Duisburg. Für den Umbau zwischen Altstadt und Innenhafen gab es nur ein Angebot – der Rat muss den erhöhten Kosten zustimmen. Wann die Arbeiten beginnen.
Die Stadt Duisburg will die Innenstadt besser mit dem Innenhafen verbinden. Deshalb sollen am Calaisplatz in der Altstadt Parkplätze weichen. Stattdessen soll es mehr Fläche zum Flanieren geben. Eigentlich soll zeitnah mit dem Umbau begonnen werden, doch nun steht fest, dass die Umgestaltung deutlich teurer wird: Statt der veranschlagten 1.633.337 Euro soll die Maßnahme 2.150.000 Euro kosten – lediglich ein einzelner Unternehmer hatte ein Angebot eingereicht. Da die Kosten allerdings insgesamt gestiegen sind, erfolgte nun ein Dringlichkeitsbeschluss durch den Oberbürgermeister, den der Rat am 13. Juni genehmigen soll.
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„Das Platzgebiet weist zurzeit gestalterische Schwächen in Bezug auf die Nutzbarkeit eines städtischen Platzes auf“, hatte die Stadt in der Vergangenheit festgestellt und sich vorgenommen, die Aufenthaltsqualität zu steigern.
In der Planungsphase wurde zudem festgestellt, dass die Kanalisation in dem Bereich erneuert werden muss – kein leichtes Unterfangen, denn angrenzend befindet sich mit der Stadtmauer ein Bodendenkmal. Außerdem wird dort eine neue Stromtrasse verlaufen. „Da dies einen erhöhten Abstimmungsbedarf der Planungen erforderte, verzögerte sich die Ausschreibung um mehr als ein Jahr. Damit war bereits durch die allgemeine Kostensteigerung mit einem erhöhten Bedarf zu rechnen“, heißt es in der Vorlage an den Rat.
Hohes Preisniveau am Markt treibt für die Stadt Duisburg die Kosten hoch
Die Kosten waren vor der Ausschreibung mit 1.575.523,71 Euro nur für den Straßenbau beziffert worden. Das im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung nun abgegebene, einzige Angebot liegt bei 1.929.275,66 Euro – dies entspricht einer Steigerung von rund 22 Prozent.
„Es ist davon auszugehen, dass der Angebotspreis des Bieters der allgemeinen Marktsituation geschuldet ist, in der die Firmen je nach Unternehmenssituation bei hoher Auslastung und gutem Auftragsbestand sehr selektiv und mit einem hohen Preisniveau am Markt anbieten können“, schätzt die Stadt die Lage ein.
Doch nur weil lediglich ein Angebot vorliegt, lasse das nicht darauf schließen, dass der Preis „unangemessen hoch“ sei. Angesichts der aktuellen Lage sei zudem nicht davon auszugehen, dass ein neues Verfahren ein „nennenswert“ günstigeres Ergebnis bringen würde. Bei einem Bietergespräch habe die Firma außerdem sachlich begründen können, wie das Angebot kalkuliert wurde.
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Dringlichkeitsbeschluss – auch mit Blick auf die Förderung
Damit der Auftrag noch vor Ablauf der Zuschlagsfrist erteilt werden konnte, wurde bereits ein Dringlichkeitsbeschluss gefasst. Zudem ist der Umbau Teil des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt und wird mit Mitteln der Städtebauförderung unterstützt.
„Der Bewilligungszeitraum der Maßnahme endet 2023. Um die zeitlichen Finanzierungsvorgaben nicht zu gefährden, ist ein möglichst kurzfristiger Baubeginn notwendig“, betont die Stadt.
Gleichzeitig hat sich im Umfeld des Calais-Platzes schon einiges verändert. Das Hotel ist in Betrieb und das Digitalkontor Krankikom hat im Erdgeschoss bereits seine Gastronomie samt Biergarten eröffnet. Bei der Einweihungsfeier zeigten sich Oberbürgermeister Sören Link und Rasmus C. Beck, Chef von Duisburg Business & Innovation, überzeugt, dass dies gute Zeichen sind, dass sich bald etwas in der Altstadt tun wird.