Duisburg. Der dicke Act für das Traumzeit-Festival in Duisburg ist erstmal gefunden: The Editors. Warum das ein Coup für die Veranstalter ist.
Auf diese Nachricht haben Fans des Traumzeit-Festivals nur gewartet: Ein fetter internationaler Act, der das bisher feststehende und so schon beachtliche Line-up durch die Decke schießen lässt. Die Editors kommen nach Duisburg, wieder einmal, um korrekt zu sein, denn die Band um ihren charismatischen Frontmann Tom Smith war vor einigen Jahren schon mal am Hochofen zu Gast. 2013 war das, damals noch in der Kraftzentrale. „Das war das letzte Mal, dass wir noch die Kraftzentrale bespielt haben“, erinnert sich Festivalleiter Frank Jebavy.
Knappenchor trifft Wave-Band
Vorher stand der kultige Knappenchor Rheinland auf der Bühne – mehr Kontrastprogramm als zwischen der Bergmannskapelle und den Wavern aus England, und zwar vor über 3000 Zuschauern, geht kaum. „Die Leute haben getobt, das war großartig“, erinnert sich Frank Jebavy.
Diesmal dürften die düsteren Indierocker auf dem Cowperplatz zu sehen sein, genau wie die weiteren Headliner des Festivals: Bilderbuch aus Österreich, Ride aus Oxford sowie mit Thees Uhlmann ein alter Bekannter aus Hamburg.
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Zurück zu den Editors: Frank Jebavy und dem fürs Booking zuständigen Musikexperten Marcus Kalbitzer ist mit der Verpflichtung der Briten ein echter Coup gelungen. 2005 in der eher uncoolen Grafschaft Staffordshire gegründet, landet die erste Single „Bullets“ gleich in den Charts. Angetrieben vom Revival der 80er und ihren wavigen Sounds, wahren Bands wie Interpol, The Killers, Bloc Party oder The National das Erbe der legendären Joy Division.
Während sie in ihrer Heimat mit dem zweiten Album „An End Has a Start“ sogar auf Platz eins klettern, werden die Editors außerhalb der Insel erst mit der Single „Papillon“ einem größeren Publikum bekannt.
Nach der 2019 veröffentlichten und passend „Black Gold: Best of Editors“ betitelten Kompilation melden sich Schwerenöter Tom Smith und seine Jungs nun mit einer aktuellen Single zurück. „Heart Attack“ heißt das Stück und beweist, dass der Band auch nach nunmehr fast 20 Jahren kreativen Musikschaffens immer noch etwas Neues einfällt. Nach wie vor ist die Grundstimmung in Editors-Stücken zwar finster, aber gerne darf der elektronische Bass wummern und Gitarre wie Synthie nach vorne treiben.
„Ich freue mich, dass es mit den Editors geklappt hat“, nickt Frank Jebavy. Das Buchen hochkarätiger Künstlerinnen und Künstler, die noch verfügbar sind, sei eine Herausforderung gewesen. Viele größere Veranstaltungen werden jetzt nachgeholt, coronabedingt fielen die meisten Festivals in den letzten beiden Jahren aus, die Verträge mit den Bands blieben meist gültig.
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Über 30 Acts stehen bisher fest, die vom 17. bis zum 19. Juni den Landschaftspark Nord bespielen. „Drei oder vier werden noch hinzukommen“, kündigt Frank Jebavy an.
Bilderbuch in Groningen entdeckt
Er selbst freut sich nicht nur auf die Editors und Bilderbuch, die Marcus Kalbitzer und er vor Jahren als noch ganz junge Band beim jährlichen Szenefestival Eurosonic Noorderslag in Groningen entdeckt haben, sondern auch auf einige Geheimtipps. Zu ihnen zählen der US-Folksänger Dekker sowie Altin Gün aus den Niederlanden.
Der Knappenchor Rheinland ist übrigens ebenfalls wieder dabei. Die Bergmannskapelle – so ist es Tradition – eröffnet auch 2022 die Traumzeit.
- Das Traumzeit-Festival 2022 findet vom 17. bis zum 19. Juni (Freitag bis Sonntag) statt.
- Festivaltickets kosten aktuell („Mittagsschicht“) 90 Euro (inklusive Camping 110 Euro), Spätentschlossene zahlen etwas mehr.
- Tagestickets werden in den kommenden Tagen freigeschaltet.
- Tickets und viele weitere Infos, zum Beispiel zum Line-up, sind unter www.traumzeit-festival.dezu finden.