Duisburg. Wie der DVV-Konzern in Duisburg auf die Aktivierung der zweiten von drei Eskalationsstufen im Gasnotfallplan durch die Bundesregierung reagiert.
Die Bundesregierung hat am 23. Juni die zweite von insgesamt drei Eskalationsstufen des Notfallplans Gas aktiviert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellte aber auch klar, dass derzeit die Versorgungssicherheit aller Kunden noch gewährleistet sei. Der Gas-Verteilnetzbetreiber in Duisburg, die Netze Duisburg GmbH, hatte nach eigenen Angaben bereits nach Ausrufung der ersten Eskalationsstufe am 30. März, der sogenannten Frühwarnstufe, alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen. Dabei seien alle notwendigen Sicherheitsmechanismen überprüft worden.
Zu den sogenannten geschützten Kunden gehören Privathaushalte, aber auch Krankenhäuser, Feuerwehr und Polizei. Sie hätten auch bei Ausrufung der letzten Notfallplanstufe Vorrang vor den ungeschützten Kunden. Dazu zählen Betriebe und Unternehmen, die bei einer eintretenden Gasmangellage von dann notwendigen Lastreduktionen oder Lastabschaltungen betroffen sein könnten. Sie sind laut Netze Duisburg bereits identifiziert und kontaktiert worden. Man befinde sich demnach im Austausch.
Ukraine-Krieg: DVV in Duisburg hat mögliche Auswirkungen schon länger im Blick
Mögliche Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Energieversorgung in Europa hat der DVV-Konzern schon seit geraumer Zeit im Blick und beschäftigt sich mit verschiedenen Szenarien. Dabei sei zu beachten, dass die Netze Duisburg nur ein Teil eines gesamteuropäischen Verbundnetzes zur Gasversorgung und daher abhängig von der Belieferung durch die überregionalen Ferngasnetzbetreiber sind.
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Der lokale Netzbetreiber betont, dass er keinen Einfluss auf die grundsätzliche Verfügbarkeit der erforderlichen Gasmengen nehmen könne. Er sei auf die Liefermengen aus den vorgelagerten Netzen grundsätzlich angewiesen und setze im Krisenfall die Anforderungen übergeordneter, behördlicher Einrichtungen vor Ort in Duisburg lediglich um.
Krisenstab und Taskforce eingerichtet
Der DVV-Konzern hat vorsorglich einen Krisenstab für den Teilbereich Gas- und Wärmeversorgung einberufen und eine Taskforce mit den notwendigen Vorbereitungen für eine mögliche letzte Notfallplan-Stufe betraut. Darüber hinaus bewerte das Unternehmen aktuell auch mögliche finanzwirtschaftliche Risiken und prüfe entsprechende Gegenmaßnahmen.
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„Wir haben langfristig und vorausschauend Gas eingekauft“, betont Unternehmenssprecher Felix zur Nieden. „Es geht aber schon um die Frage, wo wir Gas herbekommen, ohne dafür völlig überteuerte Preise zu bezahlen. Die kurzfristig gestiegenen Mehrbeschaffungskosten dürfen die Versorger derzeit aber noch nicht an ihre (Bestands-) Kunden in Form von außergewöhnlichen Preisanpassungen weitergeben. (dwi)