrich-Ebert-Straße um 1920. Im Hintergrund die evangelische Kirche. Ihre älteste Glocke trug in den 1970er Jahren die Jahreszahl 1458. Rechts davor das Gebäude des Oberhofs von 1666. Urkundlich erwähnt wurde er erstmals 947. Er ist heute ein Kulturzentrum.
Die Einmündung der Straße Lange Kamp in die Friedrich-Ebert-Straße um 1920. Im Hintergrund die evangelische Kirche. Ihre älteste Glocke trug in den 1970er Jahren die Jahreszahl 1458. Rechts davor das Gebäude des Oberhofs von 1666. Urkundlich erwähnt wurde er erstmals 947. Er ist heute ein Kulturzentrum. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Der 1929 fertiggestellte Bahnhof Beeck an der Möllershofstraße in einer Aufnahme um 1930. Die Bahnstrecke von Moers nach Oberhausen bestand schon seit 1912. Personenverkehr aber gab es nur zwischen 1929 und 1983. Sie ist bis heute für den Güterverkehr bedeutsam.
Der 1929 fertiggestellte Bahnhof Beeck an der Möllershofstraße in einer Aufnahme um 1930. Die Bahnstrecke von Moers nach Oberhausen bestand schon seit 1912. Personenverkehr aber gab es nur zwischen 1929 und 1983. Sie ist bis heute für den Güterverkehr bedeutsam. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Blick auf die Beecker Kirmes um 1960. Sie wurde schon 1549 zu Ehren des Heiligen Laurentius gefeiert. Die Evangelischen behielten sie bei. Sie war schon damals ein bedeutendes Volksfest. Bild: Stadtarchiv Duisburg
Blick auf die Beecker Kirmes um 1960. Sie wurde schon 1549 zu Ehren des Heiligen Laurentius gefeiert. Die Evangelischen behielten sie bei. Sie war schon damals ein bedeutendes Volksfest. Bild: Stadtarchiv Duisburg © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Feierstunde zur Einweihung der Hauptschule Möhlenkampstraße Ende November 1974. Am Rednerpult Josef Krings, damals
Feierstunde zur Einweihung der Hauptschule Möhlenkampstraße Ende November 1974. Am Rednerpult Josef Krings, damals "nur" Bürgermeister der Stadt. Aus ihr ging 1991 die Gesamtschule Beeck hervor, heute Theodor-König-Gesamtschule. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die alte Papiermühle an der damals schon begradigten Emscher im Jahre 1936. Das Kloster Hamborn hatte sie 1764 gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zerstört.
Die alte Papiermühle an der damals schon begradigten Emscher im Jahre 1936. Das Kloster Hamborn hatte sie 1764 gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zerstört. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Blick von Osten auf Beeck um 1965. Am unteren Bildrand die Herwarthstraße in Untermeiderich. In Bildmitte die Sinteranlage der Phoenix-Rheinrohr-AG auf Meidericher Gebiet, die im Jahr zuvor von Thyssen übernommen wurde. Dahinter der östliche Ortsrand von Beeck mit dem damaligen Neubaugebiet an der Friedhofstraße.
Blick von Osten auf Beeck um 1965. Am unteren Bildrand die Herwarthstraße in Untermeiderich. In Bildmitte die Sinteranlage der Phoenix-Rheinrohr-AG auf Meidericher Gebiet, die im Jahr zuvor von Thyssen übernommen wurde. Dahinter der östliche Ortsrand von Beeck mit dem damaligen Neubaugebiet an der Friedhofstraße. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Während der Nazizeit hieß die Straße Lange Kamp Schlageterstraße. Das Bild zeigt sie nach einem Luftangriff im April 1944.
Während der Nazizeit hieß die Straße Lange Kamp Schlageterstraße. Das Bild zeigt sie nach einem Luftangriff im April 1944. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Rechte Aufnahme: Im Juni 1972 wurde die Gemeinschaftsgrundschule Lange Kamp eingeweiht. Der Schulstandort nahe der evangelischen Kirche geht bis auf das Jahr 1650 zurück.
Rechte Aufnahme: Im Juni 1972 wurde die Gemeinschaftsgrundschule Lange Kamp eingeweiht. Der Schulstandort nahe der evangelischen Kirche geht bis auf das Jahr 1650 zurück. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Der Rönsbergshof im Jahre 1890. Zu diesem Zeitpunkt betrieb er schon fast 100 Jahre eine Kornbrennerei.
Der Rönsbergshof im Jahre 1890. Zu diesem Zeitpunkt betrieb er schon fast 100 Jahre eine Kornbrennerei. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Kornbrennerei Rönsberg, hervorgegangen aus dem Rönsbergshof an der Emscher. Er gehörte bis 1803 dem Kloster Hamborn. Aufnahme von Anfang der 1920er Jahre.
Die Kornbrennerei Rönsberg, hervorgegangen aus dem Rönsbergshof an der Emscher. Er gehörte bis 1803 dem Kloster Hamborn. Aufnahme von Anfang der 1920er Jahre. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die katholische Kirche St. Laurentius von 1906 in einer Aufnahme vor dem Zweiten Weltkrieg, also noch mit Spitzturm. Damit trat die Katholische Kirche erstmals wieder in Beeck in Erscheinung. Der Heilige Laurentius war schon im Mittelalter der Schutzpatron des Ortes.
Die katholische Kirche St. Laurentius von 1906 in einer Aufnahme vor dem Zweiten Weltkrieg, also noch mit Spitzturm. Damit trat die Katholische Kirche erstmals wieder in Beeck in Erscheinung. Der Heilige Laurentius war schon im Mittelalter der Schutzpatron des Ortes. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Neanderstraße im April 1943 nach einem Luftangriff.
Die Neanderstraße im April 1943 nach einem Luftangriff. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Schlageter-Schule, später Schule Lange Kamp, nach einem Luftangriff im April 1944. Sie stammte aus der Zeit um 1900, wurde wiederaufgebaut und wich 1970 für den Neubau der Grundschule Lange Kamp.
Die Schlageter-Schule, später Schule Lange Kamp, nach einem Luftangriff im April 1944. Sie stammte aus der Zeit um 1900, wurde wiederaufgebaut und wich 1970 für den Neubau der Grundschule Lange Kamp. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
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Liberaler Adel im Land Kleve – Reformation in Beeck bis 1618

