Duisburg. Konzerte, Quiz und gemischte Tüten: Der Tag der Trinkhallen huldigt am 6. August den Buden im Ruhrgebiet. Zwölf Programmpunkte in Duisburg.
Bonbons, Kippen, Brötchen und ein gutes Wort: Die Buden-Kultur im Ruhrgebiet ist Kult und so huldigt der „Tag der Trinkhallen am 6. August“ wieder dem Kiosk an der Ecke. Zwölf Buden machen in Duisburg bei der Ruhrgebiet-weiten Aktion mit. Es wird ein Programm geboten, so bunt wie eine gemischte Tüte. Die Übersicht.
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Dianas Büdchen ist in Obermaxloh (Kopernikusstraße 26) eine Anlaufstelle für Nachbarn, die eine frische Tasse Kaffee trinken und dabei plaudern wollen. Vor 15 Jahren eröffnet, findet man hier eine Mischung aus Tradition und modernen Angeboten. Beim Tag der Trinkhallen ist der Singer-Songwriter „Binyo“ zu Gast. Er sing Indie-Pop mit Wortwitz und teilt sich die Bühne mit Hip-Hopper Hazefeld. Parallel gibt’s noch Street-Art mit dem Graffiti-Künstler „Boogie“ und Kinder können sich bis 18 Uhr auf einer riesigen Hüpfburg austoben.
Zeitreise in Meiderich: Alte Filmaufnahmen zeigen Szenen aus Duisburg
Die Trinkhalle „Zur Ecke“ (Schmidtstraße 3) in Meiderich bietet mit ihrer Außengastronomie etwas mehr als eine gewöhnliche Bude. Die Macher tischen zum Beispiel Eintöpfe oder Waffeln auf. Besuchern öffnet sich hier ein Fenster in die Vergangenheit: Auf historischen Filmaufnahmen aus dem „Archiv für Familien- und Amateurfilme des Ruhrgebiets“ wird gezeigt, wie es in Duisburg in den 1970er und 1980er Jahren aussah. Zu sehen sind beispielsweise Verladearbeiten im Innenhafen, der Brückenbau, Hochwasser und vieles mehr.
Birgit Cornelia Fuchs ist die Namensgeberin und gute Seele von „Birgit’s Büdchen“. Seit 20 Jahren betreibt sie ihr Büdchen an der Johanniterstraße 135 im Duisburger Dellviertel. Mittlerweile bekommt sie sogar Fanpost – schließlich war sie bereits im Fernsehen zu sehen: Der Sender „Kabel Eins“ drehte bei ihr für die Serie „Prost und Trost“. Neulich lief sie in den „Tagesthemen“. Unter dem Motto „Machma lauter“ bekommt sie Besuch vom Duisburger Sänger Philipp Eisenblätter. Außerdem tritt Kira Hummen auf, die mit ihrer Musik weibliche Stärke mit der Melancholie des Alltags vereint. Fritz Wilhelm, Frontmann der Band „Loki“ bringt den Folk der 1960er und 1970er auf die Bühne.
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Mitten im Jubiläumshain befindet sich das grüne Büdchen (Ziegelhorststraße 23). Auf der großen Terrasse kann man schön sitzen, nebenan befindet sich direkt ein Spielplatz für die kleinen Parkbesucher. Am grünen Büdchen wird gelacht: Große Lacher. Jacqueline Feldmann will beweisen, dass Comedy und Finanzamt gut zusammen passen. Stephan Haas hat als Ruhrgebietsguide viele Geschichten und ein spannendes Quiz mit Gepäck. Kabarettist Matthias Reuter haut in Tasten und Saiten. Johannes Flöck hat sein neues Programm dabei.
„Bei uns darf diesmal wild getanzt werden“, freuen sich die Macher des Kultkiosk Hafenmund auf dem Neumarkt in Ruhrort. Aufgeboten wird ein echtes Ruhrpott-Allstar-Line-Up: Der Wolf, Selectress Eddi, Ballinʹ BDOG, Sini LikkleLuv und Kärr Blockbuster Soundsystem haben sich angekündigt. Genau die richtige Adresse für Reggae-Freunde. Dazu wird wie immer gehobenes Fast Food serviert – hausgemachte Suppen, Salate oder auch die beliebte Currywurst.
Rosis Stübchen bietet die Rundum-Versorgung auf der Münzstraße 56 in der Duisburger Altstadt. Zum „Anpfiff“ kommt diesmal Ralf Koss vorbei und hat noch einige prominente Gesprächspartner im Schlepptau. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise in die MSV-Historie und betrachten zum Beispiel die Zebra-Mode von früher und heute. Wer sich auskennt, kann beim Quiz punkten. Abgerundet wird das Programm mit Fußballschlagern und Fangesängen, zum Mitsingen, versteht sich.
Noch Bude oder schon Tante Emma-Laden? In dem runden Kiosk bekommen Kunden der Trinkhalle Caner (Spessartstraße 53) neben Klümpchen auch Wasserpfeifenbedarf oder Lebensmittel. „Globales Highlife“ verspricht auch die traditionelle westafrikanische Trommelmusik. Tänzerinnen und Tänzer wollen die Besucher mit clownesken und akrobatischen Einlagen in Meiderich begeistern. Außerdem sorgt die Otumfuo Band für internationale Klänge.
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Im Duisburger Westen beteiligt sich „Brucki’s Büdchen“ (Kirchstraße 179). Auch diese Trinkhalle ist Kult. Jürgen Bruckmann und seine Frau Verena-Kristina Kirchberg-Bruckmann haben zum Beispiel das Spreng-Bier erfunden und einen gemischten „Weißen Riesen“ – passend zu den Sprengungen der Hochhäuser in Hochheide. Neben dem Büdchen-Standard-Programm punktet der Kiosk mit kreativ gestalteten Taschen, Magneten oder auch Weihnachtskugeln.
Die Teilnahme am Tag der Trinkhallen haben die beiden unter das Motto „Iss doch Büdchen“ gestellt. Sie bekommen Besuch von Marco Peters, Erfinder von „Iss doch wurscht“. Seinen Food-Truck hat er zwar verkauft, seitdem er in der Sendung „Höhle der Löwen“ durchgestartet ist, aber am 6. August kann man noch einmal ein bisschen Grill-Atmosphäre schnuppern. Gegrillt wird von 12 bis 19 Uhr, die Wurst steuert der örtliche Metzger bei. Ab 14.30 Uhr gibt’s außerdem Live-Musik von „Accoustic Inferno“. Glücksrad und Dosenwerfen runden das Programm ab.
>> Radrouten verbinden die Programmpunkte
- Es gibt noch einige weitere Büdchen, die sich beteiligen: Zum Beispiel „Winki’s Büdchen an der Neudorfer Straße 21a, die Trinkhalle Schanzmann an der Theodor-Heuss-Straße 108 sowie die Trinkhalle Altenkamp (Altenkamp 3).
- Wer die Büdchen mit dem Rad abklappern möchte, findet auf der Internetseite www.tagdertrinkhallen.de auch passende Fahrradrouten. Die Tour durch Duisburg dauert, je nach Fahrweise, rund zweieinhalb Stunden.