Duisburg. Das öffentliche und kulturelle Leben in Beeck hat in den vergangenen Jahren gelitten. Was der Wegfall der Kirmes für den Stadtteil bedeutet.
Kirmes-Aus nach fast 500 Jahren: Mit Entsetzen reagieren manche Beecker auf den geplanten Abzug der Veranstaltung, die Zeit ihres Lebens in jedem Sommer stattfand. Andere haben es kommen sehen, begrüßen die Entscheidung sogar – der Zuspruch für den Rummel ging schließlich schon länger zurück. Was aber festzuhalten bleibt, ist der Wegfall einer weiteren Freizeitmöglichkeit für einen Stadtteil, dem es an solchen immer mehr mangelt.
In Beeck hat das öffentliche und kulturelle Leben in den vergangenen Jahren schwer gelitten. Dafür bedurfte es nicht einmal der Corona-Pandemie. Ein Beispiel ist der Oberhof, der seit dem Feuer im März 2020 nicht mehr geöffnet war. Ein anderes die katholische Gemeinde St. Laurentius, die Kirche, Kloster und Gemeinderäume verlor, der inzwischen mit viel Engagement immerhin ein Neustart im kleineren Rahmen gelang. Lokale mit Platz zum Feiern sind kaum noch zu finden. Und auch der Wochenmarkt baut immer weiter ab.
Familiäres Stadtteilfest die bessere Alternative zur Beecker Kirmes?
Wie sehr den Beeckerinnen und Beeckern solche Orte fehlen, hat nicht zuletzt der Stadtteil-Check dieser Zeitung offenbart. In der Kategorie Gemeinschaftsgefühl gab es die Note „mangelhaft“ (4,6). Die Freizeitmöglichkeiten wurden noch schlechter bewertet (4,79). Und für das gastronomische Angebot gab es eine 4,08. Selbst Lokalpatrioten fremdeln heute mit Beeck.
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Zum Glück gibt es noch immer ein intaktes Netzwerk von Vereinen, die das Leben vor Ort gestalten wollen. Ihre Ideen sowie die Unterstützung von Geschäftsleuten und Politik sind gefragt, um Alternativen zur Beecker Kirmes zu entwickeln. Von einem echten, familiären Stadtteilfest im Sommer hätten die Menschen vielleicht sogar mehr, als von dem großen anonymen Rummel, auf dem sich längst nicht alle mehr wohlgefühlt haben.