Duisburg. Die Duisburger Philharmoniker finanzieren aus dem Exzellenz-Programm des Bundes zusätzliche Aktivitäten. Wohin die neuen Wege führen sollen.
Nachdem die Duisburger Philharmoniker im Sommer in das Bundesförderprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ aufgenommen wurden, mit dem neue Projektideen außerhalb des regulären Konzertbetriebes entwickelt werden sollen, ist jetzt auch der Förderbescheid des Bundes über 315.000 Euro eingegangen. Sie können bis Sommer 2023 ausgegeben werden.
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„Wir sind froh, durch die Bundesmittel zusätzlich zu unserem Programm viele Facetten des Orchester- und Musiklebens mal auf anderen Wegen – auch außerhalb des Konzertsaals – präsentieren zu können“, so Intendant Nils Szczepanski. Wie berichtet, wollen die Philharmoniker mit dem Projekt „ÉRCHOMAI – Das bewegte Orchester“ Menschen mit den verschiedensten Bildungs- und Kultur-Hintergründen in der Region erreichen und für die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Orchestermusik begeistern.
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Vier Prozesse werden in Gang gesetzt
- „Das sich öffnende Orchester“: Mit dem türkischen „Community Musician“ Koray Berat Sari, der Bağlama und Gitarre spielt, komponiert und an der Landesmusikakademie NRW unterrichtet, und mit in Duisburg lebenden (freien) Musikerinnen und Musikern tauschen sich Mitglieder der Philharmoniker aus, unter anderem in Jam-Sessions, Kultur-Workshops in den Stadtteilen, bei Kooperationen mit lokalen Vereinen und soziokulturellen Zentren.
- „Das forschende Orchester“: Die Philharmoniker wollen im Geiste des bedeutenden Kartographen Gerhard Mercator die Welt von Duisburg aus musikalisch neu vermessen. Dafür wird beispielsweise zum 40. Bestehen der Städtepartnerschaft mit Wuhan die Seidenstraße als musikalische Achse neu gedacht und auf künstlerischer Ebene ein Dialog der Kulturen angeregt.
- „Das schützende Orchester“: In diesem dritten Prozess beschäftigen sich die Philharmoniker mit der Verbindung zwischen Natur und Mensch. Einerseits sollen in Education-Projekten Gespräche mit Instrumentenbauern geführt werden, andererseits soll der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis durch Gesprächskonzerte, in denen Themen wie etwa Natur- und Klimaschutz debattiert werden, gefördert werden.
- „Das neu schöpfende Orchester“: Dabei geht es um die Erweiterung des sinfonischen Repertoires. Bei einem„Call for Music“ sind Musikwissenschaftler aus aller Welt dazu aufgerufen, Werke vorzuschlagen, die vielleicht noch gar nicht oder nur einmal aufgeführt worden sind, aber unbedingt mehr Gehör finden sollten. Es soll außerdem einen transkulturellen Kompositionspreis geben.