Duisburg. In Duisburg werden erneut acht Kitas als Familienzentrum zertifiziert. Das niederschwellige Angebot hilft Familien bei vielen Themen des Lebens.

Es begann 2006 als Modellprojekt des Landes NRW, inzwischen gibt es Familienzentren in Duisburg nahezu flächendeckend: 94 der insgesamt 217 Kindertageseinrichtungen haben sich bereits zertifizieren lassen. Zum Kindergartenjahr 2022/2023 werden acht weitere hinzukommen, beschloss der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am Montag.

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Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration vergibt an die Kitas, wenn sie sich entsprechend weiterentwickelt haben, Gütesiegel. Sie sind vier Jahre gültig.

Familienzentren helfen Familien und vermitteln in Bildungs- und Beratungsangebote

In diesen besonderen Kitas werden Familien bei der Erziehung, aber auch im Alltag unterstützt. Es geht etwa um Chancen- und Bildungsgerechtigkeit, Sprachkurse, Hilfe bei Alltagskonflikten, die Ansprache von Zuwandererfamilien aus bildungsfernen Schichten und die Begleitung beim Übergang von der Kita in die Grundschule.

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Da nahezu alle Kinder ein Jahr vor dem Schulstart in einen Kindergarten gehen, haben entsprechend fast alle Eltern einen regelmäßigen Kontakt mit den Einrichtungen. Der Grundgedanke ist, dass so eine Vertrauensbasis entsteht, über die Unterstützung leichter vermittelt werden kann.

Die finanzielle Förderung der Familienzentren ist dynamisch, zuletzt wurde sie 2020/21 vom Land auf jährlich rund 20.000 Euro pro Einrichtung erhöht. Die Stadt selbst wendet keine eigenen Mittel auf. Als Familienzentrum knüpfen die Kitas Netzwerke und stellen ihre Räume zur Verfügung, etwa für die Kooperation mit Grundschulen, die Verkehrssicherheitsberatung der Polizei, dem Jugendamt, Ärzten und Therapie-Zentren sowie Bildungs- und Beratungsstellen. Je nach Schwerpunkt beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Themen wie Gesundheits- und Bewegungsförderung, interkultureller Öffnung oder allgemeinen Familienthemen.

Hier entstehen die neuen Familienzentren:

  • Wehofen: Im Winkel 50b, Evangelische Kinderwelt
  • Marxloh: Weseler Str. 151-153, Lebenshilfe
  • Neumühl: Obermarxloher Straße 2, Stadt Duisburg
  • Beeckerwerth: Heisterbacher Str. 7a, DRK
  • Mittelmeiderich: Schwabenruhrstr. 10, Stadt Duisburg
  • Bergheim: Winkelhauser Str., Caritas
  • Rumeln-Kaldenhausen: Böschhof 6, Kath. Kirchengemeinde
  • Hüttenheim: Am Förkelsgraben 35, Stadt Duisburg

Familienzentren sind vor allem da, wo viele Familien von Sozialhilfe leben

Im Kindergartenjahr 2022/2023 wird es demnach im Bezirk Walsum elf, in Hamborn 19, in Meiderich/Beeck 21, in Homberg/Ruhrort/Baerl acht, in Mitte 18, in Süd neun und in Rheinhausen 15 Familienzentren geben. Die Caritas wird mit ihrer Einrichtung im Duisburger Westen erstmals ein Familienzentrum zertifizieren lassen. Insgesamt sind es künftig 101 solcher Einrichtungen, darunter fünf, bei denen die Zertifizierung nach der Gründung im Kindergartenjahr 2021/22 noch nicht abgeschlossen ist.

Maßgeblich für die Auswahl ist die Zahl der Kinder unter sieben Jahren im Einzugsbereich, der Anteil an Kindern, die in Familien mit Sozialhilfe leben sowie die Zahl der Kinder, die aufgrund des Eltern-Einkommens beitragsfrei in die Kita gehen. Gesamtstädtisch hat Hamborn laut Stadtverwaltung den „höchsten Gesamtrang bei den Sozialkomponenten, gemessen an der Familienzentrumsdichte pro Kind und dem Anteil der unter 15-Jährigen in SGB II Bezug“.

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>>DIE KINDERGÄRTEN IN DUISBURG IN ZAHLEN

  • Die Stadt ist der größte Träger von Kindergärten und betreibt 375 Kita-Gruppen, heißt es in einer Vorlage, die dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurde.
  • Die Katholische Kirche ist demnach für 134,5 Gruppen verantwortlich, die Evangelische Kirche für 77.
  • Sonstige Freie Träger vom DRK über Stepke bis zur Lebenshilfe betreiben 232 Gruppen, Elterninitiativen bieten 13 Gruppen an.
  • Weitere Infos zum Thema gibt es auf der Webseite des Landes NRW: https://www.familienzentrum.nrw.de/