Weil der Adel im Land Kleve liberal eingestellt war, konnte sich in Beeck die Reformation bis 1618 durchsetzen. Die Beecker boykottierten die Abgaben für den katholischen Pfarrer, unterhielten einen eigenen Prediger. Von der neuen Evangelischen Gemeinde Beeck wurden später die Gemeinden Hamborn (1891), Laar (1900) und Marxloh (1905) abgetrennt.

Seit 1609 gehörte Kleve zum Land Brandenburg-Preußen. 1753 wurden Verwaltung und Rechtsprechung getrennt. Das Amt Beeck war der Sitz eines Steuereintreibers. Gerichtsort wurde Dinslaken. Mit der Besetzung durch Frankreich ab 1803 endete das Eigenleben der kirchlichen Besitztümer.

Blick von Osten auf Beeck um 1965. Am unteren Bildrand ist die Herwarthstraße in Untermeiderich zu sehen. In der Bildmitte ist die die Sinteranlage der Phoenix-Rheinrohr-AG auf Meidericher Gebiet zu sehen, die im Jahr zuvor von Thyssen übernommen wurde. Dahinter der östliche Ortsrand von Beeck mit dem damaligen Neubaugebiet an der Friedhofstraße.
Blick von Osten auf Beeck um 1965. Am unteren Bildrand ist die Herwarthstraße in Untermeiderich zu sehen. In der Bildmitte ist die die Sinteranlage der Phoenix-Rheinrohr-AG auf Meidericher Gebiet zu sehen, die im Jahr zuvor von Thyssen übernommen wurde. Dahinter der östliche Ortsrand von Beeck mit dem damaligen Neubaugebiet an der Friedhofstraße. © Stadtarchiv Duisburg

