Duisburg. 2006 fand die erste „Plattenküche“ am Duisburger Innenhafen statt. Mittlerweile wird im Seehaus gefeiert. Nun gab’s ein Gastspiel im „Home“.
Nach Jahren im Duisburger Seehaus ist die beliebte Partyreihe „Plattenküche“ am Samstagabend für ein Gastspiel zurück zum Innenhafen – im neu eröffneten „Home“ im Krankikom-Gebäude servierte die Küche zunächst einen Frühlingssalat, danach Lachs, Steak oder Pasta und Schokoküchlein.
Als Nachschlag gab’s von Zeremonienmeister Erich Schmeier alias Eric Smax – und zeitweise auch Jens Müller – Elektro-Clubsound. Der Star des Abends ist in jedem Fall die Location samt Aussicht auf den hübsch erleuchteten Innenhafen.
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„Endlich wieder feiern“, jauchzt ein Gast. Für ihn ist es der erste Abend nach Corona, den er wieder nutzt, um rauszugehen und Leute zu treffen. Andere waren schon beim Tanz in den Mai in der MSV-Arena. Küsschen hier, Umarmung da gibt’s nun für diejenigen, die vor der Pandemie gemeinsam die Nächte durchgetanzt haben und sich wiedersehen. Alle sind sie gespannt auf den neuen Ort.
So macht sich das Bürogebäude am Duisburger Innenhafen partytauglich
Unten im Restaurant gibt’s erst einmal drei Gänge. Dann geht’s mit dem Aufzug in die sechste Etage. Dort, wo sonst die Mitarbeiter von Krankikom ihre Pause verbringen, wurden Tische, Stühle und Küche herausgeräumt und Theke, DJ-Pult und Disco-Kugeln hineingeschoben. Mit 199 verkauften Tickets ist der Abend ausgebucht. „Cool, dass so viele gekommen sind“, freut sich Michaela Hares, Mit-Geschäftsführerin von Krankikom und mitverantwortlich für das Restaurant „Home“. „Wir können auch Gas geben und im Partykomitee etwas auf die Beine stellen, aber das ist hier eine ganz andere Nummer.“
Anfangs sammeln sich die Leute noch am Rand, doch der Hit „Friday“ funktioniert auch am Samstag als Eisbrecher. Es folgt der tanzbare Song „Love Tonight“ von Shouse – wenn diese Frühlingsnacht bloß etwas lauer wäre, könnte man sich fast wie bei einer schönen Sommerparty fühlen. So hilft alles nichts: Nach einer kurzen Stippvisite draußen geht’s schnell wieder nach drinnen ins Getümmel.
„Plattenküche“ gibt es seit 2006
Seit 2006 gibt es die Partyreihe. Nach erfolgreichen Jahren in der „Faktorei“ und einem jähen Ende, ging’s zunächst auf die andere Wasserseite in die „Maya Coba“ und anschließend ins Seehaus. „Dort sind wir auch sehr glücklich. Weil es dort aber in den vergangenen Monaten Personalprobleme gab, haben wir in Absprache zwei Auswärtstermine geplant“, sagt Jens Thiem. Der Raum in der sechsten Etage ist ungefähr gleich groß wie im Seehaus. „Die Location ist toll“, lobt Thomas Mahlberg. Den CDU-Fraktionsvorsitzenden und seinen Parteikollegen Peter Ibe locken nicht etwa der nächtliche Anblick des Rathauses. Beide waren schon öfter zum Tanzen in der „Plattenküche“. Andere machen auf der Terrasse fröhliche Selfies mit Innenhafen im Hintergrund und stellen fest: Es gibt viel zu wenige Dachterrassen in Duisburg.
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Man könnte aber auch sagen: Es gibt viel zu wenige Partymöglichkeiten für jüngere und jung gebliebene Partypeople. Der Altersschnitt liegt an diesem Abend bei Ü40.
Das Djäzz hat geschlossen, das ehemalige Babasu heißt Credo und setzt auf einen reinen Restaurantbetrieb und das Bora, lange Jahre bekannt als Grammatikoff, wird noch immer umgebaut. Bleiben das Pulp, das vor allem Teenager anlockt, das „Old Daddy“ und das „Indie“, die dafür sorgen, dass die Nächte nicht ganz leise werden.
Um kurz vor eins sorgt ein Technik-Fauxpas dann für eine ungewollte Pause: Eine Sicherung ist rausgeflogen, Eric Smax hat keinen Saft mehr. Die Plattenküchen-Besucher nehmen’s mit Humor und jubeln, als es nach ein bisschen Hektik im Hintergrund endlich mit treibenden Beats weitergeht.
>>Nächster Termin am 9. Juli
- Der nächste Termin der Partyreihe steht übrigens schon fest: Am 9. Juli gibt’s eine Fortsetzung im Seehaus Wedau. „Wir haben mittlerweile viele Anfragen für Hochzeiten und Firmenveranstaltungen“, erklärt Jens Müller, Mitbetreiber des „Home“, warum es erst einmal bei einem kurzen Gastspiel bleibt.
- Dennoch ist nicht ganz ausgeschlossen, dass auf der Dachterrasse von Krankikom künftig noch einmal andere Veranstaltungen stattfinden.
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