Duisburg. Aus der Ukraine sind neben vielen Müttern mit Kindern auch unbegleitete Minderjährige geflüchtet. So kümmert man sich in Duisburg um sie.

Unter den rund 4000 Ukrainerinnen und Ukrainern, die vor dem Krieg nach Duisburg geflüchtet sind, sind 1500 Kinder und Jugendliche. 62 von ihnen gelten als unbegleitete Minderjährige. Probleme, die es etwa bei ärztlichen Behandlungen gegeben haben soll, weist die Stadt von sich.

Nach offiziellen Angaben sind die „UMA“, also unbegleitete minderjährige Ausländer, zwischen zwei und 17 Jahre alt und überwiegend bei Bekannten oder Verwandten untergebracht. Ein kleiner Anteil lebe in Jugendhilfeeinrichtungen oder bei Gastfamilien.

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Jugendamt nimmt unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Obhut

Die Minderjährigen gelten als unbegleitet, weil sie ohne Sorgeberechtigte eingereist sind. Die meisten sind aber mit anderen Verwandten nach Duisburg gekommen, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem.

Dennoch werden sie über den Allgemeinen Sozialen Dienst offiziell „in Obhut“ genommen. Nur so sei die rechtliche Vertretung gesichert. „Das Jugendamt unterstützt dann konkret durch die Sicherstellung des Lebensunterhalts und der Krankenfürsorge“, so Priem. Darüber hinaus werde mit der Unterstützung des Instituts für Jugendhilfe und von freien Trägern der Jugendhilfe pädagogisch mit den Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Bei Bedarf werde eine traumapädagogische Unterstützung angeboten.

Keine strukturellen Engpässe bekannt

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Für Arztbehandlungen sind Behandlungsscheine nötig, die vom Jugendamt ausgestellt werden. Hinweisen an die Redaktion, dass das teilweise sehr lang dauere, widerspricht die Stadt. „Die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen erhalten sehr zeitnah sogenannte Behandlungsscheine. Die Zusammenarbeit mit der Duisburger Ärzteschaft ist in diesem Bereich gut gelebte Praxis. Konkrete strukturelle Engpässe sind uns nicht bekannt.“

Die Herausforderungen in der aktuellen Zusammenarbeit mit unbegleiteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine seien jedoch sehr vielschichtig. Neben der Auseinandersetzung mit der Fluchtgeschichte gehe es darum, den regelmäßigen Kontakt zu den Eltern sicherzustellen und zu begleiten. Auch die schulische Bildung sei ein wichtiges Thema.

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