Duisburg. Der Ukraine-Krieg und die Folgen: Die Stadtwerke Duisburg sagen, wer von den aktuell hohen Gaspreisen betroffen ist. So dynamisch ist die Lage.

Russland dreht Deutschland den Gashahn immer weiter zu. Die Bundesregierung hat die zweite von drei Eskalationsstufen im Notfallplan aktiviert, betont aber, dass die Versorgungssicherheit noch gewährleistet sei. Außerdem dürfen die Gasversorger die kurzfristig gestiegenen Mehrbeschaffungskosten derzeit noch nicht an ihre (Bestands-) Kunden in Form von außergewöhnlichen Preiserhöhungen weitergeben.

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Wer bei seinem Versorger eine Preisgarantie etwa für zwölf oder 24 Monate vereinbart hat, kann kostentechnisch also vorerst beruhigt sein – zumindest bis zum Vertragsende. Doch Neukunden bekommen die preislichen Auswirkungen zu spüren. Auch in Duisburg.

Stadtwerke Duisburg: Gaspreise schwanken zum Teil massiv

Dabei sind die Preisschwankungen nicht nur von Monat zu Monat, sondern oft von Tag zu Tag massiv. Die Stadtwerke Duisburg als lokaler Versorger verlangen am 24. Juni 2022 in ihrem Tarif „Partner Erdgas Regional“ mit zwölfmonatiger Preisbindung nach Angaben ihres Sprechers Felix zur Nieden 19,86 Cent pro Kilowattstunde – bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden, auf den eine rund 150 Quadratmeter große Immobilie kommt. Das sind 3741,66 Euro pro Jahr und noch ohne den anteilig jährlichen Grundpreis.

Zum Vergleich: am 22. Februar 2022, also zwei Tage vor Beginn des Ukraine-Kriegs, lag der Kilowattpreis laut zur Nieden in diesem Tarif und bei diesem Verbrauch bei 14,23 Cent pro Kilowattstunde. Das sind knapp über 2560 Euro pro Jahr.

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Allerdings: am 24. Januar 2022 mussten Neukunden der Stadtwerke Duisburg 25,59 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Das sind über 4600 Euro pro Jahr. „Nach dem Ende der coronabedingten Lockdowns hat es damals mit Anspringen der Weltkonjunktur eine extreme Gasnachfrage gegeben, die nicht bedient werden konnte“, erklärt der Unternehmenssprecher. „Wir waren im Februar eigentlich auf einem guten Weg, die Beschaffungspreise hatten sich positiv entwickelt, doch dann kam der Krieg...“

Check 24 zieht Vergleiche

Nach Angaben des Vergleichsportal Check 24 bleibt der durchschnittliche Gaspreis im Juni hoch, sinkt aber im Vergleich zum Mai leicht. Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahle im Schnitt 2752 Euro im Jahr für Gas. Das entspreche einem durchschnittlichen Preis von 13,8 Cent pro Kilowattstunde. Im Mai kostete die gleiche Menge Gas demnach noch 2826 Euro. Im Juni 2021 waren es 1290 Euro – ein Plus von 113 Prozent zum Juni 2022.

Laut Check 24 haben Versorger für Juni bis August in 249 Fällen Preiserhöhungen angekündigt oder bereits durchgeführt – im Juni sogar im Schnitt um 63 Prozent. Betroffen von den Preiserhöhungen im Sommer seien rund 2,2 Millionen Haushalte.

Stadtwerke Duisburg: Preis für Erdgas zum 1. Januar 2022 erhöht

Obwohl Gasgrundversorger nach Angaben des Vergleichsportals bereits im Spätjahr und Winter in mehr als 1000 Fällen Preise erhöht haben, seien seit dem 1. März in weiteren 448 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt worden.

Die Stadtwerke Duisburg hatten ihren Preis für Erdgas zuletzt zum 1. Januar 2022 erhöht.
Die Stadtwerke Duisburg hatten ihren Preis für Erdgas zuletzt zum 1. Januar 2022 erhöht. © Tanja Pickartz

Die Stadtwerke Duisburg hatten ihren Preis für Erdgas zuletzt zum 1. Januar 2022 erhöht. Für Kunden liege die Steigerung bei einem durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 16.000 kWh bei circa 5,55 Prozent beziehungsweise 7,15 Euro (brutto) pro Monat, so das Unternehmen in einer Mitteilung von Mitte November 2021.

>> GAS SPAREN: TIPPS VON DER VERBRAUCHERZENTRALE

  • In Duisburg gibt es im Netz der Netze Duisburg, laut eines Sprechers rund 80.000 Gaszähler.
  • Die Kunden, die zu diesen Gaszählern gehören, werden entsprechend ihrer Lieferverträge, von ihren Versorgern versorgt, darunter auch die Stadtwerke Duisburg.
  • Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW können sie bereits mit kleinen Änderungen ihren Gasverbrauch senken – etwa durch Sparen beim Duschen oder indem der Heizkessel auf Sommerbetrieb gestellt werde.
  • Weitere Tipps gibt es auf www.verbraucherzentrale.nrw