Als Sitz von Gemeindebeamten konkurrierte Beeck im 19. Jahrhundert mit Holten. 1886 bildete es eine eigene Bürgermeisterei. Aus ihr wurde 1900 Hamborn ausgegliedert. 1904 wurde Beeck nach Ruhrort eingemeindet und 1905 mit Ruhrort und Meiderich nach Duisburg.

Die Anfänge des Schulwesens gehen auf das Jahr 1650 zurück. Das Schulhaus stand dicht bei der Kirche und war bis zum Zweiten Weltkrieg vorhanden. Stockum erhielt 1843 eine erste eigene Schule an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße. 1898 weist der Stadtplan daneben noch eine evangelische Schule an der Karolingerstraße sowie eine katholische an der Prinz-Friedrich-Karl-Straße aus. Letztere bestand noch in den 70er Jahren.

Papiermühle und kleine Kohlezechen

Das moderne Zeitalter begann 1764 mit einer Papiermühle an der Emscher. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Hinterhof an der Alsumer Straße nach einem Luftangriff im Sommer 1941.
Hinterhof an der Alsumer Straße nach einem Luftangriff im Sommer 1941. © Stadtarchiv Duisburg

Von Laar ausgehend, entstanden auch auf Beecker Gebiet in den 1850er Jahren kleine Kohlezechen. Sie gingen bald in August Thyssens Firma Gewerkschaft Deutscher Kaiser (GDK) auf. 1908 wurde der Schacht Rönsbergshof angelegt. Seine Anlagen standen bis 1964.

Noch 1850 musste man von Laar aus bei Stockum mit einer Fähre über die Emscher setzen, um weiter nach Norden zu gelangen. Erst danach setzte der Bau von Straßen und Brücken in großem Stil ein.

1858 gründete Theodor Heinrich König seine Brauerei. Sie profitierte enorm vom Zuzug so vieler Menschen in die Region, hielt sich als einzige Duisburger Brauerei auch nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Belegschaft der König-Brauerei feierte im Jahr 1900, dass das Unternehmen eine Produktion von 50.000 Hektolitern erreicht hatte. Heute sind es über eine Million Hektoliter.
Die Belegschaft der König-Brauerei feierte im Jahr 1900, dass das Unternehmen eine Produktion von 50.000 Hektolitern erreicht hatte. Heute sind es über eine Million Hektoliter. © Stadtarchiv Duisburg

Ab 1898 fuhr die elektrische Straßenbahn von Ruhrort über Beeck nach Bruckhausen. Beeck und Stockum waren da schon zusammengewachsen. In der Folgezeit dehnte sich die Wohnbebauung vor allem nach Osten aus. 1899 begann die GDK auf dem Ikea-Gelände, das heute zu Beeck gehört, den Schacht 4 anzulegen. Er förderte bis 1959.

Emscher-Begradigung und Bau der A42

Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Emscher begradigt. 1956 begann man, vom ehemaligen Schacht Rönsbergshof in Richtung Bruckhausen und Meiderich aufzuforsten. Vom Südende der Papiermühlenstraße aus wurde ein Stichkanal der Alten Emscher zum Beeckbach gebaut.

Von Ende der 1970er Jahre an hatte Beeck dort für etwas mehr als 30 Jahre ein Hallenbad.

Große Umwälzungen brachte der Bau der A 42. Sie erreichte Beeck 1980 und ist seit 1992 durchgehend befahrbar. Damit wurde das Straßennetz im Beecker Norden neu geordnet.

Ein Leichtlastwagen wird im Mai 1937 bei der König-Brauerei beladen.
Ein Leichtlastwagen wird im Mai 1937 bei der König-Brauerei beladen. © Stadtarchiv Duisburg