Duisburg. Für Wohngrundstücke dürfte die Stadt selten zuvor so hohe Quadratmeterpreise kassiert haben: Das zahlen private Bauherren Am Alten Angerbach.
Bei der Bilanzpressekonferenz der städtischen Wohnungs- und Flächenentwicklungsgesellschaft Gebag (wir berichteten) erwähnte Geschäftsführer Bernd Wortmeyer vorige Woche auch ein interessantes Detail. Es zeigt, wie hoch die Immobilienpreise im Duisburger Süden in der Spitze inzwischen sind.
Wortmeyers beiläufiger Hinweis bezog sich auf das Neubaugebiet „Am Alten Angerbach" in Huckingen (17 Hektar Fläche, 300 Wohneinheiten). Zur Erinnerung: Der Anstieg des realen Quadratmeter-Durchschnittspreises für neu erstellte Ein- und Zweifamilienhäuser in Duisburg um etwa 50 Prozent auf 657.000 Euro im Jahr 2021 war in erster Linie auf diese Siedlung zurückzuführen. Dort wurden für neue Einfamilienhäuser (Bauträgerobjekte) in der Spitze bis zu 1,4 Millionen Euro gezahlt, berichtete der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im März.
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Bauland Am Alten Angerbach: Private Bauherren zahlten mehr als 1000 Euro pro Quadratmeter
Im Neubaugebiet an der Stadtgrenze zu Düsseldorf ist die Gebag als Geschäftsbesorgerin tätig und vermarktet die städtischen Grundstücke im Auftrag der Stadt Duisburg. 61 Baugrundstücke im dritten Bauabschnitt verkaufte sie im Bieterverfahren an private Endkunden. Inzwischen seien fast alle Grundstücke vermarktet, sagte Wortmeyer bei der Pressekonferenz und verriet: In der Spitze des freien Verkaufs seien von den privaten Bauherrn „auch mal über 1000 Euro pro Quadratmeter gezahlt worden“.
„Knapp über 1000 Euro pro Quadratmeter“, konkretisiert das Unternehmern auf Nachfrage. Nähere Auskünfte macht es aber nicht. Sprecherin Lisa Melchior bestätigt nur: „Die vereinzelten Quadratmeterpreise gehören zu den höchsten Sätzen beim Verkauf von Wohngrundstücken, welche an die Stadt Duisburg gezahlt wurden.“ Der Vertriebsprozess sei noch nicht abgeschlossen, „da noch nicht alle Kaufverträge beurkundet sind“.
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Weitere Vergleiche zur Einordnung dieser für Duisburger Verhältnisse extremen Quadratmeterpreise:
- Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Duisburg ermittelte zuletzt für Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser in guter Duisburger Lage einen Quadratmeterpreis von 410 Euro pro Quadratmeter (mäßige Lage: 195 Euro/Quadratmeter; Stand: 1. Januar 2022).
- Die Gebag kann keine aktuellen Quadratmeterpreise für vergleichbare Grundstücke in Duisburg nennen. Sie verkaufte auch als Bauträgerin sonst keine unbebauten Grundstücke, und der Vertrieb von anderen Flächen erfolgt vorrangig an Investoren, nicht an Privatpersonen. Zu Beginn der Vermarktung am Angerbach (vor dem Bieterverfahren) waren noch 720 Euro pro Quadratmeter aufgerufen worden. Das hatte Wortmeyer im Sommer 2020 berichtet.
- Eine etwas ältere Kennzahl aus der Landeshauptstadt Düsseldorf: Für Baulandgrundstücke, die für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke vorgesehen sind, lagen die Bodenrichtwerte in Düsseldorf bereits vor mehr als zwei Jahren zwischen 620 und 2900 Euro pro Quadratmeter (Stichtag: 1. Januar 2020; Quelle Boris, Informationsservice für Bodenrichtwerte).
Grundstücksverlosung Am Alten Angerbach: Mehr Bewerber aus Duisburg als aus Düsseldorf
Bei den Preisen in der Nachbarstadt ist es also kein Wunder, dass sich auch viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer für die Flächen Am Alten Angerbach interessieren: Beim notariell begleiteten Losverfahren für die 61 Grundstücke hatten nach Gebag-Angaben 37 Prozent der Teilnehmer ihren Wohnsitz in Düsseldorf. 45 Prozent kamen aus Duisburg (wir berichteten).