Duisburg. Der Gasmarkt ist in der Krise. Die Stadtwerke Duisburg sagen, was beim Umstieg zu beachten ist. Diese Angebote macht die Verbraucherzentrale.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat hinsichtlich eines befürchteten Gas-Lieferstopps aus Russland die erste Stufe des Notfallplans ausgerufen. Noch sei die Versorgung aber gesichert. Privathaushalte, so betont die Bundesregierung, zählen aber auch im Krisenfall zu den sogenannten „geschützten Kunden“. Wenn Haus- oder Wohnungseigentümer aufgrund der aktuell angespannten Lage trotzdem von Gas auf eine andere Energieversorgung umsteigen möchten, müssen sie einiges beachten. Die Redaktion hat mit den Stadtwerken Duisburg dazu wichtige Fragen besprochen.

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Wie hoch ist derzeit die Kundennachfrage, von Gas auf andere Energiequellen umzusteigen?

Die Stadtwerke können einen unmittelbaren Nachfrage-Schub in diesem Bereich zwar nicht feststellen. Es gebe aber eine vermehrte Nachfrage nach Wärmepumpen. Dies sei allerdings schon vor der Gasmarktkrise der Fall gewesen. „Für diese Kunden sind beim Wunsch nach einem Umstieg unsere Energieberater die richtigen Ansprechpartner“, sagt Stadtwerke-Sprecher Felix zur Nieden.

Stadtwerke Duisburg bieten Thermografie-Scans an

Welche Angebote machen die Stadtwerke konkret?

„Wir bieten, zum Teil über unsere eigens dafür gegründete Tochtergesellschaft Thermoplus, bereits seit vielen Jahren ein breites Portfolio an Energieeffizienz-Dienstleistungen für Unternehmen wie auch den Gebäudebereich an“, sagt zur Nieden. Dazu gehören demnach „klassische“ Dienstleistungen wie Thermografie-Scans, aber auch individuelle Lösungen wie innovative Energiekonzepte für Quartiere und alles rund um das Thema Elektromobilität. „Für den Privat- und Haushaltskundenbereich sind auch hier unsere Energieberater die richtigen Ansprechpartner“, so der Stadtwerke-Sprecher.

Wenn Eigentümer Maßnahmen für ihr Gebäude umsetzen wollen: Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?

Nach Angaben der Stadtwerke sollte ein Modernisierungspotenzial vorhanden sein. „Das heißt, die Maßnahmen, zum Beispiel eine Erneuerung der Heizung oder ein Umstieg auf einen anderen Energieträger, müssen für den Eigentümer und die Bewohner energetisch und wirtschaftlich sinnvoll sein“, erklärt zur Nieden. „Um dieses Modernisierungspotenzial zu heben, sollten die Eigentümer oder Verwalter zunächst grundlegende Informationen zu dem Objekt wie das Baujahr des Gebäudes, Gebäudefläche, Heizungstyp, Baujahr der Heizung und den bisherigen Energiebedarf sammeln.“ Die Stadtwerke, so der Sprecher, analysieren bei einer kostenlosen Erstberatung dann gemeinsam mit den Kunden die Situation und mögliche Energieeffizienz-Maßnahmen.

Fördermittel beim Umstieg auf andere Energieträger

Wie leicht beziehungsweise schwer ist ein Umstieg vom Gas?

Welche Ersatz-Technologien überhaupt möglich sind und wie wirtschaftlich ein Umstieg ist, hängt laut Stadtwerke von vielen Faktoren ab. Dabei spiele zum Beispiel die Verfügbarkeit der Fernwärme an der konkreten Adresse, die Bodenbeschaffenheit, die Gebäudebeschaffenheit, die Verfügbarkeit von Stellflächen, etwa für eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung und natürlich auch das verfügbare Budget eine Rolle. Grundsächlich gilt: Je schwieriger der Fall ist, umso höher sind in der Regel die Investitionskosten. Aber: „Auch in solchen Fälle gibt es interessante Fördermittel und die langfristigen Kosteneinsparungen können ebenfalls hoch sein“, betont zur Nieden.

Welche Faktoren sind entscheidend für die Frage, wie teuer es am Ende wird?

Dies hänge zunächst einmal vom Alter des Gebäudes ab. Aber auch Fragen, welche Wärmedämmung vorhanden ist und welche Dämmung man nachrüsten kann und will, müssen geklärt werden. Außerdem: Welche Fenster hat ein Haus? Wie viele Parteien wohnen in dem Haus? Wie ist der Wärmebedarf? Soll die Warmwasserbereitung über eine neue Heizungsanlage erfolgen? „Diese und viele weitere individuelle Fragen haben Einfluss auf die Preisgestaltung“, so der Stadtwerke-Sprecher. Weitere Infos zu all diesen Themen gibt es demnach online auf https://www.stadtwerke-duisburg.de/energieberatung/privatkunden/

>> WEG VOM GAS: MEHR NACHFRAGEN BEI VERBRAUCHERZENTRALE DUISBURG

  • Nach Angaben der Verbraucherzentrale in Duisburg gibt es aktuell vermehrte Anfragen zum Umstieg von Gas auf anderen Energiequellen. Die Duisburger Beratungsstelle bietet derzeit ausschließlich telefonische Beratungen an. Infos dazu gibt es unter 0203 48 80 11-01
  • Grundsätzlich sei der Wunsch nach Energieberatung aktuell aber immens und es deshalb sehr schwierig, einen Termin zu bekommen. Dies gelte auch für eine Vor-Ort-Beratung in Haus oder Wohnung, die über die Energielotsen der Verbraucherzentrale NRW unter 0211 33 996 555 vereinbart werden kann.
  • Ein erster Basis-Check mit Infos etwa zu Einsparmöglichkeiten ist kostenfrei. Der Eignungs-Check Heizung zum Beispiel kostet 30 Euro. Wer auf erneuerbare Energien umsteigen will, bekommt dann „unabhängig und produktoffen drei geeignete Heiztechniken“ empfohlen, so die Verbraucherzentrale NRW. Dazu werden CO2-Emissionen, Investitionskosten und die zu erwartenden Betriebskosten verglichen sowie verschiedene Fördermöglichkeiten aufgezeigt.
  • Weitere Informationen gibt es online auf www.verbraucherzentrale.nrw.de/energieberatung-zu-hause